Das Ei ist gelegt. Der HSV hat einen neuen Trainer. Nachfolger von Martin Jol (53) wird jetzt – Bruno Labbadia (43), bisher Bayer Leverkusen. Das erfuhr BILD aus sicherer Quelle. Wahrscheinlich heute wird er präsentiert.
Bis zuletzt wurde gefeilscht. Leverkusen kämpfte, trotz anders lautenden Meldungen, um seinen Coach. Der hatte bei der Mannschaft ganz schlechte Karten.
Sportchef Rudi Völler und der Vorstand wollten sich jedoch nicht von den Spielern diktieren lassen, mit welchem Trainer sie arbeiten.
Der HSV aber hatte sich bei seiner Trainer-Findung schon vor Tagen auf Labbadia festgelegt. Mit dem gab es auch schon vor einem Jahr intensive Gespräche, als man sich letztlich – um des lieben Friedens im Vorstand willen – auf Martin Jol einigte.
Jetzt also Bruno Labbadia! Ja, er ist es!
Labbadia (1987 bis ’89 Spieler beim HSV) kriegt einen längerfristigen Vertrag. Doch bis zuletzt hing sein „Transfer“ am seidenen Faden.
Nachdem sich Leverkusens Mannschaft massiv gegen den Trainer ausgesprochen hatte, reagierte die Bayer-Führung sauer. Kämpfte plötzlich um den Coach.
Der war aber wohl schon zum Abgang entschlossen.
In Hamburg kursierten noch andere Trainer-Kandidaten. Mirko Slomka (41), Ex-Schalke, war plötzlich bei jedem Klub im Gespräch, der einen neuen Chef suchte. Gladbach, Köln, Frankfurt usw.
Auch der HSV hat mit ihm gesprochen. Und sich dann doch anders entschieden.
Bis zuletzt waren auch noch Lucien Favre (51) von Hertha und sogar Bernd Schuster (49), Ex-Real-Madrid, auf der erweiterten Liste. Es gab wohl Kontakte, aber man kam sich nicht näher.
Im HSV-Vorstand wollte man aber eine einheitliche Lösung. Und nachdem Labbadia schon letztes Jahr ein prächtiges „Presenting“ hingelegt hatte, bekam er letztlich den „Zuschlag“.
Problem: Sein Vertrag bei Bayer läuft noch bis 2010. Der Pillen-Klub wollte ihn plötzlich nicht mehr gehen lassen. Und wenn, dann nur gegen Bares. Darum wurde gestern nach BILD-Informationen bis zuletzt gefeilscht. Man war sich offensichtlich so nahe, dass heute alles über die Bühne geht...