zuletzt aktualisiert: 04.06.2009
(RP) Die Trainerfrage bei Bayer wird noch kontrovers diskutiert, aber eine schnelle Lösung angemahnt. Bernd Schuster wird als Nachfolge-Kandidat von mehreren Leverkusener Fans genannt.
Es bleibt noch eine Weile spannend beim geschlagenen Pokalfinalisten Bayer Leverkusen in einer wesentlichen Personalfrage. "Vor Freitag ist keine Entscheidung zu erwarten", sagt Rudi Völler, "Wolfgang Holzhäuser, Bruno Labbadia und ich werden weiter in Ruhe Gespräche führen." Zum gegenwärtigen Stand der Analysen mochte sich der Sportdirektor nicht äußern. Der ins Kreuzfeuer geratene Trainer erklärt auf Anfrage lediglich, dass "es bislang gute Gespräche gegeben hat und alles auf den Tisch gekommen ist". Ansonsten haben sich beide Seiten dazu verpflichtet, bis zur Entscheidung Stillschweigen zu bewahren. Als sicher gilt, dass sich die Leverkusener inzwischen auf dem Markt umtun, um für den Fall des Trainerwechsels eine personelle Alternative zu haben.
Die RP lässt in einer Umfrage Außenstehende zu Wort kommen zum Thema Labbadia und Bayer, Trennung oder Festhalten am Fußballlehrer.
Björn Jakob, Bayer-Fan und Zeuge des Pokalfinales in Berlin sowie Basketball-Trainer des in die 2. Regionalliga aufgestiegenen Leichlinger TV: "Es ist schon merkwürdig, dass man bei Bayer so lange diskutiert und sich so lange Gedanken macht. Man sollte schleunigst eine Lösung finden. Wenn das Verhältnis zerrüttet ist, muss der Trainer gehen, weil man 20 Spieler nicht rausschmeißen kann. In Leverkusen läuft vieles nicht rund. Ein Kandidat für mich wäre Mirko Slomka, der auf Schalke den Eindruck gemacht hat, dass er ein gutes Verhältnis zur Mannschaft hat. Das ist wichtig, denn Fußball spielen kann Bayer ja."
Muhammet Uzun, Gründer des Vereins Genclerbirligi Opladen/Quettingen: "Was da bei Bayer läuft, finde ich als Fan nicht gut. Als ehemaliger Vorsitzender von Gencler würde ich eher am Trainer festhalten. Aber es sieht so aus, dass die Diskussion um Labbadia in der nächsten Saison bei etwaigen Niederlagen zu Beginn fortgesetzt werden würden. Für die Nachfolge favorisiere ich Bernd Schuster."
Thomas Rennette, gerade mit dem SV Schlebusch in Landesliga aufgestiegen: "Ich denke nicht, dass da noch eine Zusammenarbeit möglich ist. Es war schon bezeichnend, wie Labbadia nach dem Endspiel die Hände, die er hätte drücken können, geradezu suchen musste. Da ist zu viel Porzellan zerschlagen worden. Andererseits tut mir Labbadia auch leid. Ich kann seine Kritik verstehen, das ist ja schon alljährlich eine Zeremonie bei Bayer, dass ein Trainer, der Spieler mal härter anfasst, keinen Rückhalt hat. In der Nachfolgefrage bin ich etwas unschlüssig. Morten Olsen könnte einer sein, er hat genug Erfahrung auch die Autorität."