VON TOBIAS KRELL - zuletzt aktualisiert: 03.06.2009
Leverkusen (RP) Sportnostalgikern wird es weh ums Herz: Seit gestern läuft der Abriss der Ulrich-Haberland-Halle. Die 1954 errichtete Sportstätte im Schatten des Fußballstadions, das seit einigen Jahren neudeutsch den Namen BayArena trägt, hat goldene Zeiten des Leverkusener Handballs und Boxens miterlebt. Doch vom Glanz einstiger Tage ist wenig übrig geblieben. Im Zuge des Arena-Ausbaus soll an dieser Stelle ein Parkplatz entstehen, später möglicherweise sogar ein großes Parkhaus.
Zum Abriss hatte ein Spieler der Werkself bereits Vorarbeiten geleistet. Als die Arbeiten gestern begannen, fehlte beispielsweise die gesamte Tribüne der geschichtsträchtigen Sporthalle. Verantwortlich dafür ist Ersatzkeeper Gabor Kiraly: "Er hat uns gefragt, ob er sich Teile der Halleneinrichtung ausbauen lassen dürfe, die in seiner ungarischen Heimat benötigt werden. Dabei handelt es sich unter anderem um die Tribüne und Teile der Sanitäranlagen", verriet Kommunikationschef Meinolf Sprink auf Anfrage der Rheinischen Post. Der für seine grauen Jogginghosen bekannte Schlussmann durfte – und hat dem Abrisskommando dadurch einen Teil der Arbeit abgenommen.
Zum Start gestern wurden die Türen und Teile der Holzverkleidung ausgebaut und der PVC-Boden herausgerissen. Diese Materialien wurden gleich neben den Überbleibseln des letzten großen Auftritts der Halle gestapelt. Ein Podest und mehrere Stühle erinnern an die Pressekonferenz der Fußballer zum abschließenden Bundesligaspiel in Cottbus. Experten haben vor dem Abriss die Haberland-Halle inspiziert und konnten Entwarnung geben. "Es sieht aktuell so aus, als wäre nichts verbaut, was als Sondermüll entsorgt werden muss – vor allem kein Asbest", sagte Sprink.
Wenn alles nach Plan läuft, sollen in rund zwei Wochen die Bagger ihr Werk beginnen und mit dem eigentlichen Abriss des Gebäudes beginnen. Dann werden auch einige Anhänger des Bayer-Sports erwartet, die gleichermaßen der Halle adieu sagen und die Arbeiten verfolgen möchten. Insgesamt vier Wochen wurden für diesen Abschnitt der Baustelle BayArena veranschlagt. Dann soll nicht einmal mehr das Fundament noch stehen von dieser einstigen Stätte sportlicher Höchstleistungen.