RB Leipzig

  • Mal von den ganzen Inhaltsstoffen abgesehen in einem RB welche nicht alle Gesund sein werden so wird ein RB deutlich weniger getrunken und macht zudem nicht süchtig. Bedeutet, das RB ein Sponsor ist welcher keine Drogen verticken will wie der Hauptsponsor der deutschen Nationalmannschaft und ca. 40 anderer Profi Vereine in Deutschland (natürlich mit anderen Drogen Herstellern).


    Wenn zudem nun ein Unternehmen mit dem Sport für sich Werbung machen möchte, wie das nun einmal im Profifußball der Hauptzweck geworden ist, und bei uns im Logo incl. ist so ist das nichts böses sondern Standard.


    Und wenn nun RB Leipzig von unten angefangen seinen sportlichen Weg mit Profistrukturen geführt geht und dabei in einer Region ohne Profifußball sich eine Marke, einen Namen und auch eine Fanbase aufbaut so ist das nicht künstlich, nicht schlechtes und auch nicht weniger Wert als die des FC Köln, Bayer Leverkusen oder des BVBs.


    Dabei werden neue Anlagen gebaut, neue Jugendteams aufgebaut und dies für die Region nachhaltig und mit dem Ziel das beste zu wollen. Siehe F1, siehe Trendsportarten usw. Was soll daran künstlich sein? Künstlich ist etwas was in einer Petrischale gezüchtet wird und bei Erfüllung des Zweckes weggekippt wird. Hier jedoch wächst etwas vollständig von unten und soll sich verwurzeln und mal ein Baum werden. Eventuell wird RB mal seinen Sponsor verlieren wie damals Uerdingen nur damit verliert das RB nicht seine Anlagen, sein Stadion, seine Strukturen, seine Teams, sein ganzes Personal, seine Fans.


    Die Tradition wächst mit den Spielen, mit der Zeit. Es ist eine neue Tradition. Eine die bis heute seinen Weg in Liga 3 führte usw.
    Ich verstehe diese Argumente nicht welche was von künstlich oder Wettbewerbsverzerrung daher schreiben.
    Es stimmt einfach nicht.

  • Rattenball hat nichts von unten aufgebaut. Die haben eine Regionalligalizenz gekauft, ihr Marketinginstrument mit Spielern deutlich über RL-Niveau ausgestattet und so den Aufstieg erkauft. Wer es ernsthaft gut findet, dass Konzerne Vereine zerstören und neue Mannschaften etablieren NUR damit sich ihr Produkt besser verkauft, dem kann man das dann wohl auch nicht erklären.


    Und wenn man den Blick nCh Österreich richtet und sich die Geschehnisse in Salzburg vor Augen führt, sollte auch der letzte RB Sympathisant ins nachdenken kommen.


    Und wenn sich RB irgendwann mL zurückziehen sollte, dann bleiben die Spieler und Angestellten sicher nicht. Dann geht der Verein den Bach runter, weil die Brausefirma das einzige finanzielle Standbein ist, dass man in Makranstädt hat.

  • Ich hab ja eine sehr zwiespältige Sicht auf diesen Verein, oder Konstrukt, Werbemaßnahme? Ich weiß es irgendwie nicht. Betrachte ich Hoffenheim, denke ich mir immer wieder was ich denn in Hopps Situation, sprich mit seinem Konto, machen würde. Weniger Dünnhäutig und mir würde der Kerl am Gesäß vorbei gehen.
    Hopp ist in der Region verwurzelt und hat nicht nur seinen Verein nach oben gepusht, sondern auch Waldof unterstützt.
    Bei RB sieht das ganze etwas anders aus. Keinen Bezug zur Region, oder Stadt. Salzburg ist für mich auch ein Beispiel der amerikanisierung das Sports, erinnert mich zu stark an "Franchise", als an Fußball.
    Jedoch muss ich auch korrigierend eingreifen, der SSV Markranstädt wurde nicht aufgekauft, oder aufgelöst, lediglich die Liga Lizenzen und die Mannschaften wurden an RB abgegeben, die 2. und 3. sind aber mittlerweile wieder im Verein eingegliedert und der Verein spielt in der Landesliga Sachsen.

