Labbadia vor ungewisser Zukunft

  • zuletzt aktualisiert: 26.05.2009 - 21:16 (RPO)


    Die fast schon traditionelle Klausurtagung der Bosse von Bayer Leverkusen am Saisonende findet in diesem Jahr eine Woche später statt. Aus erfreulichem Anlass wohlgemerkt, schließlich steht am Samstag (20 Uhr/Live-Ticker) in Berlin noch das DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen als Highlight nach einer ansonsten desaströsen Bundesliga-Rückrunde auf dem Terminplan. Ob ein Erfolg und damit die Europacup-Teilnahme zugleich Trainer Bruno Labbadia noch den Job retten kann, ist jedoch ungewiss.


    "Es gibt keinen Treueschwur", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und ergänzte: "Wir lassen uns bei der rationalen, objektiven Analyse von einem Sieg genauso wenig wie von einer Niederlage im Pokalfinale blenden." Zum jetzigen Stand wolle man mit Labbadia in die neue Saison gehen, man sei mit seiner Arbeit zufrieden. Ein Trainerwechsel sei das Letzte, woran man momentan denke.


    Warme Worte für den zuletzt heftig in der Kritik stehenden Coach, die stark an die vergangene Saison erinnern. Da wurde auch Michael Skibbe in höchsten Tönen gelobt, ehe er wenige Tage nach Saisonende gehen musste. Damals musste der frühere DFB-Trainer nach der um einen Punkt verpassten Zielvorgabe Europacup-Teilnahme gehen.


    So knapp war es dieses Jahr nicht. Zwölf Punkte hinter dem Fünften Hamburger SV trudelte Bayer ins Ziel. Die Bilanz von 17 Punkten in der Rückrunde - soviel wie der ungeliebte Nachbar 1. FC Köln und Energie Cottbus - war der eines Absteigers würdig. Zum Schluss wurde es auch noch peinlich, beim 0:3 in Cottbus präsentierten sich die Bayer-Profis teilweise wie Freizeit-Kicker.


    "Das war absolut schlecht. Wir haben zu wenige auf dem Platz, die Verantwortung übernehmen wollten", kritisierte Labbadia seine Mannschaft. Von tiefen Gräben zwischen Spieler und Trainer war zuletzt die Rede. Sogar eine Abstimmung innerhalb der Mannschaft, die angeblich mit 20:4 gegen den Trainer endete, soll es gegeben haben. Dass Spieler bereits beim Vorstand vorstellig geworden wären, dementierte Holzhäuser: "Es ist normal, dass bei schlechten Ergebnissen Gerüchte aufkommen. Es ist aber kein Spieler auf uns zugekommen."


    Quelle: RP-Online