Deutschlands derzeit erfolgreichste Fußballer-WG lebt in – Köln!
Nein, natürlich ist hier nicht von FC-Spielern die Rede, sondern von vier Profis von Spitzenreiter Bayer Leverkusen.
Patrick Helmes (25), Daniel Schwaab (21), Eren Derdiyok (21) und Renato Augusto (21, derzeit zur Reha in Brasilien) wohnen zusammen in einem Haus mitten im Belgischen Viertel.
Haben Sie als Bayer-Profis in Köln schon mal unliebsame Bekanntschaft mit FC-Fans gemacht?
Schwaab: Ist mir noch nicht passiert. Aber ich werde hier auch nicht oft erkannt.
Und Sie, Herr Helmes, als Ex-FC-Profi?
Helmes: Natürlich erkennen mich hier einige. Du musst dir mal den einen oder anderen Spruch anhören – aber Stress gab es wirklich noch nie.
Profis wohnen oft in ruhigeren Wohngebieten. Im Belgischen Viertel tobt das Leben...
Schwaab: Das ist doch perfekt hier! Du hast so viele Möglichkeiten, Cafés, Restaurants, Geschäfte, Kultur. Und durch die Nähe zur Autobahn bin ich auch schnell in Leverkusen.
Derdiyok: Ich habe zuvor in Basel gelebt und war überrascht, was in Köln los ist. Die lockere Atmosphäre gefällt mir.
Helmes: Ich fahre hier gerne mit dem Fahrrad durch die Gegend. Und viele Freunde von mir wohnen in der Kölner City. Aber ich kenne auch das ruhige Leben in meiner Heimat Siegen. Dort habe ich weiter ein Haus, in das ich mich dann auch mal zurückziehen kann.
Vier Profis in einem Haus: Sieht man sich da nicht zu oft?
Helmes: Daniel wohnt fünf Meter von mir entfernt. Wir grüßen uns oft vom Balkon.
Derdiyok: Aber es ist auch nicht so, dass man sich immer über den Weg läuft. Das muss man übrigens auch nicht.
Schwaab: Ab und zu fahren wir aber in einem Auto zusammen nach Leverkusen.
Helmes (lacht): Es ist ja auch Wirtschaftskrise!
Bayer ist Erster, doch in Ihrer Wohngegend ist der FC das bestimmende Thema. Nervt das?
Schwaab: Überhaupt nicht. Ich bleibe anonym und kann konzentriert meinem Job nachgehen, der mir alles bedeutet: Etwas Besseres gibt es nicht. Ich möchte nicht mit den Jungs vom FC tauschen!
Helmes: Ich kenne ja den Trubel rund um den FC. Der wird auch immer so bleiben. Es hat auch Vorteile, nicht so großen öffentlichen Druck durch Fans und Medien zu spüren.
Derdiyok: Beim FC Basel, dem größten Klub in der Schweiz, war es extrem. Dort war ich eine öffentliche Person. In Köln und Leverkusen werde ich in Ruhe gelassen.
Herr Derdiyok, Patrick Helmes ist fast wieder fit. Spüren Sie ihn schon im Nacken?
Derdiyok: Am Anfang lief es in der neuen Liga sehr gut für mich, jetzt müsste ich mal wieder treffen. Jeder weiß, was Pat für Bayer in der Vorsaison geleistet hat. Dann wird der Konkurrenzkampf halt größer.
Schwaab: Genau diesen Konkurrenzkampf brauchen wir, um erfolgreich zu sein.
Ihr Trainer, Jupp Heynckes (64), könnte Ihr Großvater sein. Er wirkt locker wie nie.
Derdiyok: Ehrlich gesagt war ich angenehm überrascht. Es ist super, wie der Trainer plant und mit jungen Spielern umgeht – als ob er einen großen Masterplan hätte.
Schwaab: Man spürt seine enorme Erfahrung. Er kann sehr gut vermitteln. Das Verhältnis zwischen Spielern und dem Trainerteam ist sehr gut, in der Mannschaft herrscht untereinander Harmonie: Das ist ein großer Grund für unseren Erfolg derzeit.
Quelle: Express