Der Finne Hyypiä überragt in der Bayer-Abwehr
Norbert Ziegler (56), der Chefscout, hatte die Idee. Gemeinsam mit Manager Michael Reschke (51) machte er sich an die Detailarbeit. Sportchef Rudi Völler (49) finalisierte den Transfer schließlich. Nur knapp 14 Tage brauchten die Macher bei Bayer 04 im April, um Sami Tuomas Hyypiä (35) vom FC Liverpool, wo der Vertrag der finnischen Legende auslief, zu Bayer zu lotsen.
Wenn nicht alles täuscht, haben sich die Leverkusener in Rekordzeit einen dicken Fisch geangelt. Der Blondschopf präsentierte sich gegen Hoffenheim als starker Abwehrorganisator, überragender Aufbauspieler mit einer Fehlpassquote, die gegen null tendiert, ganz zu schweigen von seinem wuchtigen Kopfballspiel defensiv wie offensiv. Er ist nicht der Schnellste, verfügt aber über ein gut funktionierendes Radarsystem. Und über jede Menge Anerkennung sowieso. Fast ehrfürchtig sprach René Adler über den neuen Kollegen: „Es ist eine Ehre, mit ihm spielen zu dürfen. Sami ist ein Riese!“
MANN DES TAGES
Sami Hyypiä
Vielleicht ist es seine unspektakuläre Art, die Sami Tuomas Hyypiä (35) so spektakulär erscheinen lässt. Er fegt nicht dazwischen, er grätscht nicht, er dirigiert nicht lautstark und legt sich nicht mit dem Gegner an. Er steht da, wo andere hinlaufen, der Ball gehorcht ihm, egal mit welchem Fuß er ihn spielt und außerdem schlägt Sami Hyypiä präzise Pässe mit dem Kopf. Für den Finnen wird die Leistung vom Samstag nichts Besonderes gewesen sein. Für Bayer schon. Es scheint, als habe man mit ihm lange vermisste Stabilität gefunden. FLU
NACHGEFRAGT
„Ein besonderes Tor für mich!“
kicker: Das erste Tor im „neuen“ Stadion erzielt. Stolz, Herr Kießling?
Stefan Kießling (25): Absolut! Ein besonderes Tor zur Premiere und vor allem zum Sieg.
kicker: Es war ein knapper Sieg …
Kießling: Das macht nichts. Er war ja hoch verdient. Wir haben hinten sicher gestanden, wir wussten, dass wir irgendwann treffen.
kicker: Was war entscheidend?
Kießling: Laufbereitschaft und Disziplin. Wir haben defensiv gut gearbeitet, standen gut geordnet. Da ist die Handschrift des Trainers deutlich zu lesen, keine Frage. Solch ein Spiel hätten wir früher nicht so souverän über die Bühne gebracht.
Quelle: kicker-Printausgabe vom 17.08.09