Robert Enke ist tot! Freitod am 10.11.2009

  • Zitat

    Original von Erik M.
    teils teils...


    aber dieser Absatz ist sehr gut.


    Wir sollten dafür eine Initiative starten und den DFB auffordern, das Trikot mit der Nummer Eins in der Zeit bis nach der WM in Südafrika – die wohl Robert Enkes Karrierehöhepunkt geworden wäre – nicht zu vergeben, sondern ihn auf diese Art symbolisch im Kader zu behalten und damit zu zeigen, dass an Depressionen Erkrankte in die Mitte unserer Gesellschaft gehören. Ich fände das ein gutes und starkes Zeichen.


    sehr gut
    da würde ich tatsächlich mal für ne "Nummernsperre" sein

  • Für mich bleibt unbegreiflich, wie einem der Sinn im Leben fehlen kann, wenn man eine liebende Ehefrau und ein Kind, also eine Familie hat. Das ist mehr, als viele Leute haben und sollte doch einen unglaublichen Halt geben können. Aber in die Menschen kann man eben nicht hineinblicken.


    Was dieses Gerede soll, Depression sei keine Schwäche, sondern eine Krankheit, verstehe ich auch nicht. Krankheiten sind doch letzten Endes nichts anderes als körperliche oder geistige Schwächen. Wie diese entstehen und wie man/ die Gesellschaft damit umgeht, ist eine ganz andere Frage.


    Was diese Nummernsperre angeht, fände ich das etwas übertrieben. Ich bin auch sehr betroffen von Enkes Tod, ich halte es aber nicht für angebracht, einen Selbstmörder so "aufs Podest" zu rücken.


    In dem Sinne, R.I.P....

  • Unfassbar. Ich finde gar keine Worte, wie leid mir seine Familie tut. Erst die kleine Tochter, jetzt er. Seine arme Frau...

    FUSSBALL OHNE SCHNIX IST EINFACH NIX!


    BLEIBT STEHEN und TRAGT SCHWARZ-ROT wenn Ihr für Bayer seid!

  • Zitat

    Original von Shady_04
    ich halte es aber nicht für angebracht, einen Selbstmörder so "aufs Podest" zu rücken.


    er soll ja nicht aufs Podest gerückt werden. Aber es ist ziemlich sicher, dass er in Südafrika dabei gewesen wäre. So kann man ihn dann irgendwie doch dabei haben. Ich fänd das gut.


    HeikSem: die Idee ist vom Autor des Artikels, nicht von mir :levz1

  • Zitat

    Original von Erik M.


    er soll ja nicht aufs Podest gerückt werden. Aber es ist ziemlich sicher, dass er in Südafrika dabei gewesen wäre. So kann man ihn dann irgendwie doch dabei haben. Ich fänd das gut.


    Ich weiß aber nicht, ob das für einen Adler so toll ist. Dann sieht es ja so aus, dass Adler "nur" aufgrund dieses traurigen Ereignisses spielt (oder wer auch immer dann im Tor steht...).

  • Zitat

    Original von Shady_04
    Für mich bleibt unbegreiflich, wie einem der Sinn im Leben fehlen kann, wenn man eine liebende Ehefrau und ein Kind, also eine Familie hat. Das ist mehr, als viele Leute haben und sollte doch einen unglaublichen Halt geben können. Aber in die Menschen kann man eben nicht hineinblicken.


    Was dieses Gerede soll, Depression sei keine Schwäche, sondern eine Krankheit, verstehe ich auch nicht. Krankheiten sind doch letzten Endes nichts anderes als körperliche oder geistige Schwächen. Wie diese entstehen und wie man/ die Gesellschaft damit umgeht, ist eine ganz andere Frage


    ja gesunde menschen können das nicht verstehen, aber leute die an depressionen leiden haben so wie ich es verstanden habe ein sehr verzehrtes und sehr trauriges bild von ihrem leben und wie es schon gesagt wurde depressive menschen entscheiden nich selber, dass sie sterben wollen sondern sie werden von der krankheit dazu GEZWUNGEN


    und ich denke auf der ebene wie du es siehst ist das nicht gemeint mit das Depressionen keine Schwäche sind aber das sollte klar sein

  • Zitat

    Original von Bay_Arena


    genau das denke ich mir auch 10 mal tag. Anstatt so viel zu schreiben sollten manche lieber schweigen. Ich bin auch geschockt. Aber dieser Hype ist sicherlich nicht gut...