    Die Frage die sich mir bei den "Fans" von RB stellt, wo waren diese vorher? Waren diese vorher nur Fußball Interessiert, seit 2006 nichts unübliches mehr, man mag Fußball, aber beansprucht für sich nicht Fan irgendeiner Mannschaft zu sein, höchstens ein Symphatisant. Oder haben sie einfach ihre "Leidenschaft" für einen anderen Verein eingetauscht?
    Mit letzterem wüsste ich nix anzufangen.


    Aber ich kann auch mit dem ganzen "Traditionsverein" gelaber wenig anfangen. Ebenso diese an religiösen Eifer erinnernde Ablehnung von allem was nach "Investor" riecht, gerade von vielen Ultras. Bedenkt man woher die Bewegung stammt und wie es in Italien von jeher aussieht. Investoren? Nein BESITZER gibt es da, die auch gerne mal wechseln können, wie es denen halt beliebt. Aber denen darf man ja auch nichts erzählen von der öffentlichen Hand die sich schützend über vielen dieser Vereine ausbreitet.

    Erik Meijer: „Es ist nichts schei.sser als Platz zwei.“

  • Naja, in unserem Fall, denkt der Rest von Doof-Fußballdeutschland ja auch, die Bayer AG hätte irgendwann 1983 die Idee gehabt aus Werbegründe einen Fußballverein zu gründen. Das ist natürlich völliger Quatsch und aufgrund der SVB-Geschichte (klassische Betriebsmannschaft aus der post-Industrialisierung) auch überhaupt nicht zu vergleichen mit Wolfsburg oder Ingoldstadt (da gab es eine etwas andere "Entwicklungs"geschichte) und schon gar nicht mit Hoffenheim und erst Recht nicht mit RB Leipzig. Letzteres ist ein eindeutiges Werbeinstrument und nix anderes - da gibt es nix "Gewachsenes" etc. Gleichwohl ist diese Truppe nun sportlich (qualifiziert) dabei - so sieht's nunmal aus. Da haben die ganzen mit öffentlichen Geldern "Traditions"-Trickservereine (Doofmund, Schlacke) wieder schön wat zum Aufregen! Hehe, eigentlich freut mich das! :levz1

  • Und wenn sich RB irgendwann mL zurückziehen sollte, dann bleiben die Spieler und Angestellten sicher nicht. Dann geht der Verein den Bach runter, weil die Brausefirma das einzige finanzielle Standbein ist, dass man in Makranstädt hat.


    Wie würde es bei uns ausgehen, wenn Bayer sich zurückziehen würde?


    Uerdingen?

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!


  • Sehr schöner Beitrag. Ich kenne auch ein paar RB Anhänger. Es ist recht simpel zu sagen, wo die herkommen. Viele davon waren mal Sachsen/Chemie Leipzig Fans. Diesen Verein gibt es allerdings nicht mehr, es gab zwar eine bzw. gleich 2 Neugründung(en) und beide behaupten von sich, die wahre BSG Chemie zu sein. Das hat nun auch den letzten Leipziger von arrivierten Vereinen abgebracht. Lok und Chemie hatten generell nie den besten Ruf in ihrer Stadt. Der eine war der Na.zi Verein, der andere der Hartz IV Verein. Hinzu kamen die regelmäßigen Ausschreitungen, die eben auch vielen auf den Zünder gehen. In der Stadion sind auch viele neue junge Fans und da ist natürlich klar, dass der lokal erfolgreichere Verein mehr Fans anzieht, als die anderen beiden. Hinzu kommt eben, dass der Verein jetzt eben auch ein verbünftiges Nachwuchskonzept aufgebaut hat. Somit kann man natürlcih auch einige Väter von dem Verein überzeugen. Wenn man dem kleinen Sohnemann in der Jugend bei den Bullen zujubelt, dann fällt der Weg ins Stadion doch etwas leichter.


