Sami Tuomas Hyypiä

  • Wenn man weiter bei der Psychologie bleibt. Bin mir da ehrlichgesagt nicht sicher, ob es nicht doch am fehlendem Spielplan liegt, wenn ich die Laufwege meiner Mitspieler nicht kenne und die taktische Vorgabe nicht klar ist, kann es auch schnell zu so einer Resignation kommen.


    Passend zu den Kopfproblemen wäre jedoch, der Zeitpunkt an dem es "in die Brüche ging". Das war nämlich ziemlich genau nach der ersten "Woche der Wahrheit", als wir innerhalb von einer Woche, den BVB auf Distanz gehalten, in der Championsleague und DFB Pokal weiter gekommen sind. Der neue Rückrunden Rekord war quasi nurnoch Makulatur, denn die nächsten Gegner waren kriselnde Frankfurter und Bremer, also mal jeweils 3 Punkte mit Links. Hier ist man jetzt komplett auf die Fresse gefallen, spielerisch ging nicht viel und der Einsatz war auch katastrophal, einfach lapidar, der Druck war raus, es kam unkonzentriere Überheblichkeit. Und genau dort habe ich das Gefühl, wurde der Schalter dann nichtmehr umgelegt. In der Winterpause, sprach man immernoch vom DFB Pokal Gewinn, weil nen Zweitligist? Was kann der schon? Die Hinrunde wurde gefeiert, die Rückschläge gegen Ende waren egal, der Vorsprung war da, man fühlte sich immernoch extrem Super, wollte an ner Systemumstellung arbeiten um gegen defensive Teams besser spielen zu können! In der Rückrunde gings dann wieder gut los, Freiburg lag schnell hinten, also wieder überheblicher Chillmodus. Naja so gings dann letztendlich weiter und Kaiserslautern war der Gipfel der Frechheit. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft aus Verunsicherung so schlecht aufgetreten ist, das war pure Arroganz, die haben den Gegner nicht Ernst genommen und gedacht, das pimmeln wir mal eben so runter. Dort fehlte dann einfach das erneute Umschalten auf konzentrierte und bemühte Leistungen vom Saisonstart, erst fehlte der Einsatz, die Klatschen und vermutliche der interne und Mediale Anschiss dafür führten dann wohl zur kompletten Verunsicherung. Man stolperte einfach von einem Extrem ins nächste.


    Hier wäre Hilfe angebracht, die Mannschaft muss im Erfolg geerdet werden und im Misserfolg aufgebaut, offensichtlich sind die Spieler tatsächlich etwas sensibel und neigen zu beiden Extremen. ich denke hier spielt jetzt einiges zusammen, man kann sich mit erneutem Selbstvertrauen aus der Krise schießen, oder mit vollstem Vertrauen ins Spielsystem und die Mechanismen. Ich habe das Gefühl, dass beides nicht passt. Und genau deswegen, denke ich, ist Hyypiä hier leider nicht der richtige Mann, von aussen gesehen traue ich ihm nicht zu den Spielern Selbstvertrauen zu vermitteln, bzw zu motivieren, sie heiss zu machen und sein stoisches Festhalten an ein aktuell komplett ausgehebeltes System (jaja es geht nicht nur um die Zahlen auf dem Papier, aber wir können immernoch nicht gut das Spiel machen), lässt die Spieler wohl auch daran zweifeln, ob man so weiter machen kann. Denn letztendlich laufen die Spiele immer gleich: Der Gegner lässt uns den Ball, wir wollen, aber so richtig können wir damit nichts anfangen, viel läuft über Defensivspieler, die dementsprechend eher gering abgesichert sind, daher kann jeder Fehlpass direkt zum Gegentor führen, auch der Gegner weiß das und wartet darauf, stellt uns etwas zu und schon sind wir kalt gestellt. Dass da das Vertrauen in den Sieg nicht so gewaltig ist, kann ich sogar verstehen. Da greifen also zwei Mechanismen ineinander und es gibt offensichtlich keine Konstante, an der sich die Spieler aktuell festhalten und hochziehen können. Weder ein Psychologe, oder Führsprecher, noch ein starkes System mit vertrauten Automatismen.

