Eins voraus, es ist keine Diskussion in dem Sinne, es ist meine SUBJEKTIVE Art, das zu verarbeiten was ich gesehen habe. Wenn Ihr Lust habt, lest es- wenn nicht auch gut. Aber immer dran denken, es ist MEINE Sicht der Dinge:
Voilá:
Pokalfinale, oder warum der geneigte Fußballfan immer wieder Torturen auf sich nimmt.
Eigentlich ist ja so ein Pokalfinale der Traum eines jeden Fußballfans. Die Mannschaft hat sich im Wettbewerb bis nach oben gespielt, es ist in den Ansetzungen viel Schweiß geflossen, das Glück war einem hold. Bis zum Finale, in dem Moment muss sich das Glück nämlich entscheiden, Wem es denn die Gunst erweist. Traditionell ist mein Verein, der SVB nicht einer der Begünstigten, klar man hat schon mal das ein oder andere Quäntchen Glück gehabt, 1996 beim fast Abstieg, oder 1988 als wir irgendwie den Europapokal geholt haben. Zu dem Zeitpunkt war uns Fortuna, die Göttin der Entscheidung wie das Glück verteilt wird, sehr hold. Wahrscheinlich haben wir irgendetwas gemacht, was wir heute nicht mehr tun. Und eine unbestimmte Stimme in meinem Kopf sagt, es hat was mit Einsatz, Kampf und Wille zu tun. Jene Aspekte die Einfach zum Spiel gehören, wie Ketchup auf das Steak, die aber inzwischen untergegangen sind, weil jene junge Spieler schon heute so satt sind, das ihnen diese Sachen auf dem Weg zur Spitze irgendwann mal abhanden gekommen sind. Ist aber kein Problem, der Porsche ist bezahlt und irgendein Erst, Zweit oder Drittklassiger Verein findet sich immer, wenn es mal brenzlig wird. Einmal Profi und die Karriere ist unaufhaltsam, da muss man schon jemanden umbringen um diesen Status noch zu zerstören. Apropos töten, einer bleibt mit Sicherheit auf der Strecke, der geneigte Fan der sein Geld dafür ausgibt um mindestens bei jedem Spiel dabei zu sein, der auch hinter den fragwürdigsten Entscheidungen steht, die sogenannte Manager und Berater von Vereinen zum Wohle des Fans macht. Und wenn er mal mit Missgunst reagiert, wird das ein oder andere Schnäppchen in Form von einem Signierten Trikot auf den Markt geschmissen, das er zum Freundschaftspreis haben kann und schon ist Ruhe.
So lässt es sich arbeiten. Nun denn, nach dieser kleinen Einleitung möchte ich euch mal vom Pokalfinale 2009 Werder Bremen vs. meinem Verein, dem ich seit Jahren die Treue halte, dem Spiel und Turnverein Bayer 1904 Leverkusen/Rhein berichten.
Eigentlich sind solche Tage gemacht um zu gewinnen, die Sonne hatte ihr schönstes Lächeln über das Bayer Kreuz gezaubert, der Himmel hat alle Wolken aus der Nähe verbannt. Mein alter Freund Lars, der mir behilflich war einen Bus für 9 Personen zu mieten, fuhr mich zum örtlichen Niederlassung einer bekannten Münchener Autovermieter Kette. Es wurde Zeit, da es bereits acht Uhr war und die Mitfahrer bereits warteten. Seine Sekretärin hatte einen Fehler gemacht und den Bus zu 10.00 Uhr bestellt, was ich aber am Telefon gerade noch so umlenken konnte, so das uns der Wagen bereits um 8.00 Uhr zur Verfügung gestellt werden konnte. Naja, bis auf die Tatsache das ein Sitz fehlte. Mir fiel schon wieder fast alles aus dem Gesicht, als der Vermieter meinte das das kein Problem wäre,schließlich Stände der Sitz an der Tankstelle, die um acht öffnet und so ein Teil ist schnell eingebaut. Theoretisch hört sich das gut an, allerdings hat der griechische Pächter getreu seinem Landesego mit Uhrzeit wenig am Hut. Nach geschätzten 30 Minuten ist er dann doch mal ans Telefon gegangen und beschloss seine Tankstelle zu öffnen. Vom Typ her einer jener Menschen die mir ins Gesicht sagen, das in der Servicewüste Deutschland alles so schlecht wäre und in anderen Ländern dort auf jeden Fall immer mehr geht.
Nun ja, der Sitz war drin und im Sturmtempo ginge es Richtung Sammelplatz, das Einladen der Leute ging dann auch ziemlich schnell von statten.
Tanja, meine Freundin meinte das sie die erste Tour fahren würde, womit wir alle einverstanden waren. Die schloss auch gleich Freundschaft mit der Hupe, die jeden, aber auch wirklich jeden am Straßenrand davon zu überzeugen wusste, das wir freundliche Fans sein, die unbedingt in Berlin den Pokal holen wollten.
Die Fahrt verlief die ersten Kilometer unspektakulär, naja für jemanden der immer auf der Strasse ist, macht es mir nichts mehr aus im Stau zu fahren. Ganz NRW ist eine Baustelle, auf dem sich seit Monaten kaum was bewegt. Konjunkturflaute ole.
