Gladbach zittert weiter
Borussia Mönchengladbach muss bis zum 34. Spieltag um den Klassenverbleib zittern. Das Team von Trainer Hans Meyer verlor mit 0:5 (0:2) bei Bayer Leverkusen und hat sowohl drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz als auch auf den ersten Abstiegsrang. Die Mannschaft von Bruno Labbadia verabschiedete sich im achten Anlauf mit dem ersten Sieg aus der ungeliebten Düsseldorfer Arena.
Zwei personelle Umstellungen musste Bayer-Coach Bruno Labbadia nach dem 0:3 bei Bayern München vornehmen. Der gesperrte Vidal (10. Gelbe Karte) wurde von Haggui vertreten. Zudem fiel Rolfes mit Wadenproblemen aus, für den Kapitän rückte Barnetta in die Startelf. Rolfes fehlte erstmals nach 131 Spielen in Folge in der Startelf Bayers. Gladbachs Trainer Hans Meyer nahm nur eine Änderung gegenüber dem 1:0 in Cottbus bei Energie Cottbus vor. Routinier Galasek hatte seine Rückenprobleme auskuriert und spielte für Stalteri.
"Verkehrte Welt" in der Düsseldorfer Arena. Die zahlreichen Gladbacher sorgten für eine Heimspielatmosphäre für das Meyer-Team. Deutlich mehr als die Hälfte der Zuschauer waren Anhänger der Fohlen. Für Leverkusen war es der letzte Auftritt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. In bisher sieben Partien gelang dem Labbadia-Team kein einziger Erfolg. In der Liga geht es nur noch um die sprichwörtliche "goldene Ananas", die Konzentration richtet sich auf das DFB-Pokalfinale in zwei Wochen in Berlin gegen Werder Bremen.
In den ersten Minuten passierte wenig, beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab. Dann hätte Mönchengladbach in Führung gehen müssen. In der neunten Minute verpasste Colautti aus fünf Metern kläglich die Chance zum 1:0 für Gladbach (9.). Leverkusen gelang wenig, zwei Kopfbälle durch Sinkiewicz (11.) Helmes (14.) blieben lange Zeit die einzigen Möglichkeiten für die Bayer-Elf.
Die Borussen standen tief in der eigenen Hälfte und ließen die Leverkusener kommen.
Bei Ballgewinn schaltete das Meyer-Team aber schnell um und suchte den Weg nach vorne. Besonders Colautti arbeitete viel in der Spitze. Bayer hatte ein optisches Übergewicht und mehr Ballbesitz, konnte mit dem sich bietenden Platz allerdings wenig anfangen. Mit zunehmender Spieldauer wurde Mönchengladbach dann sogar mutiger, blieb im Angriff allerdings ohne Durchschlagskraft. Ganz im Gegensatz zu den Leverkusenern, denen zwei gelungene und ansehnliche Kombinationen zum 2:0-Pausenvorsprung reichten. Und beide Male war Renato Augusto der Ausgangspunkt.
In der 31. Minute passte der Brasilianer auf Helmes, der direkt auf Kießling weiterleitete. Der Nationalspieler drang von der rechten Seite in den Strafraum ein, sein Schuss prallte vom linken Innenpfosten zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:0 ins Netz. Galdbachs Keeper Bailly war ohne Abwehrchance.
Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff brachte Renato Augusto dann Kroos ins Spiel. Der U19-Nationalspieler legte rechts raus auf Castro. Dessen Hereingabe lenkte Helmes direkt zum 2:0 ins Gladbacher Tor.
Zur zweiten Hälfte reagierte Meyer und brachte mit Schachten und Marin zwei frische Kräfte, Paauwe und Baumjohann blieben in der Kabine. Allerdings fruchteten diese Maßnahmen zunächst wenig. Gladbach fand nach Wiederanpfiff seinen Rhythmus nur sehr schwer, Leverkusen gehörten die ersten Minuten. Es dauerte eine Viertelstunde, ehe sich vor den Toren wieder etwas tat. Nach einer Bradley-Flanke kam Colautti zum Kopfball, doch Adler konnte klären (61.).
Leverkusen ließ sich allerdings von den im Großen und Ganzen harmlosen Gladbachern nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Bayer tat nicht mehr als nötig, schlug dann aber wie in Hälfte eins eiskalt zu. In der 68. Minute verlor Galasek ein Laufduell gegen Renato Augusto. Der Brasilianer passte mit einem feinen Hackentrick genau in den Lauf von Castro, der mit einem ebenso sehenswerten Außenrist-Schuss Bailly keine Chance ließ.
Damit war die endgültige Entscheidung gefallen. Mönchengladbach ergab sich nun seinem Schicksal, Leverkusen spielte befreit auf. Und mit der Einwechslung von Schneider bewies Labbadia ein "goldenes Händchen". Der Nationalspieler, der erstmals seit seiner Bandscheiben-Operation im April 2008 zum Einsatz kam, bereitete das 4:0 durch Kadlec (79.) vor und zwang Dante in der 86. Minute noch zu einem Eigentor. Mit dem 5:0 und dem ersten Sieg verabschiedete sich Leverkusen somit aus Düsseldorf, Gladbach verlor zu hoch und musste sich am Ende auch noch Pfiffe der eigenen Fans anhören.
Leverkusen tritt am letzten Spieltag am kommenden Samstag bei Energie Cottbus an, ehe dann der Saisonhöhepunkt mit dem Pokalendspiel ansteht. Borussia Mönchengladbach empfängt zeitgleich den Namensvetter aus Dortmund.
kicker.de