  • Zitat

    "Ich freue mich auf beide Spiele..Ich bin ein Kämpfer und hoffe, dass auch meine Mannschaft diese Mentalität hat.“


    Mit so einem Kommentar hatte ich irgendwie gerechnet. Unsere Mentalitätsriesen werden dem Ibra & den Bazis schon zeigen, wo der Hammer hängt. :LEV18

  • Zitat

    Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft aus Verunsicherung so schlecht aufgetreten ist, das war pure Arroganz, die haben den Gegner nicht Ernst genommen und gedacht, das pimmeln wir mal eben so runter. Dort fehlte dann einfach das erneute Umschalten auf konzentrierte und bemühte Leistungen vom Saisonstart, erst fehlte der Einsatz, die Klatschen und vermutliche der interne und Mediale Anschiss dafür führten dann wohl zur kompletten Verunsicherung. Man stolperte einfach von einem Extrem ins nächste.


    Genau dieses Szenario beobachte ich schon seit vielen Jahren. Der Anfang einer Krise ist immer selbstverschuldet, das heißt, wir trafen einer Phase, in der alles lief, auf einen vermeintlichen harmlosen Gegner, früher war es Bielelfeld oder Nürnberg, diesmal waren es die kriselnden Frankfurter und Bremer bzw. Kaiserlautern nach dem Sieg in Mönchengladbach. Schon wird der Gegner unterschätzt, aus Arroganz wird Verunsicherung und die Krise ist perfekt. Selten war die Krise so lang wie derzeit, da ist dann auch die Frage, wie darauf reagiert wird. Hier wirkt Hypiä ebenso unflexibel und überfordert wie seinerzeit Skibbe, Labbadia, Dutt und in Gladbach derzeit Favre. Diese Saison erwarte ich eh nicht mehr viel, aber wenn man bis zum Saisonende so weiter rumgurkt und nächste Saison nicht an wichtigen Schrauben gedreht wird, dann halte ich auch einen Abstiegskampf für möglich.

  • Vielleicht täusche ich mich ja, aber in den letzten Jahren habe ich schon immer kein gutes Gefühl wenn bei unseren Gegnern sogenannte Schlüsselspieler ausgefallen sind. Das geht dann meist in die Hose. Deswegen hat mich der Sieg gegen Dortmund ja so gewundert. Und wenn es dann mal bergab geht....

    Liebe die ein Leben hält


    Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun." - Max Goldt über die Bildzeitung

  • Meiner Meinung nach ist das eine Frage der generellen Kultur im Verein. Das beginnt bei den Fans, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Ende der Welt herbeireden, und endet beim Management, das nicht konsequent und nachhaltig fordert und die eigene Stärke auch nach Außen demonstriert und "lebt". Dazwischen sitzen die aktuellen Spieler, die am Ende offenbar auch nicht alle an sich glauben und bei denen man auch nicht erkennen kann, wer vorweg marschiert, wenn es mal nicht läuft. NACHTRAG: Und die ärmste Sau ist in der Regel dann der Trainer!
    Für das Team könnte ein einziges Spiel, das man am Ende noch knapp mit viel Leidenschaft gedreht hat, ausreichen, um wieder die Kurve zu kriegen. Für das Umfeld sehe ich aber nicht, dass man das Problem grundsätzlich so einfach in den Griff bekommen könnte.


    Vielleicht muss am Ende Tante Käthe zusammen mit dem Verwaltungsrat und der gesamten Fankurve zum Sportpsychologen? :D

    Jap, daher habe ich so meine Probleme mit der "aktuellen" Trainerdiskusion. Und ich ehrlich? Ich sehe auch nicht wirklich positiv in die Zukunft, wenn sich da nichts ändert. Hoffnung? Ja, die kommt ab und zu mal auf (siehe Völlers Selbstkritik). Und dabei bin ich eigentlich ein bescheidener Fan, ich träume nicht von Titel / Pokale, sehe das erreichen der CL und überstehen der Gruppenphase als Erfolg an. Das wird man auch alle zwei Jahre erreichen, weil in einer CL-Saison dann die Mannschaft immer wieder abrutscht, EL. Bei ner EL-Saison läuft es wieder und man qualifiziert sich wieder für die CL, usw. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich etwas, man hält am Trainer fest, man achtet bei Transfers auch auf Mentalität (Völlers Aussage) und man stellt die richtige Weichen, beim Umbau der Jugendabteilung (Diskussion Abschaffung der II-Mannschaft).

