Robert Enke ist tot! Freitod am 10.11.2009

  • Zitat

    Original von Hanniballol
    Was mich maßlos stört, das ich noch nicht irgendwo was über den Zugführer gelesen/gehört habe :LEV16
    Wie geht es ihm?? Ich meine vielleicht kann er aufgrund dieses Vorfalls seinen Job nichtmehr ausführen und muss in Psychologische behandlung.


    Ich meine gesehen zu haben, dass das 'ne Zugführerin gewesen ist...
    Gestern auf N24 oder NTV wurde sie von der Polizei befragt... jedenfalls habe ich das so in Erinnerung :LEV18

    „Das Runde muss ins Eckige“
    „Der Sturm schießt Tore, aber die Abwehr gewinnt die Spiele“

  • Zitat

    Original von Hanniballol
    So schockierend und traurig diese Nachricht für Fussball Deutschland ist, finde ich es mal wieder eckelhaft wie die Presse darüber schreibt, redet etc. Was mich maßlos stört, das ich noch nicht irgendwo was über den Zugführer gelesen/gehört habe :LEV16
    Wie geht es ihm?? Ich meine vielleicht kann er aufgrund dieses Vorfalls seinen Job nichtmehr ausführen und muss in Psychologische behandlung. Vielleicht hat er Frau und Kind und kann diese nichtmehr vernünftig ernähren.
    Naja, aber so ist es ja meisstens wenn so etwas passiert.....


    Hä?
    Das ist doch total wiedersrüchlich. Für den Lokführer ist es doch das beste wenn man ihn in Ruhe lässt. Oder wäre dir da lieber, dass die Presse auch über ihn herfällt...???

  • Der große Hype ist vorbei, nun werden die Schlagzeilen jeden Tag immer immer kleiner...
    Habe speziell in Hannover gute Sache gelesen, auch z.B. andere Gedankenansätze zu seiner NICHTNOMINIERUNG und zur Tatsache, das er bei der Trikotpräsentation des DFB anscheinend gar nicht gefehlt hat. Wurde er vielleicht nicht eingeladen?


    Hier der kickerartikel http://www.kicker.de/news/fuss…eder-Adler-noch-Enke.html

    Gruß FA-CHEF
    Kaderbeurteilungs Messmethoden von mmikee
    1.Objektive Kaderanalyse nach Berbatov
    2.Approximationsverfahren nach Voronin, Juan oder Schneider
    3.Ramelow-Schätz-Verfahren

  • Auch wenn das komisch klingt hoffe ich stark, dass Enkes Tod unsere Spieler nicht nachhaltig belasten wird und sie ihren Job in aller Normalität und Professionalität ausführen können. Trotz aller Trauer wäre es sehr wichtig.

  • Zitat

    Original von xBrownstonex
    Auch wenn das komisch klingt hoffe ich stark, dass Enkes Tod unsere Spieler nicht nachhaltig belasten wird und sie ihren Job in aller Normalität und Professionalität ausführen können. Trotz aller Trauer wäre es sehr wichtig.


    damit haben ja alle mannschaften zu kämpfen...die frage ist wie hannover 96 die hinrunde beendet.
    den verlust kann ich mir nur lähmend vorstellen.

  • Zitat

    Original von Joker1904


    BigB hat recht, ich kenn selbst einen Zugführer gut, der leider schon mehrmals eine Person erfasst hat. Beim ersten Mal war es schlimm, aber mittlerweile hat er sich dran "gewöhnt", es ist zwar immernoch schlimm, jedoch wird der Vorfall schnell wieder ausgeblendet. Es ist - leider- Alltag beim Zugfahren.


    Ich habe selten etwas unsinnigeres hier gelesen. Das hört sich ja an als würde er Pylonen umfahren.

    Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist meist die Badehose Schuld

  • Zitat

    Original von BigB
    Ich glaube du unterschätzt, wie oft das Zugführern passiert. Ich saß selbst schon in einer Straßenbahn, vor die sich jemand geworfen hat. Die werden doch für solche Situationen geschult und darauf vorbereitet.


    Wir werden auch für Banküberfälle geschult und darauf vorbereitet. Das hat mir letztes Jahr aber auch nicht viel genutzt. Es trifft Dich trotzdem und beschäftigt Dich noch verdammt lange.

  • Zitat

    Original von ammerland1904


    Ich habe selten etwas unsinnigeres hier gelesen. Das hört sich ja an als würde er Pylonen umfahren.


    Leider passiert es öfters, als man denkt, und daher wäre es kontraproduktiv, dann jedes mal seinem Job bis auf weiteres niederzulegen. Ob das jetzt unsinnig ist, kannst du ja gar nicht feststellen, da du die Person nicht kennst.

  • Irgendwie schon traurig...sieht man sich das Video auf der Startseitemit den Zitaten an, kann man jetzt im Zusammenhang mit seinem Suizid irgendwie in jedem Satz einen Hinweis hineininterpretieren. :(


    es gibt halt auch unter Lokführern "Harte"und "Weiche", der eine verarbeitet sowas einfacher als der Nächste.
    Als Gegenbeispiel zu BigB, saß ich in 'nem Zug, der durch eine Notbremsung ganz sicherund souverän einen Unfall mit einem Auto verhindert hat. Aber allein dieser Vorfall hat gereicht, dass der Lokführer nicht mehr weiterfahren konnte...

  • natürlich kann und muss es weitergehen, was auch immer passiert. Keine Frage. Aber Schulung / Vorbereitung / Damit-rechnen alleine hilft einem über so etwas eben nicht weg. Und man muss auch mal innehalten und nachdenken dürfen.

  • Zitat

    Original von Joker1904
    Leider passiert es öfters, als man denkt, und daher wäre es kontraproduktiv, dann jedes mal seinem Job bis auf weiteres niederzulegen. Ob das jetzt unsinnig ist, kannst du ja gar nicht feststellen, da du die Person nicht kennst.


    Weil es öfter passiert als man denkt, wäre es für den betroffenen Zugführer kontraproduktiv b.a.W. Abstand zu halten ?


    Das ist aus meiner Sicht und bisherigen Erfahrung beim Umgang mit Unglücksfällen im Beruf etwas zu kurz gedacht.
    Rein statistisch soll es durchschnittlich fast 3 Bahntote/Tag geben. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass es dann gemessen an der Zahl der Lokführer schnell zu deren Ausdünnung kommt. Der Griff zum Argument der Normalität würde zumindest einer ökonomischen Denke zur Existenz verhelfen und halbwegs versuchen sicherzustellen, dass der Betrieb nicht nach 2 Wochen eingestellt werden muss, weil keine Lokführer mehr da sind. Jedoch sind Lokführer auch Menschen, denen es mindest so ergeht wie uns allen hier. Jetzt kommt beim Lokführer aber noch hinzu, dass er nicht nur live dabei ist/war sondern auch und wenn nur unterbewusst Schuldgefühle entwickelt. Warum, brauche ich nicht erläutern.
    Jedenfalls brauchen diese Menschen genauso wie wir Abstand und Zeit um zu trauern. Danach brauchen sie AUFarbeitung es Umglücksfalls und Hilfe dabei. Danach auf jeden Fall Rehabilitation (VERarbeitung) des eigenen Körpers/Seele. Das dauert eben bei jedem unterschiedlich lang.
    Wenn wir jetzt hingehen und meinen, dass hat er mit dem Risiko zu kalkulieren und darauf schließen, dass er auch gleichzeitig dann damit professioneller umzugehen hat, dann tun wir einem Lokführer wohl Unrecht.



    biba

    Bayer04 - Jungs, ...
    ... wir sind trotzdem stolz auf Euch !

