Alles anzeigenFolgende Situation:
Herr J. Osram (Namen geändert) ist Vertriebs-Chef eines bedeutenden Mittelständischen Unternehmens aus dem Rheinland. Der erfahrende Osram steht kurz vor der Rente und versicherte seinem Unternehmen mehrfach, auch öffentlich, dass er sich nach dem Engagement auf seinen privaten Hof nahe der Holländischen Grenze zurückziehen würde. Allenfalls würde er der Firma und seiner erfolgreichen jungen Vertriebsmannschaft zu Ehren, noch ein weiteres Jahr "dranhängen". In jedem Fall wäre diese tolle Firma, nahe seiner Heimat, seine letzte berufliche Station.
Als nun die Geschäftsführung ca. 6 Monate vor dem Vertragsende auf Herrn Osram zugeht, um mit Ihm die Zukunft zu besprechen und ggf. den Arbeitsvertrag nochmals ein Jahr zu verlängern, zögert dieser mit Argumenten wie "mein Alter, meine Gesundheit, meine Frau" die Gespräche immer wieder hinaus. Als dann weniger als 3 Monate vor Ablauf des Vertrages die Geschäftsführung ein letztes Ultimatum setzt, da die immens wichtige Position immer noch vakant ist und hochwertige Alternativen auf dem Arbeitsmarkt rar gesät sind, kommt Osram mit Wahrheit raus: "Er werde zum ärgsten Konkurrenten in den tiefen Süden wechseln und dort mindestens 2 Jahre den Posten des Vertriebs-Chefs übernehmen"!
Der verdutzten Geschäftsführung erklärt er zugleich, dass er natürlich im Markt alles weiterhin geben würde, und bis zum Wechsel für seine alte Firma "brennen" würde.
Die handlungsschwache Geschäftsführung, vertreten durch Ihren alleineigen Geschäftsführer Herr E. S. Presso, lässt Herrn Osram einfach weiter wurschteln und verpflichtet erst ab dem Vertragsende des alten Vertriebs-Chefs eine Nachwuchstalent als neuen Leiter des Vertriebs.
Herr Osram und sein Team verlieren auf den besagten Konkurrent immer mehr Marktanteile. In der letzten Woche des Engagements droht sogar dieser bayrische Wettbewerber an Osrams Noch-Firma vorbei zu ziehen. Konkret steht ein immens wichtiger Kundenauftrag von über ca. 8 Mio. €, der längst sicher erschien, auf der Kippe.
Die Vertriebsmannschaft ist längst völlig verunsichert, der erfolgreichste Verkäufer soll zudem, Gerüchten zu folge, direkt mit Osram zur Konkurrenz wechseln. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung nicht Müde, in der Öffentlichkeit die tolle Arbeit von Osram zu loben.....
Der neue Arbeitgeber war übrigens längst nicht so zögerlich und hatte seinen alten Vertriebsleiter konsequent vor die Tür gesetzt und die Planung für die nächsten Jahre mit Osram fleißig besprochen. Herr Osram gab sogar freimütige Interviews in den wichtigen Fachzeitungen, bei denen er sich teilweise ausschließlich über seinen tollen neuen Arbeitgeber aus Bayern äußerte!
Die Kunden der alten Firma waren sehr unglücklich über die immer schwächere Leistung des Außendienstes und sehr irritiert über die Äußerungen des Vertriebs-Chefs, der nun forsch die Konkurrenzprodukte lobte.
Als sich die zahlenden Kunden wagten, Ihre Kritik - noch recht verhalten - zu äußern, besaß Osram sogar die Frechheit, öffentlich seine eigenen Kunden zu beschimpfen!
So, und nun die Preisfrage:
Was sollte der Geschäftsführer Herr E. S. Presso tun:
1. Sein Fehler eingestehen und zum Wohle der Firma und ihrer treuen Kunden Herrn Osram sofort beurlauben?
oder
2. Die Hände weiterhin in den Schoß legen, Kunden, Geld und (weiteres) Ansehen verlieren - frei nach dem Motto: Et hätt noch immer jot jejange......
Die Zeit vernünftig zu handeln ist leider abgelaufen................