Dann vergleich doch mal direkt den Fussball den Heynckes mit fast genau der gleichen Mannschaft spielen lässt, wie van Gaal zwei Jahre zuvor.
Van Gaals "Konzept" war eine klar strukturierte Taktik mit einstudierten Spielzügen, Laufwegen und Pässen, die egal gegen welchen Gegner immer wieder auf die gleiche Art funktioniert und sowohl in der Bundesliga zur mehr als überzeugenden Meisterschaft geführt haben, als auch international bis zu einem gewissen Grad erfolgreich waren. Ins Finale hat es Bayern noch durch die individuelle Klasse von Robben geschaft, aber bis dahin konnten sie fast jeden Gegner zu ihren Gunsten "bespielen". Erst im Finale waren sie dann gegen die Catenaccioperfektion von Mourinho chancenlos....
Diese Saison verlässt sich Heynckes, ähnlich wie bei uns, auf die Klasse der Spieler, lässt ein System spielen, das eher traditionell geordnet ist, in dem aber alles abhängt von der Klasse auf den Flügeln und des Torjägers. Das ist immer noch relativ erfolgreich, aber nur weil Robben und Ribery trotzdem noch schwer auszurechnen und eben nicht so abzuschalten sind. Die Bayern hatten auch gegen uns ihre Chancen, aber mit zunehmender Spieldauer wurden sie auch immer ungefährlicher, ideenloser und liefen sich immer öfter fest. Der große Überraschungsmoment auf Seiten der Bayern war immernoch Robben auf links spielen zu lassen. ...
Meiner Meinung nach musst du differenzeren in die Zeit vor Schweinsteigers erster Verletzung und die danach. Bis zum 11. Spieltag haben die Bayern sehr souverän gespielt, führten die Liga schon mit 4 Punkten an und hatten ein Torverhältnis von 30:3. Alle sprachen vom Durchmarsch der Bayern und der neuen Klasse, die deren Spiel unter Heynckes gewonnen hatte. Dann kam mit dem Schluesselbeinbruch von Schweinsteiger der Bruch. Offenbar gibt es niemanden im Kader der den in seiner Führungsrolle und spielerischen Qualität adäquat ersetzen kann. So was soll vorkommen....