Weltklasse
keiner
Internationale Klasse
1. Franck Ribery Bayern München (WK-1.)
Im weiteren Kreis
2. Marko Marin Bor. Mönchengladbach (K-5.)
3. Marcell Jansen Hamburger SV (-)
4. Renato Augusto Bayer Leverkusen (IK-2.)
Blickfeld
Patrick Ebert Hertha BSC (-)
Ribery: Eigentlich Weltklasse, aber...
Gewiss: Franck Ribery ist ein Weltklassespieler. Das hatte der kicker in seiner Winter-Rangliste auch so dokumentiert, als er den Franzosen in diese höchste Kategorie einstufte. Ein glänzender, feiner Spieler, ein Juwel für die Bundesliga.
Seine Tempodribblings, seine fantastische Technik sind immer noch extrem schön anzusehen. Ebenso, wenn er den Ball aus dem Stand über 40 Meter ganz genau in den Fuß des Mitspielers tritt.
Natürlich ist der 26-Jährige nicht schlechter geworden im vergangenen halben Jahr. Doch das, was er alles kann, das hat er in dieser Zeit nicht mehr oft genug gezeigt. Und deswegen haben die kicker-Redakteure ihm für die Rückrunde keine Weltklasse mehr attestiert.
Dass Ribery es grundsätzlich ist, hat er natürlich auch 2009 gezeigt, zum Beispiel in der Champions League beim 5:0 in Lissabon (kicker-Note 1). Oder mit seinen beiden Toren in der WM-Qualifikation, mit denen er binnen vier Tagen die beiden französischen 1:0-Siege gegen Litauen herausschoss. Doch ebenso grundsätzlich gilt: Ribery war einfach nicht konstant genug.
Es lief von Anfang an nicht so toll. Beim ersten Spiel der Rückrunde zum Beispiel, dem 0:1 in Hamburg, bekam er vom kicker die Note 4,5. Und die gegnerischen Trainer veränderten ihre Taktik, um den kleinen Zauberer zu bekämpfen. Nun rannten mindestens zwei, manchmal sogar drei Gegner auf ihn zu, wenn er den Ball führte. Ribery kam nicht mehr immer durch.
Und dann dieses 0:4 in Barcelona. Diese Demütigung. Es war eines Ribery nicht würdig, derart verspottet zu werden, fand Ribery. Er war genervt: von dieser Blamage in der Königsklasse, dass ihm seine Ziele aus den Fingern flutschten wie ein nasses Stück Seife. Und von Jürgen Klinsmann, seinem Trainer. Also spielte er schon mal lustlos, beim 0:1 gegen Schalke flog er frustriert vom Platz.
Mit Jupp Heynckes wurde alles besser. Ribery drehte noch mal richtig auf, für seine tollen Shows in den letzten drei Saisonspielen bekam er vom kicker jeweils eine 1,5. Und so rettete er dem FC Bayern immerhin noch die sichere Teilnahme an der Champions League.
Vielleicht geht er ja doch nicht nach Madrid oder sonstwo hin. Und vielleicht verzaubert er uns dann wieder durchgängig. Dann werden ihn auch wir kicker-Redakteuren wieder Weltklasse finden. Also, Monsieur Ribery: Bleiben Sie und zeigen Sies uns!