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Schurken-Duell in der verbotenen Stadt
Der 1. FC Köln hat mal wieder einen Spieltag trotz Niederlage als Sieger beendet: Klassenerhalt und Podolski-Transfer sind nach dem Hertha-Spiel endgültig gesichert. Die Frage ist nur, was vom Globus übrig bleibt, wenn am Sasmtag in Düsseldorf tatsächlich das Unaussprechliche angepfiffen wird.
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Kurz vorm Armageddon
Und am 33. Spieltag der Saison steuert der Albtraum seinem Höhepunkt entgegen. An diesem Samstag fordert der deutsche Fußball noch mal die ganze Gutmütigkeit des Allmächtigen heraus, den Erdball nicht einfach in die Sonne fallen zu lassen. Borussia Mönchengladbach spielt gegen Bayer Leverkusen. In Düsseldorf. Ich würde diese unfassbare Buchstabenkette gern noch einmal tippen, damit sie ihre volle Wirkung erst richtig entfalten kann – habe aber Angst, damit eine kabbalistische Weltuntergangsformel in den Äther zu jagen, die sich nicht mehr widerrufen lässt. Man kriegt ja schon Gänsehaut bei der Vorstellung, das Ganze ein zweites Mal zu lesen.
Das Duell der verwunschenen Klubs in der verbotenen Stadt. Man weiß gar nicht, was man sich als rechtschaffener Mensch mehr wünschen soll: Dass der Dreikäsehoch-„Fan“block der Pillendreher unter dem gewaltigen „Dübb-dübb-dübb-diddel-dübb-dübb-dübb“ der Bauernkurve weinend aus dem Stadion rennt oder dass die Bauernkurve erleben muss, wie ihre Recken unten auf dem Grün von Helmes abgeschossen werden, während ihr oben auf der Anzeigetafel zwei unerwartete Auswärtssiege von Bielefeld und Cottbus den Tag endgültig verderben. Sicher ist nur eins: Wenn Bush ein paar Monate länger im Amt gewesen wäre, hätte sich diese Kölner Gewissensfrage erledigt. Eine solche Manifestation der Achse des Bösen wäre von der US-Airforce noch vor dem Halbzeitpfiff bombardiert worden. Obamas „Change“ rettete die Schurken aus dem Swat-Tal des deutschen Fußballs. Versehentlich. Obama hat keine Ahnung von Fußball.