Cooler Jupp Heynckes Spieler dürfen Strafen selbst bestimmen
Die Strafenkataloge der Bundesliga-Klubs. Leverkusens Trainer Jupp Heynckes (64) kennt das Thema seit Jahren. Bei Bayer geht er jetzt einen neuen Weg.
„Den Strafenkatalog sollen die Spieler unter sich selbst ausmachen“, verrät Heynckes gegenüber BILD, „es ist klar, dass Behandlungstermine oder ähnliches eingehalten werden müssen. Wie ein Verstoß geahndet wird, legen die Jungs fest.“
Vize-Kapitän Manuel Friedrich (29): „Momentan gilt der Strafenkatalog aus dem letzten Jahr.“ Da kostete zum Beispiel jede Minute Verspätung zehn Euro.
Nur in einem Punkt wünscht sich der Trainer eine Verschärfung. Heynckes: „Wenn sich ein Vergehen wiederholt, wird doppelt gezahlt.“
Der coole Jupp.
Der älteste Trainer der Liga legt großen Wert auf Disziplin. Mit dieser ungewöhnlichen Maßnahme setzt er auf die Eigenverantwortung seiner Profis. Das soll Vertrauen schaffen. Und das ist nach dem über Monate hin total versauten Klima zwischen Ex-Coach Bruno Labbadia (43) und einem Großteil der Werkself bitter nötig.
„Der neue Trainer hat frischen Wind reingebracht“, sagt Nationaltorwart René Adler (24).
Heynckes selbst wirkt hochmotiviert in der Arbeit mit den vielen jungen Spielern. Ist dabei keineswegs verkniffen, sondern stets gut gelaunt und offen: „Im Laufe der Jahre bin ich ruhiger, gelassener geworden, die Zeit in Spanien hat mich geprägt.“
Und er ist überzeugt, dass der neue Mannschafts-Kassenwart Benedikt Fernandez (24) wenig zu tun bekommt: „Ich glaube nicht, dass oft zur Kasse gebeten wird. Meine Spieler ziehen sensationell mit.“ Alles eine Frage von Eigenverantwortung eben...