Rolfes lobt die Qualität im Kader

  • LEVERKUSEN: Der Kapitän mischt wieder mit


    Der Schreck war groß, als Simon Rolfes (27) vor rund drei Wochen am Innen-Meniskus des rechten Knies operiert werden musste. Mindestens vier Wochen drohte der neue und alte Kapitän von Bayer Leverkusen auszufallen, den Saisonstart zu verpassen. Doch die Skeptiker unterschätzten Ehrgeiz, Disziplin und das gute Heilfleisch des Nationalspielers: Am Dienstag, drei Wochen und zwei Tage nach der Operation beim Kölner Arzt Dr. Peter Schäferhoff, steigt Rolfes wieder ins Mannschaftstraining ein.


    Aus der Distanz beobachtete Rolfes während des eigenen Aufbautrainings die Arbeit des Kaders, nah genug jedoch, um sich ein Urteil zu erlauben. Und dies fällt, Stand heute, rundweg positiv aus:
    „Der Trainer hat unsere Defizite sehr schnell erkannt und dementsprechend gearbeitet“, erklärt der Kapitän. Dass diese Defizite im Spiel nach hinten lagen, war für niemanden ein Geheimnis. Rolfes: „Weniger Gegentore sind für eine in der Offensive überzeugende Mannschaft der Schlüssel zum Erfolg. Und deshalb werden wir anders interpretieren.“ So mutiert die Mittelfeldraute im Idealfall bei Ballverlust sofort zur „flachen Vier“, Rolfes bekommt als „Sechser“ umgehend Unterstützung in der Zentrale, die Außenpositionen werden doppelt besetzt. Ständiges Verschieben ist dabei ebenso nötig wie das Übergeben von Mitspielern, „entscheidend aber“, so Rolfes, „wird sein, dass wir möglichst in jedem Spiel 90 Minuten die Konzentration hoch halten.“


    Um diesen Aspekt zu schulen, ließ Jupp Heynckes ein paar Jungs sich kontinuierlich in den Vordergrund spielen, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte: Daniel Schwaab, Stefan Reinartz, Burak Kaplan und auch Theofanis Gekas – sie alle mischen munter mit. Rolfes: „Diese erhöhte Konkurrenzsituation steigert die Qualität im Training. Fanis Gekas etwa hat ganz deutlich vermittelt bekommen, dass er die reelle Chance auf einen Neuanfang bei uns bekommt. Und so verhält er sich.“ Und Simon Rolfes? Der greift ab morgen wieder an. Denn er weiß: Das Rennen um die Stammplätze ist eröffnet. Und die Qualität im Kader ist hoch . . .
    FRANK LUSSEM





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 27.07.09