Sein Traum vom Heimspiel in Leipzig ist gerade geplatzt
Adler kämpft mit den Tränen
Kalkweißes Gesicht, versteinerte Miene, feuchte Augen. René Adler (24) kämpfte gestern Morgen in der Sportschule „Egidius Braun“ in Leipzig mit den Tränen.
„Es ist bitter. Die Enttäuschung ist nicht klein – sondern sehr, sehr groß.“ Bei diesen Worten schluckte der Nationalspieler. Ausgerechnet in seiner Heimatstadt muss er auf die Nummer eins im DFB-Tor verzichten. Statt Adler steht „Schießbuden“- Enke, der mit Hannover die meisten Gegentore der Bundesliga (52) kassierte, im Länderspiel gegen Liechtenstein im Kasten
„Für mich ist das besonders traurig, weil ich aus der Stadt komme und gerne vor heimischen Publikum gespielt hätte“, gibt Adler ehrlich zu. Ein Bluterguß im linken Ellbogen stoppt die Nationalelf-Karriere vorerst. Adler: „Ich bin durch eine Verletzung von Robert Enke damals ins Tor gekommen. Jetzt hat es mich getroffen.“
Glück für Enke. Pech für Adler. Der Kampf ums deutsche Tor wird neu eröffnet.
„Entscheidend könnte das Rückspiel gegen Russland am 10. Oktober in Moskau werden.
Es ist sicher das wichtigste Spiel. Wer da spielt, wird sich einen Vorsprung herausgearbeitet haben“, erklärt DFB-Torwart-Trainer Andy Köpke. Aber nun muss René Adler erst einmal passen: „Wenn man nicht spielen kann, dann kann man sich auch nicht anbieten. Es ist sehr schade. Doch es hilft kein Jammern und Lamentieren. Bis zur WM ist es ja noch einige Zeit hin.“
Und die Leipziger sind sich ohnehin sicher: da steht ihr René für Deutschland im Tor...