LEVERKUSEN: Friedrich profitiert vom Finnen
Sami Hyypiä wollte nicht in Superlative verfallen. „Es war kein perfekter Tag für mich“, sagte der Finne nüchtern. Erstens habe Bayer Leverkusen das Spitzenspiel nicht gewonnen. Und: „Es gibt immer ein paar Dinge, die ich verbessern muss.“ Seine Arbeit in der Hansestadt machte er freilich ausgesprochen gut. Seine Mitspieler waren begeistert. Wieder einmal. „Das ist absolute Weltklasse“, betont Nebenmann Manuel Friedrich, der auf dem Weg zu alter Zuverlässigkeit ist. Dank Hyypiä? „An seiner Seite sieht jeder gut aus“, sagt Friedrich, „ich fühle mich top.“
Top ist auch das, was die gesamte Defensivabteilung abliefert. Zum vierten Mal in Folge blieb Bayer ohne Gegentor, Torwart René Adler musste beim HSV noch nicht mal einen Ball parieren. Die beste Abwehr der Liga – dank Hyypiä? „Wir profitieren alle von seiner Ausstrahlung“, erklärt Adler, „er coacht uns auf dem Platz.“ Mit seinen 36 Jahren ist der Finne ein Vorbild. „Körperlich wie ein 25-Jähriger“, streicht Trainer Jupp Heynckes heraus. Und Sportdirektor Rudi Völler sieht genüsslich zu. „Viele haben den Kopf geschüttelt, als wir Sami geholt haben. Aber wir wussten: Er ist genau der richtige Mann.“ Der Ex-Liverpooler, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2011, fühlt sich pudelwohl („Ich genieße jede Minute“), sein Karriereende ist nicht in Sicht. Völler hofft: „Mit dieser Zähigkeit, mit diesem Willen kann er noch ein paar Jahre spielen.“ Am besten für Bayer.
Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.10.09