    Ich weiß, der Vergleich zu uns ist Gründungstechnisch nicht haltbar, wenn man sich allerdings den Status Quo betrachten, dann unterscheiden wir uns von RB genauso wenig wie alle anderen Vereine. Wir sind ein Marketingprodukt von Bayer, nicht umsonst macht der Holzi regelmäßig Analysen um den Werbewert für die AG bewerten zu lassen. Die anderen Verein gehören genauso dazu. Die Bayernspieler sind auch nur Litfasäulen auf 2 Beinen. Der Sport Fußball treibt nunmal unser kapitalistisches System auf die Spitze und ist ein gutes Spiegelbild von dessen. Es ist eben ein wenig verklärte Romantik, es anders zu sehen.


    Noch was anderes. Das Geblubber, von wegen, die anderen Vereine wurden von MEINEM Steuergeld bezahlt. Der Fußball wird immer mit dem Geld des "kleinen" Mannes finanziert. Die ganzen Produkte die beworben werden, das Geld bezahlen nun mal wir ALLE am Ende der Rechnung mit drauf. Da kann dann jeder sagen, mit meiner Aspirin habe ich den Schürrle mitbezahlt. Der Mitarbeiter in der Carlsbergbrauerei kann sagen, wenn jeder von uns 50€ mehr im Monat bekommen würde, dann könnte mein Arbeitgeber Hertha nicht das Geld reinpumpen usw.


    Wenn man also ein Problem mit RB hat, dann sollte man mal das gesamte gesellschaftliche System in Frage stellen. Wenn man darin keinen Zusammenhang sieht, dann tut es mir Leid und es wäre eine gute Erkentniss, dass selbst Rennpferde hier mitdiskutieren können. Und wer den Zusammenhang erkennt, der kann vielleicht über sein eigenes Verhalten nachdenken.

    C. Streich: "Ich habe zwar einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher. Ich bin ein Mensch, der einen Pass hat, in dem deutsch drin steht"
    Möge die Macht mit Bayer04 sein!

  • Ich weiß, der Vergleich zu uns ist Gründungstechnisch nicht haltbar, wenn man sich allerdings den Status Quo betrachten, dann unterscheiden wir uns von RB genauso wenig wie alle anderen Vereine. Wir sind ein Marketingprodukt von Bayer, nicht umsonst macht der Holzi regelmäßig Analysen um den Werbewert für die AG bewerten zu lassen. Die anderen Verein gehören genauso dazu. Die Bayernspieler sind auch nur Litfasäulen auf 2 Beinen. Der Sport Fußball treibt nunmal unser kapitalistisches System auf die Spitze und ist ein gutes Spiegelbild von dessen. Es ist eben ein wenig verklärte Romantik, es anders zu sehen.


    Noch was anderes. Das Geblubber, von wegen, die anderen Vereine wurden von MEINEM Steuergeld bezahlt. Der Fußball wird immer mit dem Geld des "kleinen" Mannes finanziert. Die ganzen Produkte die beworben werden, das Geld bezahlen nun mal wir ALLE am Ende der Rechnung mit drauf. Da kann dann jeder sagen, mit meiner Aspirin habe ich den Schürrle mitbezahlt. Der Mitarbeiter in der Carlsbergbrauerei kann sagen, wenn jeder von uns 50€ mehr im Monat bekommen würde, dann könnte mein Arbeitgeber Hertha nicht das Geld reinpumpen usw.


    Wenn man also ein Problem mit RB hat, dann sollte man mal das gesamte gesellschaftliche System in Frage stellen. Wenn man darin keinen Zusammenhang sieht, dann tut es mir Leid und es wäre eine gute Erkentniss, dass selbst Rennpferde hier mitdiskutieren können. Und wer den Zusammenhang erkennt, der kann vielleicht über sein eigenes Verhalten nachdenken.

    Schöner Beitrag, besonders Absatz 1 und Absatz 3 stimme ich dir voll und ganz zu.