    Vielleicht hilft aber gerade diese Öffentlichkeit, den Menschen due Augen zu öffnen, dass Depressionen nicht mehr verschwiegen werden dürfen.

  • 12.11.2009 11:56:39


    Abschied im Stadion


    Hannover 96 wird sich am kommenden Sonntag (11 Uhr) in der heimischen AWD-Arena gemeinsam mit seinen Fans vom verstorbenen Torhüter Robert Enke verabschieden. An der Zeremonie werden auch der Stab um Bundestrainer Joachim Löw sowie die komplette deutsche Nationalmannschaft und Vertreter der DFB-Spitze um Präsident Dr. Theo Zwanziger teilnehmen.


    Nachdem bereits am Mittwochabend rund 35.000 Menschen im Gedenken an Enke einen Trauerzug durch die niedersächsische Landeshauptstadt gebildet hatten, rechnet der Verein auch für den Sonntag mit großem Zuspruch für die Veranstaltung im 49.000 Zuschauer fassenden Stadion.


    "Fußball ist nicht alles"


    Neben dem Trauermarsch hatte am Mittwoch ein Gedenkgottesdienst mit über 1.000 Besuchern in Hannovers Marktkirche stattgefunden. Außer Zwanziger waren hierzu auch Bundestrainer Joachim Löw samt seines Stabes, Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und DFB-Kapitän Michael Ballack angereist, um Enkes Witwe Teresa ihr Mitgefühl und Beileid auszusprechen. Absolute Stille herrschte vor allem in dem Moment, als Ballack Enkes Witwe Teresa herzlich in den Arm nahm und tröstete.


    Der DFB hatte das für kommenden Samstag angesetzte Testspiel in Köln gegen Chile nach Enkes Selbstmord abgesagt. "Es ist gut, dass der Leistungssport nicht immer in Betrieb bleibt, sondern innehält. Fußball ist nicht alles in unserem Leben", sagte Margot Käßmann, die die Zeremonie als Landesbischöfin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers leitete.


    "Empathie und Mitleid für Leid, Schwäche und Krankheit"


    In der bewegenden Andacht zitierte die Geistliche zudem immer wieder aus der Fußball-Hymne "You'll never walk alone" und versuchte den Hinterbliebenen und Fans Kraft zu geben. Beim Blick in die zum Teil mit Tränen überströmten Gesichter der Trauernden sagte Käßmann: "Robert Enke würde nicht wollen, dass ihm jemand auf diesem Weg folgt. Er hat das Leben geliebt und wünschte sich Wege zum Leben."


    Enke hatte sich am Dienstagabend aufgrund von Depressionen, die er jahrelang vor der Öffentlichkeit verbarg, an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge das Leben genommen. "Leid, Schwäche und Krankheit sind Teile unseres Lebens. Dafür darf es keine Pfiffe geben, sondern Empathie und Mitleid", sagte Käßmann: "Wie traurig ist es, nicht über Depressionen sprechen zu können, weil das in unserer Gesellschaft als Schwäche angesehen wird."


    bundesliga.de

  • Furchtbar finde ich die Berichterstattung im Volksverarsche TV.
    Im Grunde gibt es nichts grundlegend Neues und statt angemessen
    mit der Angelegenheit umzugehen, wird unter tiefsten Seufzern eine
    dumme Frage nach der anderen gestellt.
    Ich habe diesbezüglich schon gestern abgestellt, da nützt auch der
    Saubermann vom Dienst nix...
    Pfui...

  • Zitat

    Original von Propille
    ..und statt angemessen mit der Angelegenheit umzugehen..


    Bleibt die Frage, ob man das überhaupt kann.

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.

  • Teil 1, sehr lang aber lohnt sich




    Der Freitod eines Torwarts und die Ethik


    geschrieben am 11. November 2009 von Spiegelfechter


    Als am gestrigen Abend die Meldung vom Freitod des deutschen Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke über die Ticker ging, ließ sich bereits ahnen, welche Vorstellung ab heute im Medienzirkus gegeben wird. Der bedauerliche Freitod eines jungen Mannes, der offensichtlich dem horrendem Druck des Profisports nicht mehr gewachsen war, verkauft sich natürlich gut. Wer in den Medien nun auf einen Funken Selbstkritik wartet, der wartet freilich vergebens. Auch die Verantwortlichen aus dem Umfeld des Fußballs trauern auffällig laut – auch hier, keine Spur von Selbstkritik. Stattdessen wird der Voyeurismus des Pöbels schamlos bedient.


