TV-Star Oliver Pocher (31) geht für BILD am SONNTAG regelmäßig ran an die Größen des Sports. Diesmal traf er sich mit Bundesliga-Ballermann Stefan Kießling (25) von Bayer Leverkusen.
Der Stürmer wartet weiter auf die Nominierung für die Nationalelf, plauderte mit Pocher in der BayArena auch über die Familien-Planung.
Pocher: Ich habe da was, was du nicht hast – eine Nationalelf-Jacke von Jogi…
KIESSLING: Guten Tag, Olli! Das ist ja ein gaaanz toller Witz gleich zu Beginn.
Pocher: So schlecht war der doch gar nicht, Herr Ex-Nationalspieler!
KIESSLING: Noch kannst du mich so nennen, ja! Aber ich hoffe, dass ich schon im November gegen Chile und die Elfenbeinküste wieder mit dabei bin. Da mache ich mir – denke ich zumindest – berechtigte Hoffnungen.
Pocher: Du? Dabei? Erst mal bekommt Super-Müller seine Chance, nachdem er zweieinhalb gute Spiele für Bayern gemacht hat und in Bordeaux in Boateng-Manier vom Platz geflogen ist. Was wirst du wohl sagen, wenn der Müller dabei ist – und du wieder nicht?
KIESSLING: So weit ist es ja nicht. Ich kämpfe weiter um meine Chance.
Pocher: Obwohl sich Jogi seit acht Monaten nicht mehr bei dir gemeldet hat?
KIESSLING: Trotzdem, ja!
Pocher: So kann es mit dir und Jogi echt nicht weitergehen. Sag’ dem René Adler doch nächstes Mal, dass er dem Jogi schöne Grüße von dir ausrichten soll.
KIESSLING: Riesen-Idee! Das lasse ich wohl besser. Außerdem will ich gegen Chile und die Elfenbeinküste ja schon wieder mit dabei sein.
Pocher: Sonst?
KIESSLING: Bin ich sehr enttäuscht.
Pocher: Wie lange?
KIESSLING: Eine Minute.
Pocher: Ernsthaft?
KIESSLING: Ja, länger nicht.
Pocher: Ist genau wie bei mir, wenn ich keinen Comedy-Preis bekomme…
KIESSLING: Es ist wirklich so. Wenn ich nicht nominiert werde, dann ärgere ich mich kurz und heftig – und dann schalte ich wieder um. Aber ich will jetzt mal wieder zum Kader stoßen. Das Spiel gegen Chile ist ja ohnehin gleich nebenan in Köln.
Pocher: Wohnst du eigentlich auch dort? Oder direkt hier in Leverkusen?
KIESSLING: In Leverkusen.
Pocher: Nein!
KIESSLING: Doch!
Pocher: Nein!
KIESSLING: Ja!
Pocher: Au weia...
KIESSLING: Du weißt ja gar nicht, wie schön es hier ist.
Pocher: Doch, doch! Tolle Luft von den Bayer-Werken, schöne Altstadt, jede Menge Unterhaltung…
KIESSLING: Olli, es ist wirklich schön hier. Vor allem mit der Familie. Was ist denn mit Sandy und dir? Beziehungsweise euch dreien. Wo zieht ihr hin?
Pocher: Das kann ich hier nicht sagen. Du bist doch der Sportstar, der interviewt wird – und ich nur ein kleines Licht. Ich schweige lieber…
KIESSLING: Nee, Kollege! Erzähl mal was von dir. Man liest ja so viel. Was bekommt ihr denn nun? Junge oder Mädchen? Oder beides?
Pocher: Das behalte ich für mich. Aber ich weiß es. Wir von der deutschen Nationalelf haben ja gute Ärzte, die durchaus mit dem Ultraschall-Gerät umgehen können.
KIESSLING: Also, was wird es nun?
Pocher: Ein Kind! Zurück zu dir: War dein Sohn schon mal in der BayArena?
KIESSLING: Der ist bei fast jedem Heimspiel dabei. Das erste Mal vier Wochen nach der Geburt.
Pocher: Im Bayer-Trikot?
KIESSLING: Klar. Mit dem Aufdruck „Papa“ auf dem Rücken. Bekommt dein Kind mal ein Hannover-Trikot?