    Aber Abschnitt 2, mmh dem nicht so ganz. Was das diverse konsumieren von Produkten angeht, okay teilweise vielleicht. Zum Beispiel habe ich noch nie einen Opel besessen, daher habe ich ja das dann nicht unterstützt. Trinke auch kein Red Bull und so. Hier kann ja jeder frei entscheiden für wenn er Geld ausgibt. Muss ich Kunde von Telekom sein, oder Vodafone? Trinke ich dieses oder jenes Bier? Aber was das Steuergeld betrifft, naja das ist schon so eine Sache die mir ziemlich auf den Sack geht bzw gehen würde. Nehmen wir mal Köln, wenn ich da wohnen würde und ich höre das die Stadt dann die Stadionmiete senkt oder gar dem 1. FC Köln (für eine Zeit) erlässt, nur weil die verschuldet sind, dann würde ich schon kotzen. Kein Geld für Schule etc, aber da dann eine auf dicke Hose machen, fände ich schon Schei§e. Dann lieber eine Privatperson wie Hopp oder Kühne die die Vereine mit ihrem Privatgeld zuschmeißen oder Konzerne wie Bayer oder halt Red Bull.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Naja, in unserem Fall, denkt der Rest von Doof-Fußballdeutschland ja auch, die Bayer AG hätte irgendwann 1983 die Idee gehabt aus Werbegründe einen Fußballverein zu gründen. Das ist natürlich völliger Quatsch


    Ach ja?
    Völliger Quatsch?


    Manchmal helfen ein paar gezielte Fragen mehr, als viele ungezielte Antworten auf Fragen, die gar nicht gestellt wurden.


    Nachdem Günter Mast 1973 mit der Jägermeister-Werbung auf den Trikots von Eintracht Braunschweig den Bann gebrochen, und damit das Zeitalter des Fußball-Sponsoring eröffnet hatte;
    warum hat die Bayer AG in den 1970er Jahren daraufhin nicht einfach das gemacht, was zu jener Zeit am naheliegendsten gewesen wäre:
    nämlich die beiden vor der Haustür der Bayer-Werke in Krefeld und Leverkusen beheimateten Deutschen Meister von 1970, 1971, 1975, 1976, 1977 (Mönchengladbach) und 1978 (Köln) gesponsort?


    Wäre das nicht wesentlich
    - attraktiver
    - einträglicher
    - werbewirksamer
    für das Unternehmen gewesen, anstatt die in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre überhaupt erst in die Bundesliga aufgestiegen Betriebssportgemeinschaften Bayer 04 in Leverkusen (Aufstieg 1979) und Bayer 05 in Krefeld (Aufstiege 1975, 1979) quasi aus der Not heraus erst einmal jahrelang mit unbezifferten Millionenbeträgen auf Bundesliga-Niveau hochzupäppeln?


    Hätte ein solches auf Jahrzehnte angelegtes und damit nachhaltiges Sponsoring in MG und K nicht viel mehr die Türen geöffnet, die Rheinschiene zu einem ähnlich erfolgreichen Fußball-Produkt zu entwickeln, wie wir es im gleichen Zeitraum in München haben wachsen sehen?
    Von der wohlwollenden Akzeptanz eines Sponsoring für solche Vereine in der breiten Bevölkerung einmal ganz zu schweigen?


    War es volks- und betriebswirtschaftlich nicht unsinnig, anstatt mit den beiden längst in den Europacup-Wettbewerben etablierten Traditionsvereinen aus Mönchengladbach und Köln samt ihrer Nationalspieler wie Netzer, Heynckes, Vogts, Overath, Flohe oder Littbarski zu werben;
    statt dessen noch höhere Millionensummen in den Erwerb von Spielern zu pumpen, die beide Vereine überhaupt erst einmal auf Europacup-Niveau hieven konnten, und bei diesem Vorhaben oftmals vor weniger als 10.000 Zuschauern kicken mussten, während die Hütten in MG und K proppevoll waren?


    Welch stillgeschwiegenes riesiges Millionengrab schließlich hinterließ der unter dubiosen Umständen vollzogene Rückzug als Sponsor des Krefelder DFB-Pokalsiegers von 1985 und Europacup-Halbfinalisten von 1986?


    Ist angesichts all dessen immer noch jemand der Meinung, ausgerechnet die Marke Bayer sei dafür prädestiniert, Probanden anderer Projekte wie z.B. aktuell jenem von RB in Leipzig mit abwertender Voreingenommenheit begegnen zu dürfen?

