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Zuvor Hunderte von Seiten Grützen-Ergüsse.
Und dann plötzlich:
So viel Vernunft in nur einem einzigen Satz von Mr.Jenne.
Es ist wie in einer guten Ehe.
Gut wird die am Ende dadurch, dass sie in der Krise, anders als so viele andere Ehen, nicht geschieden wird.
Was das Wachsen einer wertvollen (= langjährigen) Ehe in unserer Zeit immer schwieriger macht, ist, dass es dazu gleich zwei (!) halbwegs gescheite Partner braucht.
Mitglieder genau dieser (wenigstens halbwegs vernünftigen) Spezies jedoch werden bekanntlich, wie gleichermaßen bedauerlicherweise, immer weniger.
Womit wir beim Problem unseres (!!!) Vereins wären:
Den nur von einigermaßen Vernünftigen durchschau- und überwindbaren Altlasten aus der unseligen Callmops-Zeit.
Und deren damit einhergehende Erwartungshaltung, von einem jedes Jahr sicheren Platz 2 aus auf Dauer die Meisterschaft angreifen zu müssen.
So lange die Fast-Abstiegs-Verantwortlichen von 2003, Calmund und Toppmöller, hier immer noch als vermeintliche Heilsbringer vergangener Zeiten verklärt werden, liegen selbst die leisesten Ansätze sich abzeichnender Einsicht und Vernunft in unerreichbar weitester Ferne . . .
Dass nicht Siege, sondern Niederlagenserien, und viel wichtiger noch, deren gemeinsames Durchstehen die wichtigste Erfahrung für eine auf Jahre angelegte Entwicklung einer gewachsenen Mannschaft bedeuten, kriegst Du in die Gescheitheits-Hohlräume wohlstandsverbogener Altlasten-Opfer im Leben nicht mehr rein.
Solchermaßen Vize-Verblendete füllen im übrigen nicht nur einen erheblichen Teil der Tribünen und des Forums, sondern zu gleichen Teilen auch die Beletage der grauen Eminenz von Mutter Bayer AG samt ihres Gesellschafterausschusses.
Ein Vorbild abgeben würde bedeuten, das gemeinsame Durchstehen von Durststrecken auf der Ebene der Entscheidungsträger vorzuleben, indem man das vielschichtige personelle Konglomerat aus Sportvorstand, Trainerstab und Fans insbesondere in schwersten Krisenzeiten zu einer unzertrennbaren Einheit zusammenschweißt.
Solche Vorbilder gibt es schon lange nicht mehr bei Bayer 04.
Die gab und gibt es woanders.
In Bremen (---> Franz Böhmert, ---> Klaus-Dieter Fischer).
In Freiburg (---> Achim Stocker).
Die Ruhe, mit der man dort einen Otto Rehhagel, einen Volker Finke oder einen Thomas Schaaf jahrzehntelang (!!!) hat arbeiten lassen, war gleichbedeutend mit den besten Epochen, welche diese Vereine in ihrer Geschichte erlebt haben.
EC-, Meister- und Pokal-Titel unter Rehhagel und Schaaf in Bremen.
Trotz zwischenzeitlicher Abstiege, langfristige Bundesliga-Etablierung bis hin zu Europacup-Teilnahmen in Freiburg.
N.B.
Mit welch hartnäckiger Konsequenz bis hin zum Rausschmiss eines halben Profi-Kaders der ebenfalls vorbildfhaft handelnde ---> Gerd Schmelzer das Zusammenwachsen der besten Nürnberger Mannschaft der letzten Jahrzehnte ermöglichte, hat Ronald Reng auf das Vorzüglichste in seiner ---> Heinz Höher-Bibliographie "Spieltage" niedergeschrieben.
Unbedingt lesen!
Dem Weg solcher Vorbilder nachzueifern suchen?
Mit einer langfristigen Trainer-Perspektive?
Wirds unter den gegebenen Umständen beim Bayer nie (mehr) geben.
Genau DESHALB wird das hier auch, wenn nicht zuvor erst einmal die Führungsstrukturen auf links gedreht werden, NIE etwas.
Grütze meinerseits oder wie darf ich das verstehen?