Pocher: Davon kannst du schwer ausgehen. Das Zimmer ist schon gestrichen: Grün, schwarz, weiß – in den Vereinsfarben. Und oben drauf kommt natürlich die Mitgliedschaft bei 96. Wie werde ich denn deiner Meinung nach ein guter Vater?
KIESSLING: Du? Das ist eine schwierige Frage! Ich würde sagen: Vielleicht etwas weniger Quatsch machen und einfach mal die Klappe halten. Nein, Spaß beiseite: Du bist ja ein netter Kerl, du schaffst das schon. Du kannst mich übrigens jederzeit anrufen, wenn dein Baby auf der Welt ist und du Fragen hast.
Pocher: Genau! Dann brennt zu Hause die Hütte und ich sage: „Sandy, keine Panik! Ich rufe direkt mal schnell den Stefan KIESSLING an. Der kann uns helfen...“
KIESSLING: Windeln wechseln wirst du aber schon, oder?
Pocher: Klar! Den Gestank halte ich aus. Zur Not wird die Pampers einfach geruchssicher an Bauch und Beinen mit Klebeband umwickelt. Geht doch, oder?
KIESSLING: So ungefähr. Seid ihr eigentlich verheiratet?
Pocher: Nein, Stefan! Aber du ja anscheinend. Komischerweise seit Dezember wie wir alle wissen. Liebe? Oder doch nur wegen der Steuer, die es so kurz vorm Jahreswechsel zurückgab?
KIESSLING: Liebe! Aber die Steuer-Ersparnisse sind natürlich auch ganz nett als Ehepaar. Wobei es sooo viel am Ende auch nicht zurückgab...
Pocher: Ja, wir als Höchstsatzzahlende müssen natürlich hoffen, dass die FDP uns erlöst. So sieht es aus! Zurück zu dir: Was ist mit einem zweiten Baby?
KIESSLING: Das wird eines Tages kommen. Das ist der Wunsch von meiner Frau und mir…
Pocher: Wann?
KIESSLING: Nicht vor der WM im nächsten Jahr.
Pocher: Warum das denn nicht?
KIESSLING: Wir haben das so beschlossen. Egal, was passiert: erst die WM, dann weiterer Nachwuchs.
Pocher: Sex-Verbot wegen Jogi! Das wird der Bundestrainer gern lesen. Dann bist du wenigstens ganz sicher bei der Geburt dabei…
KIESSLING: Richtig. War ich bei der ersten auch.
Pocher: Und? Spannend?
KIESSLING: Sehr aufregend! Ein tolles Ereignis. Das wird auch dich beflügeln.
Pocher: Schöner als ein Tor?
KIESSLING: Klar.
Pocher: Bist du nicht auch so einer, der nach Toren direkt an sein Kind denkt?
KIESSLING: Ja, ich küsse immer das Tattoo mit dem Namen meines Sohnes.
Pocher: Der heißt?
KIESSLING: Tayler.
Pocher: Klassisch deutsch mal wieder. Ich halte mich bei unserer Namenssuche besser raus. Ich muss nämlich bei jedem Namen gleich überlegen, ob unser Kind damit in der Schule nicht doch irgendwie gehänselt werden könnte.
KIESSLING: Du hast Sorgen...
Pocher: Aber küss’ du mal ruhig das Tattoo vom Sohnemann. Besser als ein missglückter Salto von Miro Klose oder der Blick in den Himmel im Gedenken an den toten Hund – wie dein Kollege Herr Helmes.
KIESSLING: Der Patrick hat seinen Hund halt geliebt.
Pocher: Jeder so, wie er will. Hast du auch einen Köter?
KIESSLING: Ja, einen Jack Russell.
Pocher: Süß. Aber lass uns zum Ende noch mal sportlich werden. Falls Jogi dich jetzt wieder nicht nominiert: Wirst du dann der neue Deisler? Erst mit Depressionen und fast drei Jahre später dann mit einem Enthüllungsbuch und so weiter?
KIESSLING: Über Sebastian macht man keine Witze.
Pocher: Nein, lass mal. War nicht so gemeint. Wir sind ohnehin fertig.