Das WAZ-Interview mit dem ehemaligen Weltklasse-Stürmer und Sportdirektor von Bayer Leverkusen
Wolfsburg gegen Leverkusen, VfL gegen Bayer – das ist am Samstag auch das Duell der heimstärksten Mannschaft mit den Auswärtskönigen aus Leverkusen. Vor dieser Partie sprach WAZ-Sportredakteur Engelbert Hensel mit Rudi Völler, dem ehemaligen Top-Stürmer und aktuellen Leverkusener Sportdirektor.
Herr Völler, nach dem Hinspielsieg von Bayern gegen Wolfsburg war Ihr Team Erster. Jetzt kommen Sie zum neuen Tabellenführer. Sind Sie überrascht, dass der VfL Erster ist?
Nein, ganz und gar nicht. Schon in der Hinrunde war zu sehen, wie stark der VfL in diesem Jahr ist. Dennoch haben damals viele Experten nicht daran geglaubt, dass Wolfsburg das wirklich schaffen kann.
Kann dieser VfL Meister werden?
Warum nicht? Wolfsburg wirkt total stabil. Nehmen Sie doch mal das Spiel in Gladbach. Da geht der VfL 1:0 in Führungen, kriegt den Ausgleich. Aber beeindrucken haben sie sich davon nicht lassen. Am Ende gewinnt Wolfsburg mit 2:1. Das zeigt doch die Stabilität dieser Mannschaft. Keine Frage: Felix Magath hat das alles wirklich gut hingekriegt.
Sie schwärmen. Wird Wolfsburg denn nun deutscher Meister?
Vor einigen Wochen hätte ich noch Bayern gesagt. Sie haben die beste Mannschaft der Liga, müssten normalerweise Erster sein. Aber es gibt Mannschaften, die haben das in dieser Saison auch ganz gut gemacht. Der VfL kann es – wie die Bayern und der HSV, den man nicht vergessen darf – schaffen.
Wolfsburg gegen Leverkusen – das ist auch das Duell der Top-Stürmer: Patrick Helmes gegen VfL-Torjäger Grafite. Da muss Ihnen als Ex-Weltklasse-Stürmer doch das Herz aufgehen…
Das ist auch so. Ich denke, dass es ein attraktives Spiel werden wird. Ich freue mich riesig darauf. Die Fans dürften einige Tore zu sehen bekommen. Und eines kann ich jetzt schon versprechen: Wir werden uns nicht hinten reinstellen.
Das passt auch nicht zum auswärtsstärksten Team der Liga…
Diese Statistik hört sich nicht schlecht an. Aber so gut wie die Statistik der Wolfsburger ist, ist unsere eben nicht. Wir spielen in der Rückrunde nicht mehr so brillant wie noch im Vorjahr. Um ganz vorn dabei sein zu können, fehlt uns 2009 ein bisschen etwas.