  • Ich hab ja eine sehr zwiespältige Sicht auf diesen Verein, oder Konstrukt, Werbemaßnahme? Ich weiß es irgendwie nicht. Betrachte ich Hoffenheim, denke ich mir immer wieder was ich denn in Hopps Situation, sprich mit seinem Konto, machen würde. Weniger Dünnhäutig und mir würde der Kerl am Gesäß vorbei gehen.
    Hopp ist in der Region verwurzelt und hat nicht nur seinen Verein nach oben gepusht, sondern auch Waldof unterstützt.

    Naja, das mit dem "seinen" Verein sehe ich nicht so. Wenn er wirklich nur seinen Verein pushen will, warum schlug er dann 2005 vor, "zur Bündelung der Kräfte in der Region die Vereine TSG Hoffenheim, FC-Astoria Walldorf und SV Sandhausen zu einem FC Heidelberg 06
    zu fusionieren. Für ein gemeinsames neues Stadion war dabei für ihn der
    Standort Heidelberg aus Namens- und Imagegründen erste Wahl; dort
    wollte er den Bau eines bundesligatauglichen Stadions finanzieren(http://de.wikipedia.org/wiki/TSG_1899_Hoffenheim)? Die regionale Verbundenheit hat er, da gebe ich dir recht, aber dass er nur seinen Jugendverein sponsoren wollte sehe ich nicht, denn ein neuer Standort und mit der Fusion wäre ein komplett neuer Verein entstanden und das wäre dann sicher nicht mehr sein Jugendverein gewesen.

    Lev-Fan aus Franken


    SportVEREINIGUNG Bayer 04 Leverkusen (SVB) !

  • Auf Diskussionen mit den üblichen oberflächlichen Fußballfans anderer Vereine über die große Tradition ihrer Vereine und Bayer 04 als Retortenverein lasse ich mich mittlerweile gar nicht mehr ein, sondern übergehe das Ganze mit einem Verweis auf aktuelle sportliche Begebenheiten. Hab es oft genug versucht, es ist mir aber auf Dauer zu ermüdend, wenn man dann auf festgefahrene Einstellungen trifft und keine offene Diskussion möglich ist.
    Irgendwann erträgt man diese Traditions-Arroganz auch nicht mehr, gerade wenn die glorreichen Vereine zu Zeiten als "Vereine" wirklich noch eingetragene Vereine waren, traditionell von irgendwelchen privaten Gönnern subventioniert wurden oder sich heute bei Transfers gerne von privaten Investoren unter die Arme greifen lassen. In Zeiten wo jeder freie Zipfel im Stadion mit Sponsoren zugekleistert ist und die Arenen alle paar Jahre einen neuen Namen bekommen, gibt es doch nichts schöneres und traditionelleres als einen "Hauptsponsor" mit regionaler Verankerung. Um die Beziehung zwischen Bayer und Leverkusen zu verstehen, fehlt der BILD-Leser-Fanfraktion sowieso der Ehrgeiz sich zu informieren (oder informieren zu lassen). Wuerde aber auch das Schubladendenken erschweren.
    Warum sich aber Bayer-Fans im eigenen Forum bereitwillig in eine Reihe mit RB Leipzig stellen, will mir nicht ganz in den Kopf. :wacko:
    Zur "Gefahr" die von RB Leipzig ausgeht: Zunächst haben wir ja immernoch ein paar Jahre Ruhe und (den DFB-Pokal ausgenommen) keinen direkten Kontakt zu befürchten. Aber auch auf lange Sicht sehe ich RedBull nicht zwangsläufig als Top-Club in der Bundesliga. Die nötigen Investitionen um bis in den Profifußball aufzusteigen, sind ja noch relativ überschaubar. In der Bundesliga wird die Luft dann aber dünner und die Investitionen um ein Vielfaches höher. Vor Hoffenheim hat im ersten halben Bundesligajahr auch alles gezittert und nach der Anfangseuphorie hat sich das schnell normalisiert. Da wird auch einiges investiert, was aber noch lange auf dem Niveau keine Erfolgsgarantie ist. Dafür müssten ganz andere Summen bereitgestellt werden. Ich glaube nicht, dass RedBull in Leipzig in solch einer Größenordnung investieren wird.

