Es war eine aufregende erste Bundesliga-Saison für 1899 Hoffenheim. In der Hinrunde zauberte sich die junge Truppe von Trainer Ralf Rangnick von Sieg zu Sieg und wurde nach 17 Spieltagen letztlich verdient Herbstmeister. Durch die Kreuzbandverletzung von Vedad Ibisevic verloren die Kraichgauer für die Rückrunde jedoch nicht nur ihren besten Torjäger (18 Tore in 17 Spielen), sondern auch die Leichtigkeit des Seins und rutschten schließlich noch auf Platz sieben ab.
Simunic soll für Stabilität sorgen
An den handelnden Personen in Hoffenheim hat sich nichts geändert, nun soll möglichst über eine ganze Saison konstant gespielt werden. Eine weiterführende Zielsetzung gibt bei den 1899ern nicht. „Wenn wir sagen, wir wollen in den internationalen Bereich, haben wir gar nichts erreicht, außer uns unnötig unter Druck zu setzen“, erklärt Trainer Ralf Rangnick.
Nach 176 Tagen Zwangspause kann Stürmer Ibisevic fast schon als Neuzugang für die neue Saison gewertet. Beim 1:1-Auftakt gegen Rekordmeister München feierte der 24-jährige Bosnier sein umjubeltes Comeback und bereitete gleich den Hoffenheimer Ausgleich durch Obasi vor. In der Startelf des ersten Spieltags stand von den „richtigen“ Neuzugängen nur Einer und das war Josip Simunic. Für sieben Millionen Euro wechselte der Kroate von Hertha BSC Berlin nach Hoffenheim und soll der teilweise wackligen Vorjahres-Abwehr Stabilität verleihen. „Perfekt. Seine Ruhe und seine Lufthoheit tun der Mannschaft gut“, sagte Torwart Timo Hildebrand nach der Hoffenheim-Premiere von Simunic gegen die Bayern.
Bayern-Spiel soll kein Abbild der Saison werden
Die Verpflichtung des 31-jährigen Kroaten ist aber keine Abkehr von der Philosophie der Hoffenheimer um ihren Mäzen Dietmar Hopp. Neben Simunic wurde mit Christian Eichner (26) vom Karlsruher SC noch ein erfahrener Linksverteidiger verpflichtet. Die restlichen vier Neuen bei 1899 sind dagegen wieder „blutjunge, hochbegabte Spieler“, sagt Rangnick. Unter anderem ist man im Kraichgau auf den Argentinier Franco Zuculini gespannt, der in seiner Heimat als großes Talent gilt. Im Offensiv-Bereich stellen der Brasilianer Maicosuel und der Ghanaer Prince Tagoe neue Alternativen da.
Zum Bundesliga-Auftakt zeigten die Hoffenheimer gegen München eine engagierte erste Halbzeit, die streckenweise an die Hinrunde der Vorsaison erinnern ließ. „Wir haben den Bayern lange Zeit super Paroli geboten, bis uns gegen Ende die Kräfte ausgingen“, meinte Torhüter Hildebrand nach der Partie treffend. Im Kraichgau hofft man, dass diese Analyse am Ende nicht auch wieder für die ganze Saison zutrifft.
Quelle: bayer04.de