VON RALPH ELSEN -
zuletzt aktualisiert: 11.04.2009
(RP) Dass seine Leverkusener in Köln mit großer taktischer Ordnung zu einer "Grundleistung" gefunden haben, erfüllt Trainer Labbadia mit Freude. Auch Sonntag gegen Bremen soll so die Basis gelegt werden.
Gestern Vormittag beim Training schlug der Chef mal kurz Krach. Weil die Seinen bei der Übungsarbeit nicht mit der gewünschten Konzentration zu Werke gingen, funkte Bruno Labbadia energisch dazwischen. "Ach, das war doch nur eine Kleinigkeit", sagte Bayers Trainer und winkte verbal ab, "und danach waren die Jungs ja alle wieder hundertprozentig bei der Sache." Nachlässigkeiten sind Leverkusens Fußballlehrer verhasst bei der täglichen Arbeit, erst recht jetzt, wo sein Team nach dem Erfolg in Köln endlich wieder zurück in die Spur finden soll. "Dazu müssen wir allerdings zwingend gegen die Bremer nachlegen", betont Labbadia vor dem Treffen am Ostersonntag mit Werder (17 Uhr, LTU-Arena).
Dass ein Sieg gegen die Grün-Weißen kein Selbstläufer wird, auch wenn Thomas Schaafs Truppe erstmals seit Jahren im Ligaalltag richtig schwächelt, weiß Bayers Coach nur zu gut – nicht nur, weil ein Leverkusener Bundesliga-Sieg im Düsseldorfer Ausweichquartier ohnehin noch aussteht nach bislang vier vergeblichen Versuchen gegen Hamburg, Stuttgart, Bochum und Frankfurt. "Wenn es eine Mannschaft gibt, deren Tabellenstand nichts über deren tatsächliche Stärke aussagt, dann sind das die Bremer", erklärt Labbadia, "und ich bin sehr beeindruckt, welche Ruhe sie dort bewahrt haben, als es nicht lief."
Thomas Hörster als Leverkusener Scout beim 3:1-Sieg Werders im Uefa-Cup-Duell mit Udinese Calcio wird dem Trainer vermutlich nicht viel erzählen müssen über die Finessen eines Diego oder die trickvolle Angriffswucht eines Claudio Pizarro. "Die beiden sind nicht einzeln zu stoppen, das müssen wir im Verbund schaffen", fordert Labbadia, der sein Team in dieser Hinsicht beim 2:0 in Köln ausdrücklich lobt: "Da haben wir mit taktischer Ordnung wieder zurück zu einer Grundleistung gefunden, das ist das absolut Entscheidende, auch in den nächsten Spielen." Und gegen Werder sollen noch einige Prozent an Spielkultur dazu kommen.
Ob Renato Augusto sich darin wieder von Beginn an üben darf oder ob Thomas Zdebel wie in Köln als zusätzlicher Puffer in die Zentrale eingebaut wird, ließ Labbadia gestern offen. "Im Groben wird das Team so aussehen wie in Köln", sagt er. Ziemlich sicher dürfte sein, dass Henrique erneut auf rechts verteidigen wird, weil der Brasilianer dies im Derby ebenso wie auch schon mal in der Hinrunde richtig ordentlich gemacht hat. Gonzalo Castro, der den Erstanspruch auf diesen Posten stellt, trainierte gestern nach seiner Verletzung erstmals wieder mit der Mannschaft. "Mal schauen, ob es für ihn schon wieder für einen Platz auf der Bank reicht", meint Labbadia.
Quelle: RP-Online