Völler: „Aufs neue Stadion freue ich mich wie ein Kind“

  • Bayer-Sportchef Rudi Völler im BILD-Interview: Er freut sich aufs neue Stadion


    Von PHILLIP ARENS und DENNIS BROSDA (Fotos)


    Bayer Leverkusen und der neue Europa-Anlauf.


    Freitag geht‘s in Babelsberg im Pokal los. Im BILD-Interview spricht Sportchef Rudi Völler (49) über Ziele, Pläne, Heynckes und Poldi.


    BILD: Herr Völler, gespannt auf den Start?


    Völler: „Dieses Jahr ist die Vorfreude noch größer, weil wir ein Top-Stadion bekommen. Nach dem schwierigen halben Jahr in Düsseldorf freue ich mich darauf wie ein kleines Kind.“


    Völler: „Ich hatte gleich bei unserem ersten Gespräch gemerkt, wie gut Jupp Heynckes die Zeit beim FC Bayern bekommen ist. Er war unser Kandidat Nummer 1. Ich hatte zuvor ja nie beruflich mit ihm zu tun. Aber wenn wir uns getroffen hatten, war es hochinteressant, mit ihm über Fußball zu reden.“


    BILD: Heynckes wirkt hoch motiviert, die Arbeit scheint ihm viel Spaß zu machen.


    Völler: „Das kommt genauso rüber. Er verkörpert eine Mischung aus Strenge und Lockerheit. Das macht seine ernorme Erfahrung. Jupp sagt ja auch, dass er heute einiges anders machen würde als in der Vergangenheit.“


    BILD: Heynckes sagt auch, dass nur Bayer für ihn als Klub ein Thema war.


    Völler: „Stimmt! Er weiß, was für ein fußballerisches Potenzial in uns steckt.“


    BILD: Wird er es denn endlich ausschöpfen können?


    Völler: „Was uns in der letzten Saison gefehlt hat, war die Stabilität. Rückschläge haben uns immer wieder zurückgeworfen. Wir sind nicht aufgestanden. Diese Stabilität muss Jupp reinbringen.“


    BILD: Damit Bayer nächstes Jahr in Europa spielt?


    Völler: „Das ist natürlich unser Ziel und unser Anspruch. Aber: Es wird sehr schwer.“


    BILD: Könnte Bayer sich denn eine dritte Saison ohne internationalen Wettbewerb erlauben?


    Völler: „Uns reicht, wie noch vor einigen Jahren, keine durchschnittliche Saison mehr für den Europa-Cup. Dazu ist die Konkurrenz zu groß geworden: Dortmund mischt nach einigen Jahren wieder mit. Mit Hoffenheim ist ein guter Verein dazugekommen. Und Wolfsburg ist sogar Meister geworden.“


    BILD: Was trauen Sie dem 1. FC Köln zu?


    Völler: „Die wollen auch unter die ersten zehn kommen. Natürlich sind nach dem ordentlichen ersten Jahr nach dem Aufstieg die Ansprüche auch gestiegen. Und wer einen Lukas Podolski verpflichtet, der setzt Zeichen.“


    BILD: Ihr Trainer fordert mehr „Sauhunde“.


    Völler: „Sauhund – das klingt immer so schön plakativ. Ich denke, dass wir mit Sami Hyypiä einen Typ geholt haben, der eben einen Tick mehr Erfahrung hat. Genau mit ihm können wir die Stabilität reinkriegen – das wird der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben in der letzten Saison zu viele Gegentore nach Standards gefangen. Da müssen wir gewappnet sein.“


    BILD: Von welchem Spieler erwarten Sie diese Saison den Durchbruch?


    Völler: „Wir sind eher als Kollektiv gefragt. Zuletzt haben wir vielleicht zu attraktiv gespielt. Wir brauchen einfach ein gesundes Maß. Daran arbeitet der Trainer...“


    BILD: Was ist mit Kroos?


    Völler: „Der Toni tritt ganz anders auf als vor einem halben Jahr. Im Mittelfeld haben wir jetzt mehr Möglichkeiten, da ist auch der Konkurrenzkampf hoch.“


    BILD: Zum Schluss ein anderes Thema. Wie schwer fällt es Ihnen zu begreifen, dass Bernd Schneider fehlt?


    Völler: „Gerade für mich ist das sehr traurig, weil Bernd bei mir in der Nationalelf vier Jahre lang einer meiner wichtigsten Spieler war. Bernd wird in den nächsten Monaten bei uns in die Abteilungen reinschnuppern. Ich weiß ja selbst, wie schwer das ist zu entscheiden, wohin der Weg nach der aktiven Laufbahn geht.“


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