    Kicker Pro Manager w11-Liga 3

    2013/14: Aufstieg in Liga 3

    2014/15: Vizemeister in Liga 3 / Aufstieg in Liga 2

  • Schon faszinierend mit welch unterschiedlichen Maßstäben hier gemessen wird.
    Einerseits bezeichnet man sich hier selbst und mit Stolz als werkself. Aber wehe jemand bezeichnet uns als Werksverein und nennt uns in einem Atemzug mit Wolfsburg oder Hoffenheim.
    Reflexartig kommt dann: das ist etwas völlig anderes, das kann man überhaupt nicht vergleichen und überhaupt schließlich war das ein Betriebssportverein.
    Eben. Also von Anfang an mit finanzieller Unterstützung seitens des Werks.


    Also sollte man doch langsam mal die ganze Romantik und die Traditionsgeschichten ausblenden und einfach ehrlich sein.
    Profi-Fußball ist mittlerweile nichts anderes als ein Geschäft.
    Da spielen Geschichte, "Tradition" oder Region und was weiß ich noch alles schon lange keine entscheidende Rolle mehr.
    Solange sich jemand einen Vorteil daraus verspricht, wird eben Geld investiert. Beim einem mehr beim anderen weniger.
    An dem Tag, an dem bei Bayer jemand entscheidet, daß es sich nicht mehr lohnt in die Fußball GmbH zu investieren, gehen hier die Lichter aus.
    Wovon soll das denn hier finanziert werden ?
    Durch einen Trikotsponsor( den wir noch nicht mal haben) oder Zuschauereinnahmen ?
    Wohl eher nicht.
    Das fängt schon alleine mit dem Stadion an. Da kämen wir ganz schnell in eine Situation wie die Herrschaften auf der anderen Rheinseite.


    Wir sollten uns wie hier schon von anderen gesagt, nicht über Konstrukte wie in Leipzig, Wolfsburg, Hoffenheim oder Ingolstadt echauffieren.
    Es sieht bei uns nicht viel anders aus. Auch wenn wir das nicht wahr haben wollen.
    Genau so sieht es mit Chelsea, PSG oder Monaco aus.
    Da wird eben so viel Geld in die Hand genommen, weil jemand bereit ist dies zu tun und vorher jemand bereit war es anzunehmen und es diesen Leuten ermöglich hat.
    Und die Bauern haben sich ihren jetzigen Status einfach über Jahrzehnte erarbeitet.
    Die haben auch nicht von heute auf morgen angefangen soviel Geld auszugeben.
    Natürlich stecken da die Telekom, adidas oder Audi viel Geld rein. Ja. Aber warum ? Weil es sich doch allem Anschein nach auszahlt, dies zu tun.


    Vielleicht muß man auch mal ehrlich sein und sich fragen warum die AG nicht einfach auch viel mehr Geld in die Hand nimmt.
    Weil sie es doch schon gemacht hat und absolut nichts dabei herum gekommen ist.
    Mittlerweile hat man ein Level das ausreicht und mehr aber auch nicht. Positive Wahrnehmung und netter Werbeeffekt.
    Das zeigt für mich ganz deutlich auch, was und wie im Stadion investiert wird.


    Wir sollten uns hier echt nicht hinstellen und mit dem Finger auf andere zeigen.
    Und diejenigen die von Tradition faseln, haben außer dieser meist auch nicht mehr viel vorzuweisen. Siehe z.B. andere Rheinseite oder Duisburg.