In Bielefeld machten wir die erste Pause, schließlich hatten wir Raucher dabei, die auch ihrer Sucht zollen mussten und wir konnten mal was essen, was sich immer aufgrund der bevorstehenden Bierschwemme von Vorteil erweist. In Hang – Over war es vorbei mit den Siegeswetter, der Himmel zog sich zu und spätestens ab dann wusste ich das es vorbei war mit der Herrlichkeit.
Auch die nächste Pause bei Marienborn war ok, die Autobahn grün-irgendwie wissen die Bremer wohl nicht wie geil Samba Zugfahrten sein können. Vier davon waren mit unseren Leuten unterwegs. Es gab sie aber auch, die roten Parkplätze. Nur, wir waren schon zu spät.
Bömmel funkte ich irgendwann an, wo ich denn sei. Da waren wir gerade bei Magdeburg vorbei, ich meinte es dauert halt noch was und wir wollten unser Treffen auf das Stadion beschränken. Wenn, ja wenn ich gewusst hätte das man mindestens Premium Mitglied beim DFB sein muss um sich die Frechheit raus zu nehmen, am Stadion parken zu wollen. Tanja konnte die „Shice drauf, wir parken jetzt hier“ Parole von mir nicht unterstützen, ich weiß ja von Freunden wie es nach dem Konzert ist, sein Auto zu suchen. Schöne Grüße an die Tigers!
Wir fanden 2 km vom Stadion was, was nach Kontrolle mehrerer den Staus bekam, stehen bleiben zu können. Auf zum Stadion, ursprünglich wollten wir noch zur Fanmeile, aber aufgrund der Zeit haben wir das zerschlagen und sind an der Jägerklause hängen geblieben.
Alles in Grün Weiß- da bleib nur der Platz draußen. Chris von den Skunks hatte, aufgrund der guten Freundschaft zu Unioner Thommy, noch eine Karte reserviert, aber ich musste ihm absagen, denn Thommy hatte sich den Nerv eingeklemmt und konnte nicht kommen. Schade Junge, vielleicht hätte es deine Anwesenheit gemacht! Man weiß es nicht! .
Einige Bier und ein Steak später wollten wir in unsere Kurve, schließlich sollte da noch einiges los sein. Wir liefen also los und was folgte war ein Gewittergussvom feinsten norddeutsches Wetter, you Know?
Der Baum unter den wir standen,war dem Wassermassen nicht gewachsen, so das wir nach meinem Vorschlag ins Pissoir wechselten. Tanja und die anderen Frauen musste sich bald besicken vor lachen, weil das einige Herren nicht davon abhielt ihren Lörres in den Wind zu stecken.
Die Frauen waren alle alt genug, die hatten das schon mal gesehen!
Zirka eine halbe Stunde später, als das gröbste vorbei war, teilten wir uns. Wir warteten noch auf Tanjas Onkel, der auch eine Karte ergattert hatte und mit uns gucken wollte.
De Einlass am Stadion war entspannt, wie ich das aus den meisten Pokalspielen gewohnt bin, wir machten uns auf zu unseren Block.
Herrlich, es hätten sich einige Levs auf den Weg gemacht und das Projekt „Rote Kurve“ schien zu fruchten. Erwartungsgemäß waren auch paar Bremer im Block, aber wenn ich an 2002 denke ist die Zahl echt überschaubar gewesen. Außerdem gab es noch Shirts, für all die die nichts rotes zur Hand hatten. Der Sponsor macht es möglich.
Schön das ich die Zeiten auch noch mal erlebe, an denen ich eine Halbe Stunde vor Anstoß in das Stadion komme und die Ränge bis auf den letzten Mann gefüllt sind. Das ist echt unglaublich, ein Traum wurde wahr. Die Fans, die sonst bis 15.28 Uhr an der Bierbude standen und nur schwer davon zu überzeugen waren Fußball zusehen und das Team zu unterstützen, sangen eine halbe Stunde vor Anpfiff sich die Seele aus dem Leib-. Irgendetwas muss in den letzten Jahren passiert sein, beim schönen SVB. Dieser Support brauch sich nun endgültig nicht mehr hinter irgendeinem anderen in der Bundesliga zu verstecken. Das war Weltklasse.
Das übliche Tam Tam vordem Spiel fand auf dem Rasen statt und es war noch Zeit ein Bier holen zu gehen, bevor es los ging. Diese Kontrollshice, an jedem Eingang brauch eigentlich keiner- ich meine, wer im Stadion drin ist, der wird mit Sicherheit auch irgendwo Platz finden, sinnlos zu denken das man Aufgrund der Kartenkontrolle eine Kontrolle darüber hätte, wer wo hin muß. Aber da klaffen Realität und Wunschdenken wohl weit auseinander. Bier am Start, Horschti am Platz-es konnte los gehen.
Von Bremer Seite spürte man, das sie den Pokal irgendwie als lästiges Übel noch mit nahmen, das Ding interessierte sie nicht wirklich-schließlich wollten sie nur international Spielen. Die Choreo der Bremer hatte, welch Wunder, das gleiche Thema wie unsere.Naja, annähernd. Auf alle Fälle war sie aber nicht annähernd so schick. Das sage ich hier natürlich völlig wertfrei.
Der Schiri pfiff an und die ersten fünf Minuten waren bezeichnend für das ganze Spiel. Eine Defensive gab es bei uns nicht, so das die Offensive es richten musste. Bremen spielte clever ihren Stiefel runter und zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, das unsere Spieler auch nur Bock hatten den Pokal zu bekommen. Das war keine Pomade mehr, das war das eklige Fettfass der Großküche.
Teil I