    2 Mal editiert, zuletzt von Lev-o4 ()

  • Das ganze ist an Scheinheiligkeit wieder kaum zu überbieten.
    Die Bild berichtet jeden Tag in X Themen und macht auf Riesenmitleid. Gleichzeitig hetzt sie der Witwe Paparazzis auf den Hals, die sie auf dem Friedhof beim Grab ihrer Tochter fotografieren. Pervers.
    Wenn man wirklich interessiert an deren Wohlergehen wäre, dann würde man sie in Ruhe lassen. Man kann seine Schmierartikel auch ohne Fotografien veröffentlichen.




    Zu Enke. Ist auch einer bei dem ich ehrliches Mitgefühl habe. Ein Profi, der Mensch geblieben ist. Die ganze Sachen mit dem sozialen Engagement (vorallem im Bereich Tierschutz) find ich schon sehr respektabel. Auch einer, der nie durch unfaire Aktionen auffiehl. Sehr Schade...



    R.I.P.

    ... es ist egal woher du kommst,
    es ist wichtiger wohin du gehst,
    auf welcher Seite du dann stehst...

    3 Mal editiert, zuletzt von MarcoSVB ()

  • Hm, je mehr Zeit verstreicht, um so mehr verdichtet sich bei mir das sichere Gefühl, dass die heutige Medienlandschaft mit-, wenn nicht sogar hauptverantwortlich ist für so vieles, was in unserer Gesellschaft, in unserem Umgang miteinander, in eine arge Schieflage geraten ist.


    Und die Medien tun alles, um weiter an dieser Schieflage zu "arbeiten".



    Öffentliche Trauerfeier des Vereins Hannover 96, der 96-Fans, der Stadt Hannover und der Hannoveraner Bevölkerung;
    so weit, so gut.


    Aber wieso Live-Übertragung?
    Und dann auch noch im (öffentlich-rechtlichen) Ersten?


    Wäre eine derart in die Öffentlichkeit gezerrte Form von "Trauer" nicht eher was für die RTL Group bzw. die ProSiebenSat.1-Gruppe?
    Oder hat sich die ARD zu diesem Schritt entschlossen, weil deren Programmverantwortliche (wahrscheinlich auch noch völlig zu Recht) befürchteten, ein Privatsender würde nicht davor zurückschrecken, die Übertragung der Feierlichkeit mit Bitburger-Werbung zu "umrahmen"?


    Ich möchte hier weder pietätlos wirken, noch möchte ich jemandem zu nahe treten.
    Aber mir drängen sich unweigerlich Fragen auf.


    Zum Beispiel jene, wie man in (hoffentlich noch sehr weiter) Zukunft mit dem Tod jener Torhüter der Deutschen Nationalmannschaft umzugehen gedenkt, welche eines natürlichen Todes sterben werden?


    Werden diese demnächst grundsätzlich mit im TV übertragenen, öffentlichen Trauerfeierlichkeiten in ihren Heimatstadien verabschiedet?
    Wenn nein:
    Warum nicht?
    Ist ein Nationaltorhüter, der eines natürlichen Todes stirbt, dies nicht wert?


    Was ist mit jenen Nationalspielern, die nicht im Tor stehen?
    Also mit der großen Mehrheit?
    Will man demnächst alle so verabschieden?
    Wenn nein:
    Warum nicht?


    Haben die Programmverantwortlichen derartige Fragen sorgsam abgewägt, bevor sie sich zu der Übertragung entschlossen?
    Sind ihnen solche Fragen überhaupt in den Sinn gekommen?
    Wenn nein:
    Warum nicht?

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Werden nicht alle Trauerfeiern die die Menschen bewegen bei ARD übertragen? Stichwort Lady Di oder Jacko?


    Ich muss ehrlich gesagt zugeben dass mich dieser Tod weitaus mehr bewegt hat als der der oben genannten.



