Bayer Leverkusen hat seine Heimpremiere in der neuen BayArena erfolgreich gestaltet und 1899 Hoffenheim verdient in die Knie gezwungen. Die Gäste fanden über 90 Minuten nie zu ihrem gewohnten Kombinationsspiel und konnten sich bei Schlussmann Timo Hildebrand bedanken, dass das Match bis zum Schlusspfiff offen blieb.
Bayer-Coach Jupp Heynckes wechselte nach dem 2:2 in Mainz dreimal. Castro kehrte für Schwaab auf die rechte Abwehrseite zurück, Rolfes und Vidal ersetzten Reinartz (Fußreizung) und Kroos (Bank).
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick nahm im Vergleich zum 1:1 gegen die Bayern lediglich eine Änderung an seiner Startelf vor. Maicosuel begann anstelle von Weis (Knieprobleme).
Leverkusen übernahm in der umgebauten BayArena von Beginn an das Kommando und zwang Hoffenheim in die eigene Hälfte. Gegen fast lethargisch wirkende Gäste verbuchte die Werkself deutlich mehr Ballbesitz, tat sich aber schwer zu Torgelgenheiten zu kommen. Bis zum ersten wirklich gefährlichen Angriff dauerte es 17 Minuten, dann aber zwang Barnetta TSG-Keeper Hildebrand aus der zweiten Reihe zu einer guten Parade.
Von den Kraichgauern war lange gar nichts zu sehen. Umso überraschender, dass Hoffenheim plötzlich die dicke Chance zur Führung hatte. Nach einem Pass von Carlos Eduardo zeigte sich Adler im Bayer-Tor gegen Ibisevic aber hellwach (21.).
Die einseitige Partie plätscherte in der Folge unverändert vor sich hin. Leverkusen war bemüht, 1899 oft einen Schritt zu langsam. Irgendwie schafften es die Gäste aber, den Strafraum dicht zu machen. Nach 36 Minuten wäre es dann aber um ein haar so weit gewesen. Hyypiä kam nach einer Barnetta-Ecke zum Kopfball und wuchtete das Leder knallhart aufs Tor. Hildebrand zeigte jedoch einen famosen Reflex und verhinderte den Rückstand. Glück hatte die Rangnick-Elf, dass Referee Gagelmann weiterspielen ließ, obwohl Carlos Eduardo den von Hildebrand abprallenden Ball auch mit Hilfe der hand von der Linie kratzte.
Bis zur Pause tat sich dann nicht mehr viel. Lediglich Kießling versuchte sich noch einmal aus der Distanz, zielte aber zu hoch (42.).
Mit Vukcevic für Maicosuel konnte Hoffenheim den zweiten Durchgang ausgeglichener gestalten. Die Teams bewegten sich fortan auf Augenhöhe, ohne spielerisch zu überzeugen. Mittelfeldzweikämpfe prägten das Bild.
Erst nach einer guten Stunde wurde die Werkself wieder stärker. Nach schöner Körpertäuschung gegen Compper hätte Kießling den völlig freien Vidal bedienen können, entschied sich aber, aus ebenfalls guter eigener Schussposition selbst abzuziehen - Hildebrand brachte die Fingerspitzen an den Ball (66.). Nur eine Zeigerumdrehung später machte es der Angreifer dann aber besser. Renato Augusto durfte von rechts unbedrängt nach innen passen, wo Derdiyok per Hacke verlängerte und Kießling mit der Fußspitze schneller war als Simunic - 1:0 (67.).
Rangnick setzte nun alles auf eine Karte und brachte zusätzlich zum bereits eingewechselten Ba auch noch Wellington aufs Feld. Und die Gäste hatten ihre Chance! Nachdem Kießling und Derdiyok auf der anderen Seite nach einer Hereingabe von Renato Augusto die Vorentscheidung verpasst hatten (79.), legte Carlos Eduardo das Spielgerät in den Lauf von Ba, der Senegalese kam gegen Adler aber einen Tick zu spät (81.).
1899 hatte in der Schlussphase nichts mehr zuzusetzen, konnte sich aber bei hildebrand bedanken, nicht höher verloren zu haben. Eine Minute vor dem Ende stellte der Schlussmann bei einem Kopfball des freistehenden Kießling erneut seine Extra-Klasse unter Beweis.
Am kommenden Samstag muss Bayer Leverkusen auswärts in Freiburg ran. Hoffenheim empfängt bereits am Freitag den FC Schalke 04.