Pikantes Derby
In der Regionalliga empfängt Leverkusen den 1. FC Köln zum Derby im Südstadion. Gegen die Nachbarn geht es für die Kirsten-Elf um dringend benötigte Punkte und Selbstvertrauen.
Leverkusen - Als wären die Spiele gegen den 1.FC Köln II nicht speziell genug, geht es am Samstag (15 Uhr) im Südstadion für die Fußballer von Bayer Leverkusen II um etwas mehr als nur einen Derbysieg. Nach zwei Spielen haben sie einen von sechs möglichen Punkten auf dem Konto. An sich kein Beinbruch, aber leichte Depression setzt bereits ein. Eine Niederlage gegen Köln würde unter diesen Voraussetzungen wohl als Reizverstärker fungieren. Die Schwere der Aufgabe ist Trainer Ulf Kirsten durchaus bewusst, wenn er sagt: „Der FC ist eine gute Mannschaften und in meinen Augen einer der Liga-Favoriten.“
Der Coach sah den Kontrahenten beim Sauerland-Cup in der Vorbereitung und war überzeugt von der Qualität. Die Kölner stehen kompakt und sind immer in der Lage, ein Tor zu erzielen. Zwei Attribute, die Bayer bisher noch nicht zeigen konnte. Während sich die Abwehr beim zweiten Spiel in Mannheim trotz der drei Gegentreffer stabiler präsentierte als gegen Bonn, scheint das Problem im Angriff schwerwiegender zu sein. Momentan präsentiert sich dort nur Quantität, aber keine Qualität. Sascha Marquet, Atanas Kurdov, Dominick Drexler und schließlich Richard Sukuta-Pasu überbieten sich im Auslassen von guten Chancen. Der Jungprofi vergab in Mannheim sogar einen Strafstoß. „Sukuta-Pasu hat gewisse Ansprüche und muss daher auch mal auf sich aufmerksam machen. Stürmer, die das Tor nicht treffen, werden im Profi-Fußball nicht gesucht“, so Bayers Co-Trainer Dirk Dreher.
Sollte er am Samstag nicht im Kader der ersten Mannschaft stehen, erhält er bestimmt wieder eine Chance in der Zweiten. Bei seinem Klub ist man von den Qualitäten eines Sukuta-Pasu überzeugt. Nun kommt jedoch die Phase, in der er sich zeigen muss.
Viele Stürmer vor ihm überzeugten in der Jugend und stießen bei den Senioren schnell an ihre Grenzen. Dieses Schicksal ereilte auch Tevfik Köse, der es jetzt noch einmal bei Bayer Leverkusen probieren will. Er war ebenfalls ein hoch gelobter Jugendspieler, der sich zumindest in der Bundesliga nicht durchsetzen konnte. Mit der türkischen U 21 lief es zum Saisonstart allerdings gut. Vergangene Woche erzielte er beim 3:1-Sieg in einem Freundschaftsspiel gegen Deutschland die Führung für die Türken per Elfmeter. Vielleicht kann er helfen, die Sturmmisere bei Bayer II zu beenden. Spielberichtigt ist er für Samstag auf jeden Fall. Oder aber Kirsten stellt sein System um und versucht es mit einer Doppelspitze. Dann wäre zumindest die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein gelernter Stürmer für seine Mannschaft trifft.