Ultras in Deutschland - ein Überblick

  • Das Problem ist oft die Ohnmacht wenn man die r....e Sosse vor Augen hat:


    Wir waren 2010 an der Ostsee in Urlaub und haben auf dem Marktplatz in Burg eine Art Künstlerfest besucht.Da sieht man plötzlich nahe eines Getränkestandes eine Gruppe Jugendliche Flugblätter und sonstiges braunes Material verteilen. Die Truppe wurde offenbar von einem älteren typ " beaufsichtigt ". Viele Passanten reagierten überhaupt nicht, andere schüttelten den Kopf und der Rest ( wir auch ) stand da wie angewurzelt und fühlte sich machtlos. Der Gipfel war dass ein älterer Typ ( 75 Jahre etwa ) die leute ansprach und sich mit ihnen hat fotografieren lassen. Hier sei gesagt dass die Polizei auf Fehmarn nur eine Handvoll Beamte für die gesamte Insel zur Verfügung hat; die waren auch weit und breit nicht zu sehen.

    Das ist schade - aber ich weiss ganz ehrlich auch nicht was du da machen willst? Flugblätter verteilen in einer Demokratie verbieten? Gewalt anwenden?
    Wenn die da friedlich geblieben sind kann man ihnen (leider) nichts Vorwerfen.

    Wir schlugen Juuuuuve,Baaarceloona und die Tüüürken sowieso...Liveeerpool und ManUnited, und in Glaaasgow war'n wir schon...

  • Fanforscher - „Ultras lieben die Selbstinszenierung“


    Erstellt 20.05.12, 14:56h, aktualisiert 20.05.12, 21:37h


    Martin Thein ist einer der renommiertesten Fanforscher Deutschlands. Sein neues Buch „Ultras im Abseits?“ ist kürzlich erschienen. KStA-Mitarbeiter Brian Schneider sprach mit ihm über die beunruhigende Gewaltbereitschaft in Kreisen der Fankultur.


    bitte weiterlesen >>> ksta.de

  • Die Ultras verkommen zu nervigen Fischer-Chören

    Die Ultras standen für farbenfrohere und stimmungsvollere Stadien. Sie wurden zu monoton singenden und narzisstischen Fischerchören, die am eigenen Vorwurf mitwirken: dem Niedergang des Fußballs.

    Es gibt ja kaum noch hörbare Radiosender. Die meisten machen mich übellaunig. Shakira, Rihanna, Beyonce, Lady Gaga – immer im Wechsel, quasi stündlich, nicht auseinanderzuhalten. Eine Heavy Rotation der musikalischen Belanglosigkeit, die sich fürchterlicherweise nach kurzer Zeit im Kopf festsetzt wie ein Giftpilz am Waldboden.


    Mein Fußballstadion ist zu solch einem schlechten Radiosender verkommen. Dieser gruselige Singsang. 90 Minuten lang. Plus Nachspielzeit. Monoton, einschläfernd, belastend. Unabhängig vom Vortrag der Mannschaft oder vom Spielstand. Egal wie spannend es sein mag, die Fankurve singt vor sich hin wie eine Fünfjährige, die vertieft mit ihren Puppen spielt.


    Und so soll es hier einmal ausgesprochen sein: Ultras nerven. Längst. Und offenbar nicht nur mich.


    Anfangs war das noch anders. Wie einst die ersten privaten Radiostationen brachten sie frischen Wind. Die neue Fanbewegung distanzierte sich von rechtem Gedankengut, brachte Stimmung und Originelles in die Stadien. Bewaffnet mit Prittstift und Schere machte sie die Arenen hübsch, ersann große Choreografien und durchaus lustige Banner. Dies ist bis heute hübsch anzusehen. Viel mehr Positives bleibt nicht.


    weiter: http://www.welt.de/sport/fussb…igen-Fischer-Choeren.html

  • Natürlich ist das sehr polemisch und allein dass der Autor anstatt Gesang lieber Pfiffe hören möchte, zeigt was das für ein Kleingeist ist....



