Leverkusen: Große Zufriedenheit nach knappem Sieg
Zweimal traf Bayer Leverkusen bisher in seiner Bundesliga-Historie auf die TSG Hoffenheim, und beide Spiele waren Highlights des jeweiligen Spieltages. Beim ersten Treffen fielen sieben Tore (5:2 für Bayer), beim zweiten immer noch fünf, Leverkusen siegte seinerzeit 4:1. Diese Duelle in der vergangenen Saison sahen zwei Teams mit offensiver Ausrichtung, jeder Menge Talent, Potenzial und Perspektive.
Am Samstag stand es nach 90 Minuten 1:0, Hoffenheim hatte während fast der gesamten Spieldauer kein Bein auf die Erde gekriegt, die Beobachter waren weit davon entfernt, diesen Fußball-Nachmittag rot im Kalender anzustreichen. Und doch sagte René Adler: "Dieses 1:0 war der schönste Sieg gegen Hoffenheim!" Und Rudi Völler erhob die Vorstellung gegen das Überraschungsteam der vergangenen Saison gar zum "Prototypen". Dies sei die Art, so der Sportchef, wie man in Zukunft spielen wolle.
Der Hurra-Stil ist passé, die jungen Wilden werden locker in Form gepresst. Jupp Heynckes (64), der erfahrene Trainer, zeigt, dass man im fortgeschrittenen Alter flexibler sein kann als so manch störrischer junge Dickkopf. Er veränderte von einer Woche auf die andere das System, setzte Toni Kroos (19) auf die Bank und ließ Vidal neben Rolfes als zweiten Sechser spielen: "Das hat zu hundert Prozent gepasst", analysierte ein mehr als zufriedener Simon Rolfes (27). Zu hundert Prozent soll heißen: "Jeder hat mitgemacht, jeder die Disziplin gezeigt, die nötig ist bei diesem Gegner. Und außerdem haben wir noch ein wunderschönes Tor erzielt." Die Phase nach diesem Treffer zeigte dem Nationalspieler, "dass wir weiter sind als in der vergangenen Saison", weil: "Wir sind nicht mehr unter Druck geraten, notfalls hätten wir noch zulegen können."
Bayer im Spätsommer 2009: Ruhiger, besonnener, stabiler wirkt das Team. Aber der Saisonstart war nie das Problem. Die große Frage ist: Präsentieren sich Adler, Rolfes und Co. auch langfristig konstanter und effektiver? Das kann noch nicht beantwortet werden. Trainer und Team arbeiten daran, Rückschläge sind einkalkuliert.
Quelle: kicker.de