wundert mich, dass es hier noch nichts zu dem Streit zwischen Schalke und der Ticketbörse gibt. Das könnte immerhin einge unschöne Veränderungen nachsichziehen. Auch für unseren Verein...
Montag, den 04.05.09 20:01
Schalke geht weiter gegen Seatwave vor
Der Online-Marktplatz für Eintrittskarten Seatwave hat vor dem Landgericht Essen ein Grundsatzurteil bezüglich Ticketverkauf auf Internet-Plattformen erwirkt. Ein Veranstalter darf weiterverkaufte Karten nicht einfach sperren.
Warnaufdruck untersagt
Der nach eigenen Angaben größte Online-Ticketmarkt für Fans war gegen den Fußball-Erstligisten FC Schalke 04 vorgegangen, da dieser Zuschauern mit Karten, die über die Internet-Plattform gekauft wurden, den Einlass ins Stadion verweigert hatte. Dieses Vorgehen war laut Urteil vom 26. März nicht rechtens.
Das Landgericht habe Schalke 04 jetzt untersagt, Eintrittskarten mit der Begründung zu sperren, dass diese über ein Internetportal wie Seatwave.de erworben wurden. Dem Verein drohe ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro, wenn er gegen dieses Verbot verstoße. Zudem sei dem Club untersagt worden, wie viele andere Bundesligavereine zu behaupten, dass Tickets, die über nicht durch den Verein autorisierte Verkaufsstellen erworben wurden, ihre Gültigkeit verlieren. Die Karten dürften nicht mehr mit entsprechenden Aufdrucken versehen werden.
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs
Laut den Anwälten Philipp Plog und Mona Bandehzadeh von der Kanzlei Field Fisher Waterhouse in Hamburg, habe das Landgericht in seinem Urteil die jüngste Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zum Handel mit Tickets auf Internet-Plattformen herangezogen: "Ein Käufer erwirbt auch dann ein gültiges Ticket, wenn die AGB des Vereins ein Veräußerungsverbot enthalten - dies gilt selbst dann, wenn sich auf dem Ticket der Vermerk findet, das Ticket verliere bei einem Weiterverkauf seine Gültigkeit. Die Entscheidung setzt zudem einen weiteren Meilenstein für die Durchbrechung des Verkaufsmonopols der Bundesliga-Vereine."
Schalke wehrt sich
Schalke 04 und die Deutsche Fußball Liga (DFL) wollen gemeinsam gegen das Urteil vorgehen. Das sagte Schalkes Geschäftsführer Peter Peter der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Wir gehen auf jeden Fall in die Berufung und wollen gemeinsam mit der DFL eine grundsätzliche Regelung erwirken. Letztlich betrifft es alle Fußball-Vereine", betonte Ligaverbands-Vizepräsident Peters am Montag. Es sei möglicherweise ein "Musterprozess für die gesamte Bundesliga. Setzt sich die Auffassung von Seatwave durch, hätte das Auswirkungen auf alle Clubs. Dem Schwarzmarkthandel könnte so Tür und Tor geöffnet werden. Das ist nicht im Interesse der Fußballfans", sagte Peters.
Quelle: http://www.onlinekosten.de/new…weiter-gegen-Seatwave-vor