Holzhäuser: Labbadias Verhalten nicht akzeptabel

  • Zu Bruno Labbadias Abgang zum HSV sagt Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zu SPORT BILD: „Wir haben Bruno Labbadia viele Brücken gebaut". Aber er habe keine nutzen wollen. Lesen Sie, was er heute über Labbadia denkt und warum er von Neu-Trainer Heynckes begeistert ist.


    Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser über:


    ...den neuen Bayer-Trainer Jupp Heynckes:


    "Es war sehr beeindruckend, wie genau er die Stärken und Schwächen unserer Mannschaft kannte. Am 32. Spieltag der letzten Saison hat er mit Bayern gegen uns gespielt. Er wusste nahezu alles und hat sehr treffend analysiert, wo die Probleme von Bayer sind."


    "Natürlich haben wir uns mit Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß über Jupp Heynckes unterhalten. Alles, was sie uns erzählt haben, hat uns in unserer Entscheidung bestärkt."


    ... Ex-Trainer Bruno Labbadia:


    "Das Verhältnis zwischen Bruno und der Mannschaft war einfach irreparabel. Wir haben ihm viele Brücken gebaut und gehofft, dass es doch noch eine Zukunft mit ihm bei Bayer gäbe. Aber er hat keine dieser Brücken nutzen wollen. Selbst ein Gespräch beim Abendessen mit Werner Wenning hat keinen Erfolg gebracht. Der mischt sich normalerweise nie ins operative Geschäft ein, wollte in diesem besonderen Fall aber Bruno Labbadia klarmachen, in welch ausgezeichneter Position er ist und welche Möglichkeiten er bei Bayer hat.... Fachlich ist Bruno Labbadia ein sehr guter Trainer. Langfristig traue ich ihm dennoch mit dem notwendigen Quäntchen Glück und vielleicht auch etwas mehr Flexibilität in der Führung der Mannschaft eine große Trainerkarriere zu."


    ... Bruno Labbadias Verhalten:


    "Einen Trainer, der seinen Vertrag derart gleichgültig bricht, muss man spüren lassen, dass so ein Verhalten nicht geht. Hier wurden Vereinbarung mit den Füßen getreten - und das darf man sich nicht so bieten lassen. Schließlich müssen Vereine richtig bezahlen, wenn sie sich von einem Trainer glauben trennen zu müsse, das gleiche Recht reklamieren die Vereine für sich, sollte ein Trainer trotz klarer Vertragslage zu einem anderen Verein wechseln wollen. Man kann im deutschen Recht zwar niemanden zur Arbeit zwingen, aber man kann verhindern dass sie trotz Vertrag bei einem anderen Club arbeiten."


    ... die Tatsache, dass sich Labbadia bereits am Mittwoch mit den HSV-Bossen getroffen hat:


    "Ich habe am Samstag vor dem Pokalfinale bei Bernd Hoffmann angerufen. Der hat mir bestätigt, dass es zuvor ein Treffen mit unserem Trainer gab. Möglicherweise hat Bruno Labbadia mit seinem Rauswurf in Leverkusen gerechnet. Wobei die Gespräche mit Bernd Hoffmann und Katja Kraus, nachdem am Donnerstag Morgen feststand, dass Labbadia nicht weiter machen will, sehr konstruktiv und kollegial verliefen."




    Quelle: Sportbild