Früher wurde Bayer als Vizekusen verspottet, heute würden die Verantwortlichen der Werkself diese Verunglimpfung sicher sogar begrüßen. Denn in den letzten Jahren war man von einem zweiten Platz meilenweit entfernt. Zweimal verpasste Leverkusen sogar in Folge die Teilnahme am europäischen Geschäft gänzlich. Nach jeweils guter, vielversprechender Vorrunde brach das Team ein. Zwei junge Trainer mussten gehen, jetzt darf sich mit Jupp Heynckes ein Altmeister an der schweren Aufgabe versuchen, Bayer Leverkusen wieder in die Spur nach Europa zu bringen.
Die Problemstelle hat er bereits erkannt. Spielerisch gehört das Bayer Team sicherlich zu den besten und ansehnlichsten der Liga. Heynckes muss an einer anderen Stelle ansetzen. "Die Philosophie bei Bayer war so: Man spielte attraktiven Angriffsfußball, aber es gab dieses extreme Erfolgsdenken nicht. Jetzt will ich dieses Sieger-Gen nach Leverkusen bringen", erklärte Heynckes der BamS. Er ist sich sicher, dass er dieses Gen lediglich "herauskitzeln" müsse.
Mit Sami Hyppiä vom FC Liverpool wurde ein Spieler verpflichtet, der nicht nur die Abwehr stabilisieren soll, sondern auch dieses Selbstverständnis in der Mannschaft implementieren soll. Der Champions League-Sieger mit den Reds hat das Siegergen verinnerlicht und kehrte es bei der Saisoneröffnung auch bewusst nach außen, als er die Marschroute: „Bayer ist ein Club, der jedes Jahr nach Europa muss!"
Die Vorbereitung lief diesem Selbstverständnis entsprechend perfekt ab. Von neun Testspielen wurden acht gewonnen, eines endete Remis. Doch natürlich warten in der Liga andere Kaliber als Al Ahly Kairo, VfR Aalen oder der Bahlinger SC. Von daher warnte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bereits im Express: "Vorbereitung und Wettkampf sind zwei Paar Schuhe."
Ob die Pflichtspielschuhe den richtigen Sitz haben und Bayer darin bequem nach Europa wandern kann oder sie aber für die junge Mannschaft viel zu groß sind, untersucht sportal.de im heutigen Check.
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