Heimat auf Zeit - Bayer-Fans in Düsseldorf

  • Heimat auf Zeit - Bayer-Fans in Düsseldorf


    Hin und wieder kommt es schon mal vor, dass ein Fußballverein
    für ein einzelnes Spiel in ein anderes Stadion ausweichen muss. Dass Heimspiele
    allerdings eine komplettte Saisonhälfte in einer anderen Arena ausgetragen werden,
    so wie es sich derzeit bei Bayer Leverkusen aufgrund des eigenen Stadionausbaus
    verhält, ist schon eine besondere Situation. Was sagen eigentlich die Fans der Werks-
    Elf dazu? WESTKICK hat mit drei aktiven Bayer-Fanclubs - Haberlands Erben, Kolonne 98
    und Vikings gesprochen.


    Insgesamt gehen dieFanclubs sehr gut mit der derzeitigen Situation um, da ihre
    Vorfreude auf das neue Stadion sie über anfallendeUnannehmlichkeiten hinwegtröstet.
    „Wir als Fans haben uns immer einen Stadionausbau bzw. Stadionumbau gewünscht. Also müssen wir
    jetzt auch mit den Konsequenzen zurecht kommen. Ist ja auch nur ein halbes Jahr“,
    meint Carsten Cramer von den Haberlands Erben. Auch der Fanclub Kolonne 98 macht das
    Beste aus der ungewohnten Situation: „Man ist in einem fremden Revier, außerhalb des
    Kölsch Äquators. Das Stadion ist aber sehr schön, man ist nah am Geschehen. Außerdem
    nehmen wir zu jedem Spiel unser Kölsch mit nach Düsseldorf.“


    Für einige Mitglieder des Fanclubs Viking ist es im Moment schwieriger zu den
    Spielen zu gelangen, aber der Fanclub zieht insgesamt auch das Positive aus der Situation:
    „Die Fahrten nach Düsseldorf sind schon lästig, aber es bindet den Fanclub enger zusammen.
    Wir treffen uns ca. drei Stunden vor dem Spiel noch in Leverkusen und fahren meist gemeinsam mit der SBahn
    zur LTU Arena. Für einige ist die Anreise nach Düsseldorfberufsbedingt stark eingeschränkt.
    Die Spiele in Leverkusen waren von der Anfahrt besser, so konnte man gegen 15 Uhr Feierabend machen
    und zur Arena fahren. Aktuell ist dies nicht möglich oder nur mit viel Stress verbunden.“


    Leider können sich die Vikings aufgrund der Situation vor dem Spiel auch nicht in ihrer Stammkneipe „Zum Stadion"
    treffen, die nur zwei Minuten von der BayArena entfernt ist.Neben solchen kleineren Nachteilen
    kommt außerdem hinzu, dass die Bayer-Elf in der LTUArena äußerst erfolglos ist. Die Vikings glauben, dass die
    Spieler in der Arena noch nicht angekommen sind und es nur eine „Kopfsache“ ist.


    Insgesamt wollen die Fans das Stadion als Argument für die schlechte Leistung nicht gelten
    lassen. „Dass der Ball nicht ins Tor geht, liegt wohl kaum an einem anderen Stadion“, so
    Cramer. „Man sieht ja, daß Bayer 04 auf fremden Rasen die meisten Punkte holt. Da
    dürfte eine fremde Umgebung bei den Heimspielen eigentlich kein Grund für schlechte
    Leistung sein“, meint Dieter Sydon, der 1. Vorsitzende von der Kolonne 98.


    Alternativen zu Düsseldorf hätten die Fanclubs kaum gesehen. Einig sind sie sich,
    dass Spiele in Köln ein „No go“ gewesen wären. „Man hat ja schließlich auch seinen Stolz“,
    so Sydon.


    Ein „Heimspiel“ ist nun noch in der LTU-Arena auszutragen. Und dann gehts zurück nach Hause.
    Carsten Cramer freut sich auf das „neue Wohnzimmer“ schon „wie ein kleines Kind“. Auch die Kolonne 98,
    die regelmäßig die Baufortschritte über Webcam oder persönlich vor Ort beobachtet freut sich auf ein
    wunderschöne Stadion mit einer aufregenden Dachkonstruktion. Die Vikings merken noch an, dass
    sie am liebsten mit einem Pokalsieg in den neuen Fußballtempel einziehen wollen.


    Wie man sieht, die Fans stehen immer und überall hinter ihrem Verein!


    quelle: Westkick

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.