  • Verstehe ich nicht ganz ...
    Richtig ist sicherlich (mitunter aus heutiger Sicht):
    - 1. Köln und Gladbach wären in den 70er Jahren als Werbeobjekt sicherlich lukrativer gewesen
    - 2. im Nachhinein betrachtet kann die Bayer 05-Nummer durchaus als "fehlinvestierte" "Werbemaßnahme" betrachtet werden und es scheint aus heutiger Sicht nahezu skurril wie die ganze Historie von Bayer 05 abgelaufen ist (korrekt ist auch, daß Bayer hier 1953 "nachträglich" eingestiegen ist - bei Bayer 04 war das Werk von Anfang an im Boot)
    - 3. natürlich hat Bayer auch irgendwann den Marketingwert seiner Betriebsmannschaften erkannt und wollte damit Profit machen ... ABER:
    Bayer 04 - und wie ich denke - nicht mal der später "okupierte" FC Uerdingen 05 wurden von vorneherein "zusammengebastelt" vom irgendwann damit Kohle zu scheffeln. Und die Tatsache, daß man eben NICHT an Köln oder Gladbach herangetreten ist, sondern die eigenen "Standorte" fördern wollte (und das schon Jahrzehnte vorher!) spricht eben für eine gewisse Verbundenheit/Einheit/"Tradition" von Werk und Sport(Mannschaften). Und das ist bei RB eben nicht der Fall.
    Man denke mal an folgende Infos:
    Bayer 04 wurde im Prinzip von Chemiearbeitern gegründet, die von Elberfeld (heute Wuppertal) an den Rhein "zwangsversetzt" wurden und die ihre sportlichen Aktivitäten auch in der neuen Heimat fortführen wollten. Dem Werk war das im Prinzip eher lästig, aber um die Leute bei Laune zu halten hat Bayer entsprechende Möglichkeiten geboten. Und: außer einer Turnertruppe in Manfort und irgendwo in Küppersteg (für damalige Verhältnisse von Wiesdorf aus 'ne halbe Weltreise) gab es auch gar nix anderes in der näheren Umgebung.
    Folgenden Umstand finde ich bzgl. der Trikotwerbung ohnehin immer sehr witzig. Die Trikotwerbung wurde durch den DFB offziell zur Saison 1973/74 erlaubt. Vorher rannte man in Leverkusen seit 1936 schon jahrzehntelang mit dem Bayer-Kreuz auf der Brust rum, was aber (später im Gegensatz zu der Jägermeister-Nummer) absolut niemanden interessiert/gestört hat. Lediglich 1968 gab es mal die dezente Anfrage, ob es sich bei den neuen Mannschaftspullovern mit einem besonders großen Bayer-Kreuz nicht doch um "Firmenreklame" handeln könnte. In den 70ern (Verbandsliga Mittelrhein/2. Bundesliga) musste ja wohl auch mal das Kreuz auf den Trikots kurzzeitig abgeklebt werden, weil die Offiziellen wohl nicht einordnen konnte, ob das jetzt Werbung oder das Vereinslogo ist, so verschmolzen war die ganze Sache also schon.
    Auch dieser Umstand unterscheidet uns deutlich von Wolfsburg, Hoffenheim, Ingoldstadt und natürlich RB. Bayer 04 ist hier eindeutig ein Beispiel für eine gesundgewachsene Betriebssportmannschaft, deren einziger und seit 109 Jahren (!!!) vorhandener Hauptförderer sich irgendwann entschieden hat, ins Spiel des modernen sportbetriebswirtschaftlichen (Marketing)treibens einzusteigen. Und diese Geschichte ist einzigartig in Deutschland und aufgrund dieser Art von "Tradition" (die mir gewachsener und fast natürlicher scheint als bei manch anderen "Traditions"klubs) finde ich meinen Verein so geil und würde ihn für keinen anderen der Welt eintauschen!
    By the way: Nochmal, wir haben seit über 100 Jahren den gleichen Hauptsponsor - da gab's noch nicht mal Telekom oder Gazprom! ... Und wenn Bayern und Schalke von ihren Kurzzeitförderern zig mal mehr Kohle kriegen als wir vom Werk regt sich seltsamerweise kein Mensch auf ...
    Was mir noch einfällt: Bereits unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg (!!!) ist der SVB bzw. Bayer an Franz Kremer herangetreten, damit der den Verein zur Number 1 am Rhein aufbaut. Der hat sich aber lieber für die fette öffentliche Kohle aus Köln entschieden, um da den 1. FC quasi aus dem Nichts (sprich aus der Retorte) aus zwei Stadtteilvereinen zusammenzubasteln. :D

