Jetzt ist Köln schon Derby-Favorit
Bayer Sturzflug und der nächste Patzer in der ungeliebten Leih-Heimat in Düsseldorf.
Beim Werksklub geht die Angst um!
Das 1:1 gegen Frankfurt schockte alle, die auf die Wende gesetzt und gehofft hatten.
• „Das war von der ersten Minute an totale Verunsicherung“, bilanzierte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.
• „Dem einen oder anderen fehlte der Mut“, fand Trainer Bruno Labbadia.
• Und Sportchef Rudi Völler brachte es gänzlich auf den Punkt: „Die Angst, Fehler zu machen, ist tödlich.“
Bayers Angsthasen. Jetzt ist der Rheinrivale aus Köln sogar schon der Derby-Favorit. „Der FC hat in Cottbus gewonnen. Dann sind sie diesmal der Favorit“, sagt Holzhäuser zwei Wochen vor dem Derby-Hit in Köln (5. April). Klingt auch nicht besonders mutig. Ist aber verständlich nach der Angst-Vorstellung gegen Frankfurt.
Da lief Routinier Thomas Zdebel planlos über den Platz. Renato Augusto versteckte sich auf der rechten Außenlinie. Patrick Helmes vergaß das Laufen, und in der neu formierten Abwehr herrschte das Chaos.
Die Stürmer harmlos. Die Mannschaft kopflos. Der Verein ratlos.
„Keiner geht Risiko. Keiner traut sich etwas“, machte Völler seinem Frust Luft und rätselt: „Das kann nur ein Kopfproblem sein, eine mentale Sache. Die Spieler müssen einfach wieder das Gefühl bekommen, dass sie Fehler machen dürfen.“ Nur wie?
Bayers Angsthasen. Trainer Bruno Labbdia hat so ziemlich alles versucht, um den Stars die Furcht und Verunsicherung zu nehmen. Spaß- und Straf-Training. Krisen-Sitzung mit dem Spielerrat. Tagung mit den Bossen. Wechsel des Wochen-Plans. Ohne Erfolg.
„Handauflegen allein hilft jetzt nicht. Wir müssen Ruhe bewahren und so weiter machen“, sagt Labbdia. Völler will „mit den Spielern sprechen, die da sind.“ Und dann ist da noch die große Hoffnung auf die Nationalmannschafts-Pause.
Länderspiel-Lust gegen den Bayer-Frust. „Vielleicht kommt die Pause ja gerade Recht“, hofft Labbadia. Und auch Völler setzt auf die Ablenkung für insgesamt zehn Bayer-Nationalspieler: „Ich bin froh, dass wir diese Pause haben. Das kann den Jungs gut tun. Und danach kommt das Derby gerade recht.“
Nur mit Angst im Kopf kommt Bayer da mit Sicherheit auch nicht weit...