23.09.2009
1. FC Kaiserslautern - Bayer 04 2:1 (1:0)
Gegen einen gut organisierten und effektiven Zweitligisten aus Kaiserslautern endete für Bayer 04 der Pokal-Traum mit einer knappen Niederlage in Runde zwei.
Mit hängenden Köpfen verließ die Werkself nach 90, zum Ende aufreibenden Minuten das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. Beim Tabellenzweiten der Zweiten Liga unterlag die Werkself mit 1:2 (0:1) und musste damit schon in der zweiten Runde des DFB-Pokals den Traum von einer erneuten Reise zum Endspiel nach Berlin begraben.
Wie schon in den letzten Bundesligaspielen musste Bayer-Trainer Jupp Heynckes auch in Kaiserslautern ein paar Änderungen vornehmen. Stefan Reinartz rückte für den erkrankten Sami Hyypiä in die Innenverteidigung. Lars Bender bekam statt Tranquillo Barnetta seine erste Chance im Werksel-Trikot von Anfang an. Im Sturm kehrt Eren Derdiyok nach seiner Bundesliga-Sperre an die Seite von Stefan Kießling zurück.
Erste Chance, erstes Tor
Vor 33.712 Zuschauern auf dem Lauterer Betzenberg begannen die Gastgeber zwar aggressiv, doch Bayer 04 fand eigentlich relativ schnell seinen Rhythmus und setzte durch Arturo Vidal und Toni Kroos die ersten Akzente nach vorn. Doch der allererste Vorstoß der Gastgeber brachte alles durcheinander. Mit einem Diagonalpass von rechts setzte Florian Dick Stürmer Sidney Sam ein. Der nahm sechs Meter vor dem Tor kurz an und schob dann durch René Adlers Beine zum 1:0 ins Netz (12.).
Damit konnte Kaiserslautern schon früh das tun, was zuletzt auch schon in Liga zwei so gut funktioniert hatte: sich zurückziehen, kompakt stehen und abwarten. Gegen dieses Bollwerk kam Bayer 04 in der ersten Hälfte nur schwerlich in Tritt. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte es dann aber doch soweit sein können. Eren Derdiyok zog gegen Martin Amedick in den Strafraum und wurde von einem Fußkontakt des Lauterers aus dem Tritt gebracht. Doch das Schiedsrichtergespann um Lutz Wagner sah darin keinen elfmeterwürdigen Kontakt.
Guter Beginn nach der Pause
In der Halbzeitpause schien Jupp Heynckes dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Mit viel Elan und Mumm im Spiel nach vorn begann die Werkself die zweiten 45 Minuten. Zunächst spielte sich Derdiyok noch am Strafraum fest. Doch dann kam Gonzalo Castro mit viel Schwung über rechts, legt im Strafraum quer auf Derdiyok, der aus acht Metern knapp verzog (48.).
Wenig später verpasste der erneut unermüdliche Stefan Kießling nach einer Ecke von Toni Kroos knapp mit dem Kopf (52.). Bayer war am Drücker und Henyckes brachte mit Tranquillo Barnetta für Bender neuen Schwung für die Außenbahn. Von Kaiserslautern war zunächst kaum etwas zu sehen. Doch den Pfälzern reichte an diesem Abend in der Offensive auch wenig.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Marco Kurz (1. FC Kaiserslautern): "Es war wichtig, dass wir von Beginn an an unsere Chancen geglaubt haben. Wir müssen uns gegen einen Bundesligisten nicht an 34 Spieltagen messen, sondern nur in einer Partie. Bei uns hat die Leidenschaft, der Kampf und das Herz gestimmt. Wir und das Publikum haben heute alles
dafür gegeben."
Trainer Jupp Heynckes (Bayer 04): "Die Einstellung hat nicht gefehlt, der Gegner hat einen Motivationsschub durch das frühe Tor bekommen. Wir haben uns von dem Schreck erholt und danach Engagement gezeigt. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Der Gegner war stark und hat leidenschaftlich gekämpft. Das
muss man auch anerkennen."
Effektive Gastgeber
Der dritte Torschuss in der 62. Minute brachte dem Außenseiter das 2:0. Erik Jendrisek lief in eine Freistoß-Hereingabe und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Bayer raffte sich aber noch einmal auf. Barnetta verzog nach einem Solo aus 14 Metern knapp (70.), auch Castro verfehlte mit zwei Schüssen das Ziel. Mit der Hereinnahme von Daniel Schwaab und Theofanis Gekas zog Heynckes dann seine weiteren Optionen für eine Aufholjagd.
In der 81. Minute scheiterte Gekas noch aus sechs Metern an FCK-Torwart Tobis Sippel, aber fünf Minute später wra der Grieche nach einer Ecke zur Stelle und machte aus dem Gewühl das 1:2. So wurde es noch eine richtig heiße Schlussphase, in der Jendrisek für den FCK genauso den Ausgleich auf dem Fuß hatte, wie Gekas noch den möglichen Ausgleich.
Samstag ist Derby-Zeit
Aber es blieb beim 2:1 für Kaiserslautern, das damit ins Achtelflinale einzog. "Uns hat heute vor allem in der ersten Hälfte die Dynamik gefehlt", gab Bayer-Abwehrspieler Manuel Friedrich nach der Partie zu. So geht bei Bayer 04 jetzt die volle Konzentration auf die Bundesliga und da steht schon am Samstag mit dem Derby beim 1. FC Köln das nächste prickelnde Spiel an.
Ab 15.30 Uhr geht es im Rheinergie-Stadion gegen die "Geißböcke" (Live-Ticker bei bayer04.de ab 15.15 Uhr), die im Pokal mit einem 3:2 gegem Meister VfL Wolfsburg überraschen konnten.
Statistik:
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Schulz (82. Bilek), Mandjeck, Paljic (56. Pavlovic) - Jendrisek, Nemec
Bayer 04: Adler - Castro, Friedrich, Reinartz, Sarpei - (67. Schwaab) - Vidal (55. Barnetta), Rolfes - Kroos, Bender (71. Gekas) - Kießling, Derdiyok
Tore: 1:0 Sam (12.), 2:0 Jendrisek (62.), 2:1 Gekas (86.)
Gelbe Karten: Bugera, Nemec, Rodnei / Vidal
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim) -
Zuschauer: 33.712 (Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern)