Kommt das Kreuz nun doch aufs Dach?

  • Im Stadion wird fieberhaft an der Stahlseil-Dachkonstruktion gebaut. Die Option, das ursprünglich geplante riesige, über dem Spielfeld hängende Bayer-Kreuz doch noch zu montieren, hält Bayer-04 sich offen.


    Arbeiten kann schön sein: Bei Kaiserwetter sind die Stahlbauer um ihre gute Aussicht zu beneiden. Tatsächlich werden sie ihren hohen Arbeitsplatz noch etwas länger auskosten können, denn das Hochziehen der Dachkonstruktion ist langwierig.


    Leverkusen - Die Arbeiten am Stadion an der Bismarckstraße haben sich verzögert. Eigentlich sollte das aus armdicken Kabeln bestehende Dach-Netz, an dem später die Flutlichter und das Kunststoffdach angehängt werden, schon vor zwei Tagen in den Stahlring eingehängt werden. Doch die höchst interessante Konstruktion lag auch gestern noch im Stadioninnenraum. Erst durch diese Konstruktion wird die Statik des Dachs vollkommen. Wenn erst einmal die Seile gespannt sind, ist das Ganze vergleichbar mit einem Fahrradreifen, der auch nur durch die Spannung seiner Speichen stabil ist.


    Die Spezialarbeit, an der auch Schweizer Seilbahnbau-Experten beteiligt sind, ist nicht ganz einfach: An dem weißen Dachring, der wie eine Krone auf dem Stadion sitzt, sind zur Montage ringsherum starke Maschinen festmontiert worden, mit denen das 350 Tonnen schwere Dachnetz heraufgezogen werden soll. Weil die dicken Stahlkabel aber gewunden sind, verdrehen sie sich unter Spannung etwas und müssen dann einzeln neu justiert werden. Deshalb wird der wichtige Arbeitsschritt frühestens am Wochenende stattfinden.


    Beim vorherigen Versuch, die Stahlkonstruktion hoch zu bekommen, gab die Baustelle auch für Nachbarn gut hörbare Geräusche von sich. Das kam so: Damit die Stahlkabel beim Hochziehen nicht beschädigt werden und auch damit sie ihrerseits die Bauten besonders der Südtribüne, nicht zerstören, werden die Kabel über Holzkonstruktionen gezogen. Das Material knarrte, quietschte und ächzte, weil die Kräfte bei der Montage gewaltig sind. In der Tribüne haben auch Rudi Völler und Wolfgang Holzhäuser ihre Büros. Zusätzlich wurde aus mehreren gut unterrichteten Quellen bekannt, dass der Auftrag für den Bau um ein kleines, aber nicht uninteressantes Detail erweitert werden soll. Es werden, so war zu hören, nun doch Vorkehrungen für das ursprünglich geplante riesige, über dem Spielfeld hängende Bayer-Kreuz an die Dachkonstruktion getroffen. Kommt sie also doch, die Riesen-Leuchtreklame, die mit 200 Metern im Durchmesser fast viermal so groß wäre, wie das alte Bayerkreuz auf dem Werksgelände? Bayer-04-Kommunikationschef Meinolf Sprink sagte, dass die Stadion-Planung nicht geändert wurde. Man halte sich die Option auf ein späteres Anbringen des Firmenemblems aber offen. Vorerst sei damit nicht zu rechnen, so Sprink.


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