Kies meldet sich zurück !

  • „Kieß“ meldet sich zurück


    Er hatte sich so auf sein Heimspiel gefreut. Doch schon nach zwölf Minuten war der Abend für Manuel Neuer (23) gelaufen.


    Absprachegemäß löste der Schalker Keeper nach der Pause den bis dahin beschäftigungslosen Tim Wiese (27) ab. Aber ausgerechnet der eigene Teamkollege versaute Neuer das zweite Länderspiel.


    Heiko Westermann wusste nicht, wohin mit dem Ball und spielte einen riskanten Rückpass auf Neuer. Der drosch den Ball hektisch nach vorne – und traf Emmanuel Eboué. Von dessen Bauch trudelte der Ball aus 13 Metern zum 1:1 ins Netz. Danach fing Neuer noch ein paar Steilpässe der Gäste ab und erntete dafür fast schon hämischen Applaus. Beim 1:2 aber war Neuer dann machtlos.


    Da hatte Bremens Keeper einen wesentlich entspannteren Abend. 45 Minuten stand Wiese nahezu betätigungslos vor der Nordkurve. Von dort, wo sonst die treuen Schalker Fans stehen, waren sogar „Wiese, Wiese“-Rufe zu hören.


    Wiese lief übrigens mit der 23 auf dem Trikot auf, Neuer mit der 12. Auf die Eins wurde am Mittwoch, wie EXPRESS berichtete, verzichtet.


    Zehn Monate musste er auf diesen Moment warten. Und als es dann am Mittwoch endlich losging, brannte Stefan Kießling ein Fußball-Feuerwerk ab.


    Der 25-jährige rannte und rackerte, als ginge es um sein Leben. Kennt man ja von ihm. Aber der Bayer-Star zeigte auch sein fußballerisches Können. Technisch versiert, gutes Auge, präzise Pässe. Comeback gelungen!


    Schon in Minute elf zeichnete sich ab, dass „Kieß“ den etablierten Stars wie Klose oder Gomez ganz nah auf den Pelz rücken wird und ein Konkurrent um einen Platz für den WM-Kader in Südafrika ist.


    Kießlings Sturm auf das Tor der Elfenbeinküste konnte nur durch ein Foul des HSV-Profis Guy Demel gestoppt werden. Klare Sache: Strafstoß. Sturmpartner Podolski verwandelte. Aber auch in den folgenden starken Szenen sollte sich zeigen, dass das Sonderlob von Manager Oliver Bierhoff („Stefan hat sich die Nominierung redlich verdient. Er spielt seit Wochen überragend“) gerechtfertigt ist.


    Da war sogar Chefkritiker Günter Netzer begeistert. „Er ist eine tolle Belebung für das Spiel der Mannschaft.“ Und auch Kießling war zufrieden:„Ich bin gut ins Spiel gekommen. Ich denke, ich konnte der Mannschaft helfen.“


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    Wer kämpft, darf auch verlieren;
    wer gar nicht kämpft, der hat schon verloren !