    Edit: Enkes Fall ist spezieller als beispielsweise der natürliche Tod eines Ex-Nationalspielers. Er zeigt die ausweglosigkeit eines Menschen und kam für die Öffentlichkeit extrem überraschend. Er hat eine neue Debatte ausgelöst.


    Und seien wir mal ehrlich: Letztendlich zeigt auch die ARD das was die Menschen sehen wollen.

  • Emotional gesehen ist der Medienrummel schon sehr krass. Was sich die Bild da erlaubt ist allerunterste Schublade. Teresa Enke ist an die Öffentlichkeit gegangen um dazu beizutragen, der Entscheidung ihres Mannes noch einen Sinn zu geben. Sie hat man jetzt aber in Ruhe trauern zu lassen und muß sie nicht noch am Grab ihrer Tochter photografieren.


    Wenn jetzt bei dem Tabuthema Depression ein Umdenken stattfindet hat die Tat Robert Enkes, so merkwürdig dies jetzt auch klingen mag, noch einen Sinn gehabt. Interessant auch, was Jörg Schmadtke dazu sagt:


    Hier


    Wenn der Hype um Robert Enke wirklich dazu führt, Sportler mit Depressionen nicht ( mehr ) auszugrenzen, soll die ARD die Trauerfeier doch übertragen. Die Beispiele Jan Simak und Sebastian Deisler mahnen schließlich auch.

  • Das Argument, daß man, weil man es nicht bei jedem Menschen so macht wie jetzt bei Robert Enke, man es bei Enke auch nicht so machen darf, ist doch Unsinn.


    Eine Trauerfeier ist für die Menschen, die um den Toten trauern und nicht für den Toten, denn der bekommt es ja nicht mehr mit. Dem entsprechend muß nicht jede Trauerfeier gleich sein, auch wenn die Lebensumstände und Verdienste des Toten vielleicht ähnlich sind.


    Und daß die ARD diese Feier überträg, liegt daran, daß sie als öffentlich rechtliche Sendeanstalt den Auftrag hat, über Dinge zu berichten, die im Interesse der Allgemeinheit stehen. Und das tut der Tod von Robert Enke nunmal. Über die Art und Weise kann man immer diskutieren, allerdings schlecht vorher... ;)

    Gonzo, gib Gas! Wir wollen hier gewinnen!



    Bayer Schneider - Bernd Leverkusen!

  • Zitat

    Original von Viererkette
    Was sich die Bild da erlaubt ist allerunterste Schublade.


    Sic. Aber was erwarten wir von der Bild schon großartig. Das deutsche Schundblatt Nr. 1, Moral und Anstand hat die noch nie interessiert. Bin sehr gespannt auf einen Vortrag von Herrn Diekmann, dem ich demnächst beiwohnen kann. Ich hoffe, es gibt Gelegenheit, im Anschluß Fragen zu stellen.


    Aber dass diese Zeitung sich so gut verkauft, spricht auch Bände über unsere Gesellschaft...ein Boykott wie ihn die Sun in Liverpool erlebt, wird eine Bild nie zu befürchten haben...

  • In euren Posts sind ja viele interessante Antworten dabei.
    Allerdings keine einzige auf die von mir angedachten Fragen.


    Macht nichts.
    Denn dadurch wird die Bedeutung dieser Fragen für die eingangs beschriebene Schieflage, wenn auch ungewollt, um so markanter hervorgehoben:


    Zitat

    Original von Bergischer Löwe
    je mehr Zeit verstreicht, um so mehr verdichtet sich bei mir das sichere Gefühl, dass die heutige Medienlandschaft mit-, wenn nicht sogar hauptverantwortlich ist für so vieles, was in unserer Gesellschaft, in unserem Umgang miteinander, in eine arge Schieflage geraten ist.


    Diese Schieflage ist offenbar bereits derart weit fortgeschritten, dass sie von uns nicht mal mehr als solche empfunden wird.


    Das könnte einem zu denken geben.


    Könnte...

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.