Trainingslager-Tagebuch - Tag 4 "Adrenalin pur"
Das zweite Trainingslager in der Vorbereitung bestreitet die Werkself in Winden im Eltzal. Hier holt sich das Team den Feinschliff für den Saisonstart. Die Umgebung kennt Daniel Schwaab wie seine Westentasche, schließlich wuchs der Bayer 04-Neuzugang im Schwarzwald auf. Für bayer04.de fasst er seine Eindrücke aus dem Trainingslager im Elztal zusammen.
Hallo Fans,
Wir sind heute mit der gesamten Mannschaft eine Stunde früher aufgestanden als gewöhnlich, um der für heute erwarteten ganz großen Hitze auf dem Trainingsplatz zu entgehen. Allerdings hat sich das Wetter über Nacht gedreht und so hatten wir statt der erwarteten Mörder-Hitze einen etwas bewölkten Himmel, leichten Wind und ungefähr 20 Grad Celsius - eigentlich genau die Bedingungen, die ich mir gestern fürs Testspiel gewünscht hätte.
Beim Training haben wir heute in zwei getrennten Gruppen trainiert, die Spieler, die wie ich gestern auf dem Platz standen, haben sich mit unserem Konditionstrainer Zvonko Komez ausgelockert, die anderen haben mit dem Technik- und Taktiktraining weitergemacht. Nach dem Training war ich bei unseren Physios, die mir meine Beine aufgelockert haben (großartiges Gefühl!) und da wir ja früher aufgestanden sind, gab's auch etwas früher Mittagessen.
Nach dem Essen ging's dann auch schon ziemlich schnell ab in den Bus. Wir haben mit der Mannschaft einen Ausflug in den Europapark nach Rust unternommen. Ich wollte mir die Chance in den Europapark zu fahren natürlich auf keinen Fall entgehen lassen.
Hier muss ich wohl einfügen, dass ich es in meiner Freizeit und im Urlaub normalerweise immer etwas ruhiger angehen lasse - schließlich gebe ich ja schon auf dem Platz und im Training immer Vollgas. Aber der Europapark gehört trotzdem zu meinen absoluten Lieblings-Ausflugszielen, ich komme jedes Jahr wenigstens einmal hier her. Sonst bin ich immer als normaler Besucher gekommen, dieses mal wurden wir aber mit der Werkself als VIP-Gäste extra empfangen und dann durch den Hintereingang reingeschmuggelt und quasi von Bahn zu Bahn geführt.
Angefangen haben wir mit zwei Achterbahnen die ich schon kannte und auch ganz gerne mag, dem Silverstar und dem Supersplash, dann ging's ab auf eine völlig neue Achterbahn. Nach dem wir uns gesetzt hatten, sind wir zunächst ganz langsam angefahren, plötzlich wurde es dunkel und von irgendwo aus dem Hintergrund schrillten Alarmglocken los. Bevor ich richtig realisiert hatte, was los war, schossen wir schon aus der Dunkelheit raus ans Licht - die Bahn hat innerhalb von zwei Sekunden von Null auf gefühlte 300 km/h beschleunigt. Ich habe förmlich gespürt, wie das Adrenalin durch meine Adern rauscht und als wir auf die erste Schraube zugerast sind, dachte ich wirklich kurz "Gleich heben wir ab". Später habe ich mich schlau gemacht und erfahren, dass sie in zwei Sekunden "nur" von 0 auf 100 kommt - ein geiles Gefühl war's trotzdem.
Mein persönliches Highlight war aber die Zaubershow, die ein Illusionist im Park abgezogen hat. Schon seit ich klein bin, bin ich total fasziniert von Zaubertricks aller Art und als der Zauberer plötzlich aus dem Nichts zwei lebende, sicher 40 oder 50 Zentimeter große Papageien auf dem Arm hatte, hab ich wirklich angefangen zu rätseln, wo er die versteckt haben könnte. Gesehen habe ich jedenfalls nichts.
Zum Abschluss des Tages haben wir, natürlich wieder eine Stunde früher, mit der gesamten Mannschaft gegessen und jetzt werde ich mich ab auf mein Zimmer machen. Nachher werde ich wohl mit ein paar von den Jungs noch etwas Karten spielen und morgen erwartet uns dann wieder ein harter Trainingstag.
Das war's soweit erstmal von mir, bis morgen,
euer Daniel