Bayer-Bomber Patrick Helmes (25) greift wieder an. Und wie...
In BILD spricht der Nationalspieler über sein Comeback nach dem Kreuzbandriss, die WM – und seine Beziehung zu Köln!
BILD: Herr Helmes, wann spielen Sie wieder?
Helmes: „In der zweiten November-Woche will ich wieder mit der Mannschaft trainieren. Ich habe 2,5 Kilo an Muskelmasse zugelegt, wiege jetzt 84 Kilo. Mein Laktatwert ist identisch mit dem vom Mai. Das Knie zeigt keine Reaktion. Ich fühle mich super. Wenn man nicht wüsste, dass ich verletzt bin, würde man es mir nicht anmerken.“
BILD: Sie müssen sich nach der Reha bei Bayer aber erst mal hinten anstellen...
Helmes: „Die Jungs spielen ja auch sehr stark. Ich will mich über Kurz-Einsätze zum Ende der Hinrunde wieder ins Team arbeiten.“
BILD: Was ist drin für Leverkusen in dieser Saison?
Helmes: „20 Punkte aus acht Spielen sind überragend, aber auch im letzten Jahr waren wir in der Vorrunde stark. Dann kam der Einbruch zur Rückrunde – das kennt man ja schon von Leverkusen. Der Unterschied zum letzten Jahr ist die Abgeklärtheit. Wir gewinnen nun enge Spiele.“
BILD: Dank Jupp Heynckes?
Helmes: „Mit seiner großen Erfahrung hilft der Trainer uns sehr.“
BILD: Kümmert er sich auch um Sie?
Helmes: „Ja, ich habe einen sehr guten Eindruck von ihm. Wir sehen uns jeden Tag in Leverkusen.“
BILD: Schaffen Sie es noch zur WM?
Helmes: „Ich habe mir Samstag mit Freunden das Spiel angeschaut und mich riesig über die Qualifikation gefreut. Es liegt alles nur an mir. Mir bleibt ein halbes Jahr, um mich zu zeigen.“
BILD: Sind Ihre Chancen nicht durch die lange Zwangspause erheblich gesunken?
Helmes: „Die WM ist ein Traum für mich – mehr im Moment aber auch nicht.“
BILD: Gibt es einen Rat, den Sie Ihrem Sturm-Kollegen Stefan Kießling in Sachen Nationalelf geben möchten?
Helmes: „Ratschläge stehen mir nicht zu. Kieß soll einfach so toll weitermachen – dann wird er früher oder später wieder eingeladen. Ganz sicher. Stefan ist so charakterstark, dass er über diesen Dingen steht.“
BILD: Natürlich kommen wir an diesem Thema nicht vorbei – warum sieht man Sie als Bayer-Star so oft in Köln und beim FC?
Helmes: „Ich lebe in Köln und wohne nur fünf Minuten vom Geißbockheim weg. Beim FC bin ich groß geworden und habe viele Freunde dort. Deshalb schaue ich in meiner Freizeit auch gerne da vorbei, wie zuletzt beim Test gegen Duisburg.“
BILD: Und das nimmt Ihnen bei Bayer wirklich keiner krumm?
Helmes: „Vom Verein? Nein! Kann gut sein, dass einige Fans sauer waren, dass ich während unseres Pokalspiels in Lautern beim FC gegen Wolfsburg war. Aber nach sieben Stunden Reha-Training wollte ich nicht noch drei Stunden mit dem Auto nach Lautern fahren. Ich sehe darin auch nichts Schlimmes.“
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BILD: Die Spekulationen über eine mögliche Rückkehr zum FC werden dadurch nicht weniger...
Helmes: „Ich sehe das alles sehr gelassen. Bei Bayer fühle ich mich wohl. Wir haben eine Riesen-Truppe mit tollen Spielern. Aber es ist für mich auch nicht unangenehm zu hören, wenn mich der Klub, bei dem ich jahrelang gespielt habe, gerne zurückholen würde.“
BILD: Sie sollen in Ihrem bis 2013 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel ab 2010 besitzen. Mal ehrlich: Können Sie sich einen Wechsel zum FC in naher Zukunft vorstellen?
Helmes: „Ausschließen würde ich das nicht! Es ist immer schwer, im Fußball in die Zukunft zu schauen.“
BILD: Zurück zu Bayer. Samstag steigt in Hamburg der Liga-Knaller.
Helmes: „Wegen der Tabellensituation und dem Wiedersehen mit unserem alten Trainer Bruno Labbadia wird das spannend.“
BILD: Und was schauen Sie sich am Samstag an – Köln gegen Mainz?
Helmes: „Nette Frage! Ganz klar, ich begleite meine Kollegen zum HSV.“