Von ULRICH BAUER, PHILLIP ARENS und VIM VOMLAND
Brennpunkt Bayer Leverkusen. Jetzt ist der Machtkampf unterm Bayer-Kreuz perfekt.
Zwischen Manager Michael Reschke (51) und Trainer Bruno Labbadia (43) fliegen die Fetzen.
Erst Reschkes ständige Mobbing-Attacken gegen den Trainer. Dann Labbadias zeitlich ungeschickter Rundum-Schlag. Noch vor dem Pokalfinale hatte er Klub, Spieler und Bosse durch ein Zeitungs-Interview geschockt und Reschke angezählt. Und schließlich soll der Manager gekontert haben, die ganze Mannschaft hasse den Trainer!
Machtkampf beim Werksklub.
Klar ist längst: Eine gemeinsame Bayer-Zukunft von Manager und Trainer ist nach den Vorfällen unmöglich!
Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser (59) brachte es noch in seiner Dankes-Rede beim Pokal-Bankett auf den Punkt: „Es gibt einiges aufzuarbeiten. Das machen wir in den nächsten Tagen ohne Zorn und ohne Eifer!“ Dafür aber mit Konsequenzen!
Labbadia und Völler diskutierten schon auf dem Bankett bis tief in die Nacht heftigst. Nach der Ankunft heute in Köln steckten sie gemeinsam mit Holzhäuser erneut lange die Köpfe zusammen. Fazit Rausschmiss? Noch nicht! „Ich habe das Gefühl, dass sie sehr gerne mit mir weiter arbeiten wollen“, sagt Labbadia sogar.
Trotz des Rundumschlags. Und trotz der eindeutigen Szenen nach dem Finale, als die Mannschaft klar auf Distanz zu ihrem Trainer ging. Weder auf dem Bankett noch im Flieger nach Hause sprachen die Stars mit Labbadia oder würdigten ihn eines Blickes.
Labbadia: „Mit einem provozierten Rauswurf hatten meine Äußerungen aber nichts zu tun. Ich wollte etwas klarstellen. Einen richtigen Zeitpunkt dafür gibt es wahrscheinlich nie. Trotzdem will ich hier weiter arbeiten.“
Machtkampf beim Werksklub. Bleibt Labbadia am Ende doch, muss Reschke wohl gehen. „Wir werden alle Dinge ansprechen. Auch das Verhältnis Reschke und Labbadia wird ein wichtiges Thema sein“, sagt Völler und stützt noch seinen Trainer. „Ich gehe davon aus, dass wir mit Bruno weitermachen.“
Das entscheidende Gipfeltreffen zwischen Holzhäuser, Völler und Labbadia soll Dienstag steigen. Aber auch Montag werden die Herren wohl tagen. Und Nachfolger für den Trainer werden längst gehandelt: Bernd Schuster, Mirko Slomka und Ulf Kirsten.
Labbadia selbst verabschiedete sich gestern von der Mannschaft: „In den nächsten Tagen wird sich etwas entscheiden.“ Eine geringe Überlebens-Chance bei Bayer hat er aber wohl höchstens, wenn er sich einen stärkeren Co-Trainer zur Seite stellen lässt (diese Saison: Peter Herrmann). Die Zeichen stehen also eher auf Abschied. Labbadias Tage sind gezählt!