    Diese Art des Sensationsjournalismus verkauft sich anscheinend so gut, dass die Medien ihre selbst aufgestellten Richtlinien für solche Todesfälle über Bord werfen und schamlos mit einer menschlichen Tragödie Auflage und Reichweite machen. Dabei werden nicht nur nahezu alle Empfehlungen von psychologischen Sachverständigen missachtet, die aktuellen Artikel der „Qualitätsmedien“ gleichen vielmehr 1:1 der Negativliste, wie man es nicht machen sollte. Die mangelnde Ethik der Medien ist dabei nicht nur medientheoretisch anstößig, sie wird – da sind sich die Fachleute einig – auch Todesopfer fordern. Der Fall Enke ist nämlich ein Lehrbuchbeispiel für den sogenannten „Werther-Effekt“.


    Die Leiden des jungen Werther


    Robert Enke war nicht nur ein sensibler Spitzensportler, er war auch ein Sympathieträger, der für viele Fußballanhänger eine Vorbildfunktion hat. Genau dieser Umstand macht aus der Berichterstattung über den Freitod des Sportlers ein Politikum. In dem Fachaufsatz „Selbstmord als Nachahmungstat“ beschreibt Psychologieprofessor Volker Faust die Problematik wie folgt:


    Suizide von Prominenten haben eine ggf. ernstzunehmende Sogwirkung, wenn darüber entsprechend berichtet wird. Dieser Effekt wird umso deutlicher, je bekannter, sympathischer und beliebter die durch eigene Hand verstorbene Person ist.


    Als Johann Wolfgang von Goethe 1774 seinen Roman „Die Leiden des jungen Werther“ veröffentlichte, zog dies eine Reihe von Selbstmorden nach sich, die in ihrer Inszenierung durch Goethes Protagonisten inspiriert waren, der sich im Roman aus Liebeskummer das Leben nimmt. Damals sprach man von einem „Werther-Fieber“, heute spricht man in den Medienwissenschaften vom „Werther-Effekt“. Als erster Wissenschaftler stellte der amerikanische Soziologe David Philipps in den 70ern Zusammenhänge zwischen der medialen Berichterstattung über Suizide prominenter Persönlichkeiten und Nachahmungstätern fest. Ob und in welcher Art die Medien eine Mitverantwortung für solche Folgetaten tragen, ist schwer zu beantworten. In Wien gibt es seit über 10 Jahren ein „Gentlemen´s-Agreement“ zwischen den lokalen Medien und den Wiener Verkehrsbetrieben. Seit nicht mehr über Suizide in der Wiener U-Bahn berichtet wird, ist die Zahl der Selbstmorde um rund 50% gesunken. Auch im Pressekodex des deutschen Presserats verpflichten sich die Printmedien zu einer „zurückhaltenden Berichterstattung“ bei Suiziden – wenn das öffentliche Interesse an einem solchen Fall allerdings auch eine wirtschaftliche Komponente beinhaltet, gelten derlei hochmoralische Schwüre in der modernen Presselandschaft allerdings offensichtlich nicht mehr.


    Das Versagen der „Qualitätsmedien“


    Ein Blick in die Online-Sektionen deutscher Printmedien offenbart die mediale Ohnmacht. Wo man auch hinschaut – es wird spekuliert, was das Zeug hält. Die Negativliste aus den Medienempfehlungen der „Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention“ beschreibt die Berichterstattung der „Qualitätsmedien“ wohl am besten:


    - Ein Suizid sollte nicht als Aufmacher auf der Titelseite erscheinen. Geschenkt, bis auf die FTD erschien heute kein einziges Publikumsmedium mit einem anderen Thema als Aufmacher.


    - Es sollten weder Fotos noch Dokumente wie der Abschiedsbrief publiziert werden. Natürlich wäre es naiv, anzunehmen, dass eine Berichterstattung über den Freitod eines Sportstars ohne Foto auskäme. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Abschiedsbrief nicht in den nächsten Tagen 1:1 von der BILD-Zeitung abgedruckt wird, geht derweil allerdings gegen Null.


    - Der Suizid sollte nicht als nachvollziehbare, konsequente oder unausweichliche Reaktion dargestellt werden oder als alternativlos dargestellt werden. Im Falle Enke hatten die lieben Kollegen der schreibenden Zunft bereits am gestrigen Abend nichts Besseres zu tun, als den Freitod als nachvollziehbare Reaktion auf den Tod seiner Tochter darzustellen.


