Express: Problembär Bruno - Reißt Schaaf Labbadia ins Verderben?

  • Von LARS WERNER


    „Die Tabelle lügt nicht“, sagt Bayers Klubboss Wolfgang Holzhäuser.


    Und dies ist die tabellarische Wahrheit: Platz 9, 13 Pleiten, 12 Punkte Rückstand auf einen Europapokal-Platz: Seit über 20 Jahren gab es kaum eine schlechtere Spielzeit für Bayer 04 als die aktuelle.


    Genau genommen zwei (1995/96, 2002/03). Und dies mit einem Kader, in dem 18 (!) aktuelle oder Ex-Nationalspieler stehen. „Platz 9 ist erheblich zu wenig für unsere Ansprüche“, wurde Holzhäuser deutlich, dem auch der Abschluss mit dem 0:3 in Cottbus so gar nicht in den Kram passte:


    „Das war ein Spiegelbild der Saison. Da haben wir unter Druck den Kopf und die Disziplin verloren. Ein mentales Problem.“ Aber kein Trainerproblem – wie der Klubboss öffentlich sagt, der am Sonntag mit Bruno Labbadia und Sportdirektor Rudi Völler die Köpfe zusammensteckte.


    Problembär Bruno. Reißt Werder-Coach Thomas Schaaf ihn ins Verderben? Denn am Sonnabend geht es für die Werkself (und Gegner Bremen) im Pokalfinale um alles. Um Europa, um Geld, ums Image, um die Zukunft.


    Und um Labbadias Job? Nein, sagt Holzhäuser noch: „Es gibt keine Kritik an der Arbeit des Trainerteams. Wir gehen auch in die nächste Saison mit Bruno Labbadia als Trainer.“ Und verspricht: „Gegen Bremen werden wir eine ganz andere Bayer-Elf erleben.“


    Und wie soll das auf Knopfdruck gehen? „Der Trainer wird sich einiges überlegen“, deutet Holzhäuser kryptisch an. Er selbst will heute mit Kapitän Simon Rolfes Tacheles reden. Aber in diesem Gespräch wird Rolfes auch Positives vernehmen. Die Prämie für das Erreichen des Pokalfinales wird an die Mannschaft ausgezahlt: „Sie bekommt diese Prämie.“ Und für den Pokalgewinn wird laut Holzhäuser eine „Extra-Prämie“ ausgesetzt. Greift man da etwa zum letzten Mittel?