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Wenn man weiter bei der Psychologie bleibt. Bin mir da ehrlichgesagt nicht sicher, ob es nicht doch am fehlendem Spielplan liegt, wenn ich die Laufwege meiner Mitspieler nicht kenne und die taktische Vorgabe nicht klar ist, kann es auch schnell zu so einer Resignation kommen.


    Teilweise sicherlich. Zumindest wenn wir zurückliegen ist die Mannschaft sehr verunsichert, weil sie dann scheinbar nicht weiß ob sie am defensiven Plan festhalten soll oder dann offensiver spielen soll.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Zitat von Rudi Völler

    Ich bin genauso wie alle anderen im Verein überzeugt davon, dass er das kann.
    Wir haben ihm immer gesagt: «Sami, wenn du gewinnst, ist alles schön und gut. Wenn du mal Gegenwind bekommst, dann zeigt sich, ob du das kannst und aushältst.»
    Sami hält es aus.


    Ein dickes Dankeschön für die klaren Worte.


    Freue mich auf die nächsten Jahre mit Rudi und Sami.
    :bayerapplaus :LEV2

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Wenn die nächsten 3 Spiele verloren werden, ist das doch alles Makulatur.


    Glaub ich nicht. Zwei der drei Spiele sind doch schon seitens des Vereins quasi verloren.
    Und je nachdem , wie deftig das Spiel in München ausgeht , wird man sich da noch ein
    Hintertürchen offen halten....


    Normalerweise dürfte ja gegen Hoppenheim nichts schief gehen.Wenn ich richtig liege ,
    haben wir gegen die in der Liga noch nie verloren.


    Allerdings sind die leider für die kuriosesten Ergebnisse gut....mal hui , mal pfui.
    Und schießen enorm viele Tore.


    Danach gehts zur Puppenkiste.Alles andere als ein Selbstläufer für uns.
    Für mich ist nach dem Spiel am Samstag keinesfalls zwangsläufig ein Haken unter der Pleitenserie.


    Das wird der Völler auch so auf dem Zettel haben hinsichtlich des Trainers.

    I've given a million ladies a million foot massages and they all meant somethin'. We act like they don't, but they do.That's what's so fuckin' cool about 'em.

  • Wir beobachten, wie die Mannschaft in den beiden nächsten Spielen auftritt (unabhängig von den zu erwartenden Niederlagen), und dann beginnen lt. Schade ja die "Endspielwochen". Endspiele um die CL-Quali schlussfolgere ich jetzt mal. Hoffenheim ist schwer zu spielen (Serie gegen die hin oder her), und Augsburg könnte uns schon bald auf die Pelle rücken, wenn die so effizient und teilw. richtig gut weiterkicken wie z.Zt. Über Hyypiäs weitere Karriere im Verein entscheidet auch nicht Rudi allein.


    Zitat

    il y a des miracles à Paris....


    bien sur..sans doute. :LEV18

  • Wenn ich mmt. das Augsburger Spiel mit dem unserem vergleiche, brauche ich nicht gross zu ueberlegen, wer den besseren Fussball spielt. Da muss ich schon viel weiter in der Tabelle nach unten gehen, um einen etwaigen Gegner zu finden dem wir (wie gesagt im mmt.) Paroli bieten koennten. Leider!

    „Manche Saisons sind einfach von Gott gesegnet." Roma Coach Daniele de Rossi nach dem 2:2 in Leverkusen

  • Ich finde es nicht verkehrt, dass man mal versucht an einem Trainer festzuhalten und etwas längerfristig aufzubauen.
    Aber er MUSS diese Verunsicherung schleunigst abstellen. Das Team hat keinen Plan, wie man ansehnlichen und offensiv guten Fussball spielt und ist mental am Ende.
    Wer, wenn nicht der Trainer ist dafür verantwortlich?

  • Letztendlich ist immer die Frage, wie lange man eine Krise aussitzen will - und kann. Wenn die Mannschaft halt immer knapp besiegt wird, es aber ansonsten stimmt, muss man nicht direkt in Aktionismus verfallen. - Wenn aber andererseits offenbar das gesamte Spielsystem in der Krise ist und das Team überhaupt keine positiven Entwicklungen erkennen lässt, dann muss man sich fragen: a) Was ist der Anteil des Trainers am Zustandekommen der aktuellen Lage? und b) Was trägt er zu ihrer Lösung bei?