    - Die Suizidmethode und der Ort des Suizids sollten weder detailliert beschrieben, noch abgebildet werden. „Natürlich“ weiß heute ganz Deutschland ganz genau, an welchem Ort sich Robert Enke wie umgebracht hat. Selbst komplett irrelevante Details werden in den Rang einer Sondernachricht gehoben.


    Den „Qualitätsmedien“ geht es nicht um eine pietätsvolle Berichterstattung, die den berechtigten Informationsbedarf der Leser genüge tut, es geht um eine sensationsheischende Berichterstattung, bei der es keine Tabus gibt. Schon gar nicht geht es den Medien um Suizidpräventation. Es wäre nach wissenschaftlichen Erkenntnissen über den „Werther-Effekt“ naiv, anzunehmen, dass die Berichterstattung im Falle Enke keine Nachahmungstäter finden wird. Suizidgefährdete sind oft extrem labil und bereits der kleinste Funke kann ausreichen, um eine verhängnisvolle Reaktion auszulösen. Die Verantwortung der Medien ist allerdings in Zeiten der rückläufigen Auflagen und Werbeerlöse anscheinend zu einem Thema für Sonntagsreden verkommen.


    Spiegel-Online, Welt und die Süddeutsche bieten ihren Lesern sogar die Möglichkeit eines virtuellen „Kondolenzbuches“. Welche Funktion soll ein solcher „Klickfänger“ haben, außer der Verbesserung der werberelevanten Page-Impressions? Natürlich hat das Volk immer Interesse an pikanten und auch an pietätslosen Details – aber als Journalist muss man auch mal eine Grenze ziehen. Es kann nicht sein, dass alles der Sensationsgier des Pöbels unterworfen wird. Auch die anderen hinlänglich bekannten „Klickfänger“ wurden bei der Berichterstattung über den Freitod Enkes an den Start gebracht – belang- und endlose Fotostrecken, hilf- und ratlose Kommentare und sinn- und pietätslose Forenbeiträge. Wenn sogar ein großer Teil der ansonsten nicht eben zartbesaiteten SPON- und WELT-Forennutzer lautstark fordert, die Foren zu diesem Thema aus Pietätsgründen zu schließen, sollte dies den Anbietern eigentlich zu denken geben. Auf einen solchen Denkprozess müssen wir allerdings wahrscheinlich noch sehr lange warten.
    Zeit zum Nachdenken


    Dabei gebe es mannigfaltige Ansätze, wie man den Freitod von Robert Enke verantwortungsvoll angehen könnte. Warum findet man in den „Qualitätsmedien“ beispielsweise keinen Beitrag, in dem das Thema „Depressionen und Suizidgefahr“ einmal enttabuisiert wird? Robert Enke war nicht der einzige an Depressionen Erkrankte, der sich scheute, sein Arbeitsumfeld und die Öffentlichkeit einzuweihen. Wie viele Ärzte, Manager oder auch “kleine” Angestellte leiden an Depressionen und haben Angst, im alltäglichen Wettkampf um die berufliche Existenz ausgesondert zu werden, wenn Details über ihre Erkrankung bekannt werden? Es ist unsere Gesellschaft, die psychische Leiden tabuisiert, die in irgendeiner Form signalisieren, dass der Erkrankte im harten Konkurrenzkampf um den Arbeitsplatz nicht mithalten kann. Vor allem im Profi-Fußball, einem Umfeld, in dem bis heute sogar Homosexualität immer noch tabuisiert wird, gelten hier verschärfte Bedingungen. In einer Männergesellschaft, in der jede Regung der Seele als Schwäche ausgelegt wird, gelten auch Depressionen als Tabu, wie der Fall „Sebastian Deisler“ beweist.

  • Teil 2




    Ich bin vielleicht empfindsam, aber nicht empfindlich, schon gar nicht schwach, wie viele denken. Ich, schwach? Ich war 19, 20, als die Deutschen meinten, ich könnte ihren Fußball retten. Ich allein.
    […]
    Wenn man sich einige dieser Journalisten genau anschaut, sagt man sich: Das ist ja ein Wahnsinn, dass die alles über mich schreiben dürfen! Diese Oberflächenschwimmer! Einige von denen haben keine Ahnung, kein Gewissen, aber die Macht, für Millionen Menschen ein Bild von mir zu zeichnen. Und wenn man dieses Spiel nicht mitspielt, wenn man ihren Ansprüchen nicht folgt, ist man derjenige, der als nicht normal gilt. Heute frage ich mich, ob das System, das ich verlassen habe, vielleicht kranker ist, als ich es war.


