Am Ende mussten die Leverkusener noch einmal kräftig zittern. Erst nach Stefan Kießlings Tor zum 4:2 und dem kurz darauf ertönten Schlusspfiff war es geschafft. Umso ausgelassener feierte Bayer den Sieg über die Bayern. Jetzt will das Team von Bruno Labbadia unbedingt nach Berlin.
"Wenn man den Jubel der Spieler gesehen hat, weiß man, wie erleichtert sie waren", sagte der Leverkuser Coach Bruno Labbadia nach dem Schlusspfiff. Auch er selbst freute sich an der Außenlinie so sehr, dass man glauben konnte, der ehemalige Top-Stürmer hätte den Ball höchstpersönlich zur endgültigen Entscheidung im Netz versenkt.
Es wurde noch einmal eng
Nach einer grandiosen Vorstellung führte Bayer gegen den Favoriten aus München in der zweiten Halbzeit bereits deutlich. "Die ersten 70 Minuten waren wir das klar bessere Team und haben auch nicht zu unrecht 3:0 geführt. Dann wurde es noch mal ein bisschen eng", analysierte Patrick Helmes, der Torschütze zum 3:0.
Dass die Bayern dann aber noch einmal auf 2:3 verkürzen konnten, erklärte Labbadia mit den Schwankungen, die seine junge Mannschaft nach wie vor ausgesetzt sei. "Deshalb war es sowichtig, dass sich die Jungs heute belohnen konnten", so der Trainer. "In den letzten Partien haben wir ordentlich gespielt, aber keine Punkte geholt. Da kann man schon einmal den Glauben verlieren."
Kompliment von Völler
Diesen Glauben haben sie vor der Rekordkulisse in der ausverkauften Düsseldorfer LTU-Arena wieder gewonnen. "Wir sind bis zur 90. Minute ein hohes Tempo gegangen, und irgendwann wirst du dafür belohnt", zollte Sportdirektor Rudi Völler seiner Mannschaft ein großes Kompliment.
Nun sind die Leverkusener nur noch ein Spiel vom großen Ziel entfernt. "Jetzt wollen wir nach Berlin", kündigte Helmes an. "Ich und viele andere meiner Teamkollegen haben das noch nie erlebt." Sein Trainer konnte in der Hauptstadt mit dem 1. FC Kaiserslautern 1990 den Pott schon einmal in den Himmel stemmen. "Berlin ist ein einmaliges Erlebnis", erinnerte sich Labbadia. "Da müsste man zumindest einmal dabei sein."
Tobias Wiltschek / Eurosport
Quelle: eurosport