Schreckgespenst LTU-Arena
VON TOBIAS KRELL - zuletzt aktualisiert: 11.06.2009
(RP) Durch die leichten Verzögerungen beim Umbau der BayArena fürchten Fans der Werkself, ein erneutes Düsseldorf-Gastspiel könne nötig werden. "Diese Sorge ist gegenwärtig unbegründet", betont Meinolf Sprink.
Die Freude war den Fans der Werkself deutlich anzumerken. "Nie mehr Düsseldorf", stimmten sie beim Heimspiel gegen Mönchengladbach mehrfach an. Auch der Sieg gegen die Borussia änderte nichts am gespaltenen Verhältnis zur Ausweichspielstätte LTU-Arena.
Muss die zum Saisonbeginn wegen Verzögerungen beim Ausbau der BayArena wieder herhalten als Ort für ein Leverkusener Heimspiel? Entsprechende Gerüchte machen die Runde. Die LTU-Arena sei bereits für ein Spiel gebucht, heißt es, und das Ausweichen beschlossene Sache. "Das ist Quatsch. Wir sind weiter optimistisch, den anvisierten Termin Anfang August einhalten zu können", betonte Bayers Kommunikationschef Meinolf Sprink. Dass es in einigen Bereichen Verzögerungen gibt, bestreitet er gar nicht erst. Eine Woche betrug der Rückstand beim Dach zum Zeitpunkt des Richtfestes. "Aber wir sind nun auf der Überholspur und die Spezialisten für das Makrolondach arbeiten parallel unten am Boden und in schwindelerregender Höhe", sagt Sprink.
Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr geschehe, dann könne die BayArena Anfang August fertiggestellt werden. Am ersten Spieltag möchte Bayer 04 dennoch auswärts antreten. Ein entsprechender Antrag wurde gestellt. "Dann hätten wir eine Woche, um kräftig zu putzen und die moderne Technik einem Testlauf zu unterziehen", meint der Kommunikationschef.
Um die Unwägbarkeiten des Baugewerbes weiß Walter Hellmich als Bauunternehmer nur zu genau. Deshalb hat der Klubchef des MSV Duisburg Sprink beim Pokalendspiel der Frauen in Berlin auch ein Angebot gemacht. "Wenn etwas schief gehe, was er uns nicht wünscht, gäbe es in Duisburg auch ein schönes Stadion", erinnert sich Sprink.Das ist nicht die einzige Stadionofferte, die ohne Bayers Initiative eingegangen ist. Auf einem Konzert der weltbekannten Rockgruppe AC/DC diente Kölns Sportstätten-Chef Hans Rütten, ein alter Freund aus Neusser Tagen, ihm halb im Spaß, halb im Ernst das Müngersdorfer RheinEnergie-Stadion an. Auch Mönchengladbach oder – natürlich – Düsseldorf – stünden im Fall der Fälle bereit. Doch dass dieser eintritt, glaubt Sprink nicht.
Daran kann auch ein Artikel kürzlich in einem Boulevard-Blatt nichts ändern. In dem stand, wie viel Rollsplitt noch im Inneren des Stadions liegt und bei Ende der Arbeiten erst wieder herausgeschafft werden muss (8000 Tonnen). "Aber das ist kein Problem. Was das mit einer möglichen Verzögerung zu tun haben soll, weiß ich nicht", kommentiert der Werkself-Sprecher die Mutmaßungen über einen drohenden erneuten Umzug.
Die Fans hat die Berichterstattung aufgeschreckt. Sie haben ihre Meinung zum sportlichen Exil schließlich schon kundgetan beim Spiel gegen Mönchengladbach: "Nie mehr Düsseldorf!"