ZDF-Sportstudio
Siebenjähriger überrascht beim Torwandschießen
zuletzt aktualisiert: 13.09.2009 - 17:01
Wolfsburg (RPO). In der Bundesliga hat Stefan Kießling derzeit einen Lauf, nur im Aktuellen Sportstudio des ZDF musste sich der Torjäger von Bayer Leverkusen einem sieben Jahre alten Knirps geschlagen geben. An der Torwand zog der Nationalstürmer mit 1:3 den Kürzeren.
Siebenjähriger schlägt Kießling an der Torwand
Ziemlich bedröppelt schaute der 25-jährige Torjäger aus, nachdem der kleine Jonas Senghaas ihn beim Torwandschießen in seine Schranken gewiesen hatte. "Da werde ich mir einiges anhören müssen in der Kabine", sagte Kießling. Der Nachwuchskicker vom FC Alsterbrüder hatte mit beherzten Schüssen einmal unten und zweimal oben getroffen und somit für den Höhepunkt der Sendung gesorgt.
Doch mit den drei Treffern demonstrierte Jonas nicht seine ganze Stärke. Erst am 23. August hat der Siebenjährige, der von seinem Vater begleitet wurde, sogar sechsmal getroffen. Als Belohnung bekam er im Sportstudio übrigens ein Fahrrad geschenkt.
Doch Kießling konnte die Niederlage verschmerzen, war er doch beim deutschen Fußballmeister VfL Wolfsburg auch im fünften Spiel in Folge erfolgreich. So bleibt der Bart, den sich der Ex-Nürnberger aus Aberglauben seit Beginn seiner Torserie hat stehen lassen, weiter dran: "Er soll ruhig weiter wachsen."
Mit einem Treffer in der 58. Minute stellte Kießling das Ergebnis zwischenzeitlich auf 3:0. Bayer-Sportchef Rudi Völler zollte dem Blondschopf großes Lob. "Er ist ein Stürmer, der für die Mannschaft arbeitet, er läuft viel, legt den Mitspielern die Bälle auf. Und er ist einer, der seinem Sturmpartner die Tore gönnt, das ist enorm wichtig."
Dass Kießling trotz seiner starken Vorstellungen in der Bundesliga in den ersten fünf Spielen dennoch von Bundestrainer Joachim Löw nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt wurde, war zwar ein kleiner Rückschlag, der aber den Bayer-Stürmer nicht umwirft. "Jogi Löw hat sicher selbst mit sich gerungen, ob er Kießling nicht doch dazu nimmt. Aber er hat weiter die Chance, auf den Zug aufzuspringen, wenn er so weitermacht", sagte der Ex-DFB-Teamchef im DSF-Doppelpass.
Mit 13 von 15 möglichen Punkten sind die Leverkusener auch dank Kießling glänzend aus den Startlöchern gekommen. Der monatelange Ausfall von Torjäger Patrick Helmes (Kreuzbandriss) konnte bislang glänzend kompensiert werden. Trainer Jupp Heynckes gelang es bislang auch, die mannschaftliche Harmonie bei Bayer zu stärken. Nationaltorwart Rene Adler sprach nach dem Wolfsburg-Spiel von einem "Sieg der Moral".
Trotz Tabellenplatz zwei und punktgleich mit Spitzenreiter Hamburger SV heben die Werks-Verantwortlichen nicht ab. "Wir gehen sehr realistisch damit um", sagte Völler. Denn Bayern München sei die beste Mannschaft. Interessant ist jedoch, dass die Trainer der drei Spitzenteams Hamburg (Bruno Labbadia), Leverkusen (Heynckes) und Frankfurt (Michael Skibbe) die letzten Coaches von Bayer waren bzw. sind.
Dem neuen Chefcoach Heynckes war indes nicht entgangen, dass seine Mannschaft nach der 3:0-Führung in Wolfsburg durch den Doppelpack von Simon Rolfes (38./51., Foulelfmeter) und durch Kießling noch in Gefahr geriet. "Gerade in der Schlussphase waren die Spieler verständlicherweise sehr müde. Aber sie haben alles aus ihren Körpern herausgeholt", sagte der erfahrene Coach.
Bei Adler war die Erschöpfung nach den Länderspielen gegen Südafrika und Aserbaidschan nach eigener Aussage nicht nur körperlich, sondern auch geistig eine mächtige Herausforderung: "Ich habe das Ende dieser harten Woche förmlich herbeigesehnt."
Verärgerung löste bei Bayer nur die Gelb-Rote Karte für Eren Derdiyok aus. Für Völler eine klare Konzessionsentscheidung nach der Roten Karte für VfL-Torwart Diego Benaglio (32.). Umstritten waren auch beide Strafstöße. Schiedsrichter Felix Brych (München) musste sich heftige Kritik gefallen lassen. Völler: "Alle seine wichtigen Entscheidungen waren falsch."
Leverkusen hatte am Sonntag nach der Verletzung von Ersatztorwart Benedikt Fernandez im Polen Tomasz Bobel einen neuen Keeper unter Vertrag genommen. Der 34-jährige Bobel, der bislang als Gastspieler am Training der Leverkusener Profis teilgenommen hatte, erhielt einen Lizenzspielervertrag mit Laufzeit von einem Jahr. Fernandez befindet sich nach seiner Meniskusoperation noch in der Rehabilitation.
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