Nachhilfe gratis

  • VON UDO BONNEKOH -
    zuletzt aktualisiert: 03.04.2009


    (RP) Lukas Sinkiewicz kennt seit der Jugend die Bedeutung der Derbys zwischen Bayer und dem Eff-Cee. Der Verteidiger will bis Sonntag als Heißmacher auch die Kollegen einstimmen, denen sich dieser Wert noch nicht erschließt.


    Er kommt eben nicht vom Reden, und wenn, äußert er sich knackig, meist punktgenau. Neulich hat Lukas Sinkiewicz schnörkellos eine treffende Zustandsbeschreibung des Leverkusener Ensembles geliefert: "Jeder", bekräftigte der zupackende Verteidiger, "macht bei uns sein Ding."


    Das war weniger als Anklage zu verstehen, sondern eher als Hilferuf eines Fußballspieler gemeint, der Teamarbeit, der Geschlossenheit und Harmonie über alles stellt. "Wir dürfen uns nach Fehlern nicht gegenseitig runterziehen. Wir müssen uns alle pushen", sagt er in einem lauteren Ton, gerade so, als müsste er in dem Moment eine breitere Zuhörerschaft erreichen.


    Jetzt, in den Tagen vor dem so genannten Mittelrhein-Derby, hat "Sinke" noch weniger geredet als normal, da hat er seine Gedanken auf dieses Duell am Sonntag in Müngersdorf (17 Uhr) gegen den 1. FC Köln gerichtet.


    Heftige Diskussionen


    Vermutlich hat sich Lukas Sinkiewicz auch überlegt, was er als Heißmacher den Kollegen heute und morgen sagen wird, die nicht so genau wissen, was diese Auseinandersetzung bedeutet. Denen gibt er Nachhilfe gratis.


    "Der René Adler, der Gonzo Castro und ich, der ich beide Vereine kenne, wir haben diese Duelle seit der Jugend ausgetragen. Für uns ist das seit jeher was Besonderes", betont er. Und womöglich werden die anderen, die das (noch) nicht so einschätzen können, in Kürze auch auf den Trichter kommen und daraus eine Verpflichtung der Anhängerschaft gegenüber ableiten. Die Fans von hüben wie drüben jedenfalls diskutieren in diversen Plattformen heftig die Bedeutung dieses Treffens.


    Nun ist zu viel Emotionalität ja auch nicht gut für einen, dessen Gefühlshaushalt ziemlich durcheinander geraten ist in den vergangenen Wochen. Und deshalb hat Trainer Bruno Labbadia während der Länderspiel-Pause innere Einkehr gehalten und verschärft überlegt, wie er das Team wieder auf Linie trimmt, wie er den Stillstand auflöst und hin zum Fluss im Spiel kommt, wie er Blockaden aufweicht oder beseitigt.


    "Auf manches Defizit kann ich punktuell reagieren, manches ist Gegenstand eines Prozesses", sagt er, ohne die Details seiner Analyse zu nennen. Tatsache aber ist: "Wir hatten schon mal mehr Selbstvertrauen als im Augenblick."


    Beruhigend ist für alle Leverkusener die Nachricht, dass René Adler seinen Dienst im Tor verrichten kann. Der Bluterguss im Ellenbogen ist jedenfalls so gut wie abgeklungen. Der Trainer hat sich noch nicht entschieden, was er auf der Position hinten rechts macht, auf der Gonzo Castro weiter ausfällt.


    Pirmin Schwegler hat das zuletzt als Vertreter nicht gut gelöst, außerdem hat der Schweizer Schwindelgefühle, weil er einen Ball sehr hart an den Kopf bekommen hat. Zur Diskussion stehen ein Wechsel von Henrique nach außen und ein Comeback von Manuel Friedrich nach seiner Meniskus-Operation.


    Quelle: RP-Online

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!