Benedikt Fernandez: Der Dank an Jupp Heynckes

  • LEVERKUSEN: Vertrauen in den Adler-Ersatz


    Als sein Kollege René Adler (25) in Leverkusen gerade die südafrikanischen Angreifer zur Verzweiflung und sich selbst wieder nachhaltig für den Platz zwischen den Pfosten in der deutschen Nationalelf in Erinnerung brachte, saß sein etatmäßiger Stellvertreter Benedikt Fernandez (25) im Zuschauerraum des Musicals „Tarzan“ in Hamburg und sah zu, wie die Protagonisten nach der Musik von Phil Collins von Ast zu Ast hechteten.


    Knapp sieben Wochen ist es her, dass Fernandez (zum zweiten Mal binnen eines halben Jahres) Teile des Außenmeniskus am rechten Knie entfernt werden mussten. Zusätzlich wurde der Knorpel des Gelenks geglättet. Mitten in die Vorbereitung platzte seinerzeit die Hiobsbotschaft von der erneuten Blessur, „jetzt hoffe ich, in drei bis vier Wochen wieder auf dem Platz stehen zu können“, so Fernandez, der sich aktuell auf Stabilisationsübungen, Skipping, Sprünge auf einem Bein und Krafttraining beschränken muss.


    Ein mitunter knüppelhartes, eintöniges Programm absolviert er, erträgt dies allerdings leichter als anderen Profis, die aus Verletzungsgründen pausieren müssen. Da Bayer auf Drängen von Cheftrainer Jupp Heynckes (64) auf die Verpflichtung eines erfahrenen zusätzlichen Torhüters verzichtete, machte der Trainer eindeutig klar, mit wem er arbeiten will. In der vergangenen Halbserie wurde nach Fernandez’ Verletzung noch Gabor Kiraly (33) geholt, der mittlerweile bei den Münchener „Löwen“ spielt. Die aktuelle Passivität rechnet Fernandez Trainer und Verein hoch an: „Das ist ein schöner Vertrauensbeweis sowohl für mich als auch für Fabian Giefer. Natürlich freut einen das“, so Fernandez. Der 19jährige Giefer vertritt ihn auf der Position hinter Adler, wird nach der Rückkehr wieder seinen Job als Nummer drei einnehmen.


    Den neuen Trainer erlebte Fernandez zwar nur zwei Wochen, „doch in dieser Zeit haben wir viel geredet und ich habe das Gefühl, Herr Heynckes mag mich. Sowohl den Typen als auch den Torwart. Wichtig war, dass er mir vor der Operation gesagt hat, ich bekäme alle Zeit der Welt, in Ruhe wieder fit zu werden.“ Die Wettkampfpause brachte noch einen Vorteil: Sie ermöglichte es dem Profi , sein Studium der Volkswirtschaft voran zu treiben und sich ein ehrgeiziges Ziel zu setzen: „In eineinhalb Jahren will ich fertig sein!“
    FRANK LUßEM





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 07.09.09