Völler watscht Labbadia ab

  • Heynckes und Völler rechnen mit Labbadia ab


    Das Possenspiel um Job-Hopper Bruno Labbadia bei Bayer 04 Leverkusen ist beendet, allerdings nutzten Neu-Coach Jupp Heynckes und Sportdirektor Rudi Völler die Gelegenheit, dem 43-Jährigen noch ein paar deutliche Worte auf den Weg in Richtung Hamburg mitzugeben. Heynckes kritisierte bei seiner Vorstellung beim Werksklub seinen Vorgänger und die neuen Gepflogenheiten in der Bundesliga, es mit Verträgen nicht mehr allzu ernst zu nehmen.


    "Das kann ich nicht gut heißen. Ich habe noch nie einen Vertrag gebrochen. Auch nicht, als ich 1996 als Trainer von CD Teneriffa ein Angebot vom FC Barcelona hatte. Da sind die Klubs aber auch ein Stück selbst schuld. Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass Vereine Ausstiegsklauseln in Verträgen bei Trainern einbauen", sagte der Welt- und Europameister.


    Völler: "Wozu braucht Bruno einen Medienberater?"
    Völler wurde dann eine Spur deutlicher und watschte Labbadia für die Zusammenarbeit mit einem Medienberater ab. "Das kotzt mich an. Wozu braucht Bruno einen Medienberater? Das kann ich nicht verstehen. Man muss doch authentisch bleiben und darf sich nicht verbiegen lassen. Bruno ist da falsch beraten", sagte der Weltmeister von 1990. Hintergrund war ein Zeitungs-Interview von Labbadia am Tag des DFB-Pokalendspiels gegen Werder Bremen (0:1), in dem er einen Rundumschlag gegen Mannschaft und Teile des Bayer-Vorstands gemacht hatte.


    Schaden für das Vereins-Image
    "Das war schlecht. Das hat Bayer Leverkusen geschadet. Und wenn ich dann höre, dass das Interview über einen Medienberater lanciert worden war, kann ich das nicht mehr verstehen. Ich dachte, das gibt es nur in der Showbranche. Aber Jürgen Klinsmann hat ja auch einen Medienberater, der Fragen vor einem Interview schon vorformuliert. Vielleicht bin ich da ja altmodisch, aber ich brauche keinen Medienberater", sagte Völler weiter.


    Holzhäuser-Poker bringt Bayer 1,3 Millionen
    Zuvor war es zwischen Leverkusen und Hamburg zum Pokerspiel um Labbadia gekommen. Nachdem der Coach - nicht wie wohl selbst erhofft - von Bayer den Laufpass erhalten hatte, bat er selbst um eine Vertragsauflösung. Einen Tag später erfolgte schließlich die Freigabe, nachdem sich beide Vereine auf eine Ablösesumme von schätzungsweise 1,3 Millionen Euro geeinigt hatten. Das kommt quasi einem Geniestreich von Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser gleich, denn eine Zukunft hätte Labbadia in Leverkusen wohl kaum mehr gehabt.


    Konsequenzen auch für Manager Reschke
    "Natürlich gab es Differenzen. Sein Interview vor dem Pokalfinale hat allen geschadet. Trotzdem hätten wir versucht, das noch hinzubekommen", sagte Sportchef Rudi Völler. Labbadia hatte mit einem Rundumschlag vor dem Pokalfinale gegen Spieler und Manager Michael Reschke seinen Rauswurf provoziert. Reschke, der gegen Labbadia intrigiert habe, blieb ein Rauswurf erspart, er bekommt aber ein "modifiziertes Aufgabenfeld" (Holzhäuser).


    quelle: t-online

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.