    Sebastian Deisler


    Sebastian Deisler hat die Reißleine ziehen können, als er erkannte, dass er am harten Profifußballgeschäft zerbrach. Deisler war nicht schwach, er war stark. Zu erkennen, dass man an den Anforderungen des Umfelds zerbricht, ist Stärke. Sich hingegen von seinem Umfeld verbiegen zu lassen, ist Schwäche. Enke war anscheinend nicht so stark wie Deisler, er hat den Absprung aus einer seelischen Abwärtsspirale nicht geschafft. Anstatt über die Umstände des Freitods des Torwarts zu spekulieren, sollte dieser tragische Todesfall ein Startsignal dafür sein, Themen wie Depression und das Scheitern an gesellschaftlichen Ansprüchen zu thematisieren.
    The games must go on


    Stattdessen bläst Deutschland zur kollektiven Trauer. Fußballfans, die Robert Enke mit Gegenständen beschmissen hätten, wenn er sportlich versagt hätte, und die ihn von den Rängen als Weichei verhöhnt hätten, wenn er sich aufgrund seiner Depressionen eine Auszeit genommen hätte, fragen sich nun lautstark „warum?“. Ja, liebe „Fans“ – warum? Journalisten, die jede Schwäche des Torwarts gnadenlos gegen ihn instrumentalisiert hätten, spielen die Unschuld vom Lande und fragen „warum?“ Ja, liebe „Journalisten“ – warum? Auch Vereinsbosse, die um ihre Millioneninvestition fürchten, Spielerberater, deren Honorar sich an Gehalt und Transfersummen ihrer Spieler orientiert, und Funktionäre, die schon im Fall Deisler demonstrierten, dass sie nicht das geringste Verständnis für die Seele ihrer jungen Spieler haben, geben sich heute komplett ratlos und fragen „warum?“ Sicher, Profifußballer erhalten für die immense seelische Belastung auch ein fürstliches Schmerzensgeld. Aber „was hülfe es, die ganze Welt zu gewinnen, wenn die Seele daran Schaden nimmt.“




    Jens Berger

  • habe gerade im forum der schalker geschnüffelt :levz1
    dort steht,dass in hannover beraten wird ob das spiel auf schalke abgesagt werden soll.Quelle soll wohl spox sein.Fänd ich ehrlich gesagt okey,aber danach sollte man dan wieder versuchen weiterzumachen.

  • Zitat

    Original von Vidal23
    habe gerade im forum der schalker geschnüffelt :levz1
    dort steht,dass in hannover beraten wird ob das spiel auf schalke abgesagt werden soll.Quelle soll wohl spox sein.Fänd ich ehrlich gesagt okey,aber danach sollte man dan wieder versuchen weiterzumachen.



    Das ist wohl etwas dran:


    Hier


    Trotzdem gibt es das 1. Spiel nach Robert Enke ! Die haben am 29.11. die Bayern zu Gast, dann kommen wir. Wer dann das 1. Tor gegen " die Roten " erzielt ist doch ne arme Sau. Was soll der machen ? Jubeln, sicherlich nicht !

  • Wisst ihr was mich ankotzt? Da schreibt die "Bild" gefühlte 200 Artikel über den Tod, die Frau, die Tochter, Freunde etc. und gibt sich als so mitfühlend. Aber dabei ist es gerade dieses Schmierblatt, das teilweise gnadenlos mit Fußballern oder auch anderen Personen umgeht. Wie oft werden Mannschaften oder einzelne Spieler da als "Versager" hingestellt. Wöchentlich? Täglich? Ich will nicht, dass wir irgendwann eine Gesselschaft haben, in der keine Kritik mehr geäußert werden darf, weil man Angst haben muss, die Leute zu verletzten. Aber so wie die "Bild" mit den Menschen umgeht und dann einen auf zu tiefst erschüttert und so weiter zu machen, finde ich unter aller Sau.
    Des weiteren finde ich es auch erbärmlich, wie viele Details sie aus dem Familienleben herausfinden wollen. Aber das Thema wurde hier schon breit diskutiert.


    Finde deinen Frieden, Robert Enke!