  • Auf Diskussionen mit den üblichen oberflächlichen Fußballfans anderer Vereine über die große Tradition ihrer Vereine und Bayer 04 als Retortenverein lasse ich mich mittlerweile gar nicht mehr ein, sondern übergehe das Ganze mit einem Verweis auf aktuelle sportliche Begebenheiten. Hab es oft genug versucht, es ist mir aber auf Dauer zu ermüdend, wenn man dann auf festgefahrene Einstellungen trifft und keine offene Diskussion möglich ist.
    Irgendwann erträgt man diese Traditions-Arroganz auch nicht mehr, gerade wenn die glorreichen Vereine zu Zeiten als "Vereine" wirklich noch eingetragene Vereine waren, traditionell von irgendwelchen privaten Gönnern subventioniert wurden oder sich heute bei Transfers gerne von privaten Investoren unter die Arme greifen lassen. In Zeiten wo jeder freie Zipfel im Stadion mit Sponsoren zugekleistert ist und die Arenen alle paar Jahre einen neuen Namen bekommen, gibt es doch nichts schöneres und traditionelleres als einen "Hauptsponsor" mit regionaler Verankerung. Um die Beziehung zwischen Bayer und Leverkusen zu verstehen, fehlt der BILD-Leser-Fanfraktion sowieso der Ehrgeiz sich zu informieren (oder informieren zu lassen). Wuerde aber auch das Schubladendenken erschweren.


    :bayerapplaus :bayerapplaus :bayerapplaus

  • Ich glaube wir haben uns schon eine gewisse Basis erarbeitet.. Denke mal ohne Bayer würde es sich für uns irgendwo zwischen Platz 12. in der 1. Liga und Platz 6. in der 2. Liga einpendeln..

    Das mag auch durchaus sein. Sehe es eigentlich ähnlich, dass man ohne wirklich große Sponsoren (und ich denke an wirklich Große) nicht existieren würde, zumindest nicht auf solch einer Ebene.


    ABER Red Bull ist dann doch nochmals eine andere Kategorie, die weder mit Bayer, Wob und auch nicht Hoffenheim vergleichbar ist.


    Warum sucht sich Mateschitz wohl einen Ostverein als Projekt aus?

  • Zitat

    Aber ich kann auch mit dem ganzen "Traditionsverein" gelaber wenig anfangen. Ebenso diese an religiösen Eifer erinnernde Ablehnung von allem was nach "Investor" riecht, gerade von vielen Ultras.


    Sehe ich ähnlich.
    Red Bull im Fußball verteufeln und Herrn Vettel in der Formel 1 zujubeln.


    @ dem besseren Bayer-Fan: Marktwert RB Leipzig: fast 6 Millionen - Marktwert Chelsea: fast 400 Millionen

  • @ dem besseren Bayer-Fan: Marktwert RB Leipzig: fast 6 Millionen - Marktwert Chelsea: fast 400 Millionen


    Das war jetzt nicht unbedingt ein passendes Beispiel. Man braucht eine Mannschaft, die sicher aufsteigt, aber Geld wegwerfen muss man deswegen nicht.
    In Liga 2 wird sich der Marktwert vervielfachen. In Liga 1 geht es weiter. Aber ob sie die BL auf längere Sicht stemmen können bezweifle ich.
    Das Geld verschwindet schneller, als man glaubt, wenn das Konzept nicht ausgegoren ist. In der RL und darunter kann man einen "Spielermob" noch auf Verdacht zusammenholen und erfolgreich sein, mit Leuten die geradeausschießen könnnen.
    In der BL braucht man plötzlich!! richtige Konzepte, die auch noch funktionieren müssen. Und da nichts so richtig gewachsen ist, werden erst mal alle Anfängerfehler gemacht (s. Hoffenheim).
    Und schon befindet sich ein Milliardär im Rückzugsgefecht.


    Also mir machen sie keine Angst.

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!