    Nibelungentreue hilft dann, unabhängig von den Sympathiewerten einzelner Personen, nicht weiter.


    Ich denke, Hyypiäs Zukunft wird sich nach der aktuellen Woche der hoffentlich nicht allzu schlimmen Klatschen recht schnell entscheiden. Nach dieser Woche sind wir Vierter, damit ist zu rechnen; wenn aber gegen Hoffenheim und Augsburg nicht gepunktet wird, könnten wir Fünfter sein. Und dann, denke ich, ist der Trainer nicht mehr haltbar. Das diktiert die Erfahrung des Geschäfts, und ganz ehrlich, ein Trainer, der zulässt, dass seine Mannschaft monatelang fast gar keine Punkte mehr sammelt UND dabei so konzept- und widerstandslos auftritt, der hat auch einfach nicht mehr den Zugriff auf die Situation, die man nun einmal im Profifußball braucht.


    Ich bin mal sehr gespannt, wie sich unser Team gegen PSG und den FCB verkauft. Wenn sich hier Spuren von Widerstandswillen zeigen, kann man halbwegs optimistisch in die nächsten Wochen gehen. Ganz ehrlich befürchte ich aber, dass alle Anzeichen auf hilflose Auftritte und deftige Klatschen deuten, und das wird die Prognosen für die kommenden Spiele nicht eben verbessern. Ganz zu schweigen von unserem Ruf in der Fußballwelt...

  • Du beschreibst hier zwar gerade ein Horrorszenario. Aber wenn ich mir die vergangenen Wochen anschaue, ist das gar nicht so abwegig. Zumal ja schon in kuerzerer Vergangenheit oft, von Schalter Umlegen oder zurueck in die Spur finden gesprochen wurde. Dann kann ich auch mit gut Verkaufen in Paris, nicht viel anfangen. Mir persoenlich waere ein 0:6 in Paris-die ZDF Zuschauer moegen mir verzeihen- und im darauffolgenden Spiel ein unentschieden, tausendmal lieber, als das wir uns in Paris achtbar aus der Affaere ziehen, und dann in Muenchen, wo es fuer uns um Punkte geht, eine auf den Sack bekommen.

    „Manche Saisons sind einfach von Gott gesegnet." Roma Coach Daniele de Rossi nach dem 2:2 in Leverkusen

  • @ neuville1904 ich finde du machst es dir zu einfach. Ich denke nicht das Sami sich keine Gedanken macht und hinter dem allen nicht sich doch ein Plan verbirgt. Klar kommt er jetzt Stur rüber und eventuell auch hilflos aber in erste Linie stehen die Spieler auf den Platz.


    Ein 3 m Pass hat nichts mit dem System zu tun genauso wenig ein Doppelpass.


    Ich denke es liegt wirklich eher am mentalen und das eventuell einige Spieler nicht unbedingt mehr hinter Sami stehen und es aber nicht offen ansprechen bei ihm das sie sich eventuell ein anderes System wünschen.

  • Paris spielte mit 75% und wir sprechen von einem ordentlichen Spiel in "Rahmen unserer Möglichkeiten".
    Wo war da bitte ein Fortschritt? Das wir zwei Torchancen mehr hatten? Kein Pressing auf engem Raum, viele Fehler, besonders in der Verteidigung, kein Team was als ganzes an sich glaubt. Da kommen fehlende taktische und spielerische Möglichkeiten mit Mentalen Problemen zusammen und wir sprechen von einem ordentlichen Spiel weil wir "nur" 1:2 verloren haben?


    Ich hoffe eine Leistung gegen die Bayern wo wieder jeder sagt Unverdient, Unverschämt usw. und das wir da einen Punkt oder drei holen. Aber bei solch einer Verklärung der Leistung, solchen Unvermögen und dem kleinen Wut der Bayern das 1:1 aus der Hinrunde als auch das 1:2 aus der letzten Saison (der letzten Bayern Niederlage in der Bundesliga an sich) kann und wird das ein 1:8 oder 1:9. Und dann hoffe ich auf einer fälligen Reaktion des Vorstandes um diesen Coach hier zu feuern.