Freitag, 05. Juni 2009 um 12:41
Ein dunkler Schatten liegt über den Wechsel von Bruno Labbadia von Bayer 04 Leverkusen zum Hamburger SV. Es trägt ein negatives Selbstverständnis zu Tage, wie es die Bundesliga noch nie gesehen hat. Schon vor einer Woche wurde bekannt, dass Labbadia mit den Hamburgern kokketiert, obwohl das wichtigste Spiel der Saison seines Noch-Arbeitgebers Leverkusen kurz bevorstand – das DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen im Berliner Olympiastadion. Für Labbadia kein Grund. Im Gegenteil:
Am Tag des Finales kritisierte er in der Süddeutschen Zeitung das Leverkusener Management und brachte so unnötige Unruhe in die Mannschaft. Mit dem Wissen von heute kann man sagen, dass diese Aktion eiskalt kalkuliert war: Herr Labbadia provozierte den Rauswurf, um so mit einer satten Entschädigung beim Hamburger SV (er spielte für die Hanseaten von 1987 bis 1988) anzuheuern. Aber er hat die Rechnung ohne Leverkusen gemacht, das ein glänzendes Pokerface bewies: So muss statt Bayer 04 der HSV zahlen - nach Medienberichten eine hohe sechsstellige Ablösesumme.
Die Gründe für Labbadias unseriösen Abschied mögen bei Leverkusen intern liegen, trotzdem kann man mehr Anstand von einer Person fordern, die so in der Öffentlichkeit agiert. Aber es ist keine unbekannte Masche des geborenen Darmstädter: Nachdem er von 2003 bis 2006 Darmstadt 98 und in der Saison 2007/08 die SpVgg Greuther Fürth trainierte, wechselte er 2008 zu Bayer 04 Leverkusen und das obwohl er in Fürth noch bis 2009 unter Vertrag stand. Täglich grüßt das Murmeltier. Es bleibt abzuwarten wie lange Labbadia in Hamburg bleibt, wann er selber geht oder wann er gegangen wird.
Quelle: turus.net