"Die Enttäuschung ist groß, ich bin sehr traurig. Aber ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken. Bei der WM in Südafrika will ich im Tor stehen", sagte René Adler. Der Keeper laboriert derzeit noch an einem Bluterguss im Ellbogen. Dadurch hat Robert Enke, der gegen Liechtenstein und Wales das Tor hüten wird, im Rennen um die Nummer eins wieder die Nase vorn. Am Sonntag wird Bundestrainer Joachim Löw entscheiden, ob Adler und der ebenfalls angeschlagene Piotr Trochowski mit nach Wales reisen.
Trochowski leidet an einer Innenbanddehnung im Knie. Ursprünglich sollte eine Entscheidung für das Wales-Spiel nach einem Trainings-Härtetest beider Akteure am Samstagvormittag erfolgen. Nun will der Bundestrainer erst noch den Verlauf des Liechtenstein-Spieles abwarten. Die Chancen, dass Trochowski zumindest in Cardiff wieder einsatzbereit ist, waren in den vergangenen Tagen gestiegen. Der HSV-Profi konnte am Freitagabend beim Abschlusstraining für das Liechtenstein-Spiel zumindest schon wieder an den Passübungen teilnehmen.
Dass Adler möglicherweise doch mit nach Cardiff fliegen kann, ändert aber nichts an der Tatsache, dass er im Rennen mit Robert Enke um die Nummer eins im deutschen Tor nun wieder die "gefühlte" Nummer zwei ist. Trotz einiger Patzer zuletzt hätte Adler auch in seiner Heimatstadt Leipzig in der Startelf gestanden. Doch die Verletzung wirft den 23-Jährigen in der "T-Frage" nun erst einmal weit zurück. Dass Adler möglicherweise Ende Mai auch die Asien-Reise verpassen wird, da er mit Bayer Leverkusen ins DFB-Pokal-Finale einziehen kann, macht die Perspektive des jungen Schlussmanns für die WM 2010 nicht besser.
Torwarttrainer Andreas Köpke stellte derweil in Aussicht, dass die Frage, wer als Nummer eins die Reise nach Südafrika zur WM antreten wird, noch in diesem Jahr entschieden wird. "Es ist nicht unsere Intention, die Entscheidung solange wie möglich rauszuzögern. Wenn wir uns sicher sind, werden wir das bekannt geben und den Weg zur WM 2010 mit der Nummer eins dann auch Durchziehen."