    .....ABER in einigen zentralen Aspekten hat er doch einfach völlig recht!... "Sie feiern nicht mehr ihre Vereine, sondern größtenteils nur noch sich selbst" bringt es doch auf den Punkt. Die heutige Ultra-Kultur besteht gefühlt nur noch aus Halbstarken, die zu Hause "Football Factory" gucken, "Vega" hören und aus der Motivation der Gemeinschaft, des Gruppengefühls, der Anarchie, des "Radaus" und anderen Aspekten wegen zum Fußball gehen, aber nicht wegen des Sports an sich. Das ist ja das fatale meiner Meinung nach. Der Sport, der Verein, die Mannschaft wird völlig aus dem Mittelpunkt gezogen...hauptsache man präsentiert sich als Gruppe und fühlt sich dabei noch maximal cool :LEV18 .


    Ultras separieren sich (vorallem unbewusst) und gespaltene Fanszenen sind schlechte Fanszenen. Worauf das beruht? Auf einem Stimmungsmonopol, der nach Art und Inhalt von weiten Teilen der Fanszene nicht mitgetragen wird. Darauf dass diese Teile nicht einbezogen werden in die Frage: was wollt ihr, was ist gut für die Kurve? Darauf das man hunderte Fahnen und Doppelhalter mit irgendeinem Ultra-Gedöns drauf hat, aber kein einziges mit Bezug zu Bayer 04 Leverkusen. Darauf dass man meint, den ultimativen Status zu haben, welcher besagt, dass das was man macht das einzig wahre sei und man andere nicht ernstnimmt usw. usw. usw......


    Ultra Deutschland basiert im Jahr 2014 auf zwei zentralen Aspekten, nämlich der "Selbstdarstellerei" und dem "Schwanzvergleich" mit anderen Ultra-Szenen. Der Fußball und der eigene Vereine bieten lediglich die Plattform diese Aspekte auszuleben...nicht mehr und nicht weniger.


    Prinzipiell habe ich nichts gegen die Ultra-Kultur an sich, aber ich habe was dagegen wie sie in Deutschland praktiziert wird....


    Ich hoffen ich kassiere jetzt eine schöne Schelte...




  • :LEV5 :LEV6
    Unterschreibe ich in sehr vielen Punkten.


    Ich kann manches Fan-Gebaren auch nicht mehr nachvollziehen.
    Das Verhalten ist oftmals nicht mehr mit dem Sport in Einklang zu bringen.


    Ich will nicht alles schlecht reden, "Fans" haben auch ihre Daseinsberechtigung,
    nehmen sich aber m.E. in vielen Dingen viel zu wichtig.


    Den meisten Profis und Vereinsverantwortlichen ist es doch absolut egal, was auf den Rängen passiert, es muss einfach nur das Merchandising etc. und ein wenig die Aussendarstellung des Vereins stimmen.
    Dann passt das schon.
    Und dafür wird dann immer wieder von SPielern und Funktionären gesagt, wie "WICHTIG" doch die Stimmung, und der Rückhalt von den Rängen ist...


    Absoluter Quatsch.
    Die würden auch unter "englischen Verhältnissen" oder noch schlimmer..... genauso "Profi" sein.


    Das interessiert die Protagonisten doch nicht mehr, was alles Drumherum passiert.
    _____________


    Nicht komplett falsch verstehen, ich schätze die Arbeit und vor allem den Aufwand der Fanbase enorm.
    Da wird mehr geleistet als in manchem Job, viel Herzblut und für mache auch fast Lebensinhalt.
    Das ist wirklich sehr stark, was geleistet wird...


    Aber...es interessiert nur die anderen Fans und Symphatisanten...den "Verein" kaum,
    aber das dürfte er niemals öffentlich zugeben, womit wir wieder beim Geld sind...



    Traurig, aber wahr...

  • Wieso überrascht mich diese Reaktion von dir nicht?


    Ich sehe das in großen Teilen wie der Autor des Textes. Schwer zu sagen, was die Zukunft in den Stadien bringt, die Fankultur in Deutschland hat sich ja in den letzten Jahren schon sehr verändert. Die Richtung, in die es im Moment geht, gefällt mir auch nicht. Das mit den Fischer-Chören ist schon passend.



  • Monopole haben in den seltensten Fällen dazu geführt, daß sich etwas weiter entwickelt.... :LEV19